Johann Georg Altschaffer

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Daten zur Person
Personenname Altschaffer, Johann Georg
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21568
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1620
Geburtsort Immenstadt
Sterbedatum 5. Jänner 1723
Sterbeort Stadt 330
Beruf k. k. Rat, Mitglied des Äußeren Rats, Mitglied des Inneren Rats, Unterkrämmerer, Gastwirt, Stadtrat, kaiserlicher Hofübergeher, Baumeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 11.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Schottengruft
Grabstelle
  • 1., Am Hof 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Altschaffer Johann Georg, * um 1620 Immenstadt, Bodensee, † 5. Jänner 1723 (103 Jahre alt!) Stadt 330 (1., Am Hof 8; Schottengruft, Grabstein erhalten), k. k. Rat, Mitglied des Äußeren (1680-1706) beziehungsweise Inneren Rats (1707-1722), Unterkämmerer (1680-1714), Gastwirt, erste Gattin Ursula Christina (um 1647-19. April 1691), zweite Gattin (7. Oktober 1691) Theresia Margaretha Eva (* um 1671 Wien, † 10. Februar 1739 Wien, Testament 14. April 1736, Tochter des Inneren Rats Mathias Schmied und dessen Gattin Judith, nachmals verheiratet mit Bürgermeister Johann Franz Peickhardt), Kinder: Josef Karl (Gattin Gabriele), königlicher Stadt- und Landgerichtsbeisitzer; Juliane Therese (Gatte Gottfried von Thron, Hof- und Gerichtsadvokat).

Als Unterkämmerer beschäftigten ihn vor allem Probleme des Feuerlöschwesens, wobei er sich insbesondere während der Türkenbelagerung große Verdienste erwarb. Er schlug auch vor, das Unterkammeramt in ein Gebäude neben dem Zeughaus Am Hof zu verlegen, um den Einsatz zu erleichtern, und streckte den Betrag, weil die Kosten für die Stadt zu hoch waren, aus eigenen Mitteln vor. In seine Amtszeit als Unterkämmerer fallen die Renovierung des Alten Rathauses (sein Wappen im Deckenfresko des Wappensaals) und 1706 der Bau des Stadtgefängnisses. Das Bürgerrecht erwarb Altschaffer am 18. Dezember 1679.

Als Gastwirt betrieb er das Lokal "Zum weißen Hahn" (1., Tiefer Graben 19, Konskriptionsnummer 169, Teil A; ehemalige Wunderburg) im eigenen Haus. Das Haus Konskriptionsnummer 330 (1, Am Hof 8) erwarb er am 18. Mai 1715 vom Sohn des Bürgermeisters Tepser und bewohnte es 1719-1723. Altschaffer verfügte über umfangreichen Besitz und dürfte seine Haupteinnahmen aus dem Hausbesitz gewonnen haben. Bekannt sind folgende Häuser: 1., Rotenturmstraße 23 (Hälfte von Konskriptionsnummer 646), geerbt 1712; Wieden, "Zum goldenen Mondschein" (4., Technikerstraße 1) samt anschließend ausgedehntem Besitz in der Unteren Alleegasse (Argentinierstraße 3-7), Technikerstraße und Heugasse, erworben 1696; Lerchenfelder Straße neben 14, "Altschafferhaus" (neben dem "Grünen Tor"), dessen Areal sich von der Piaristengasse bis zur Josefstädter Straße erstreckte, Grundkauf 1678, Bau ab 1708); Mariahilfer Straße 76, "Zu den zwei lustigen Bauern", und 78, "Zum grünen Baum", dazu kam Weingartenbesitz (3/8) an der kurzen Jeuss auf der Wieden. Auch besaß er eine halbe Hofstatt in der Haberpeunt.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur, Band 2. Wien ²1951 ff (Manuskript im WStLA), S. 280 und Register
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 280 f.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 159
  • Irene Kunze: Die Wiener Ratsbürger 1706 - 1740. Diss. Univ. Wien. Wien 1974, S. 298 ff.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 266, 332
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 41, 83, 150
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 325