Hugo von Wiedenfeld

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Daten zur Person
Personenname Wiedenfeld, Hugo von
Abweichende Namensform
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 368693
GND 1011519798
Wikidata Q1636033
Geburtsdatum 3. April 1852
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 27. Jänner 1925
Sterbeort New York 4042011-5
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (1885 bis 1896)
  • Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (1885 bis 1889)

  • Osmanischer Mecidiye-Orden (Übernahme: 1888)
  • Königlich Serbischer Takowo-Orden (Übernahme: 1889)


Hugo Ritter von Wiedenfeld, * 3. April 1852 Wien, † 27. Jänner 1925 New York City, Architekt.

Biografie

Hugo Ritter von Wiedenfeld entstammte einer schlesischen Beamten- und Unternehmerfamilie. Sein Vater war der Hof- und Gerichtsadvokat Eduard Ritter von Wiedenfeld († 1892). Seine Mutter war Pauline Karnicki, die kurz nach Hugo von Wiedenfelds Geburt starb († 7. April 1852). Sein Onkel war der Unternehmer Wilhelm Heinrich Ritter v. Wiedenfeld (1788–1874).

Wiedenfeld studierte Architektur an den Technischen Hochschulen in Wien und Aachen. Nach Abschluss seines Studiums 1877 fand er eine Anstellung als Bauleiter bei der Wiener Union-Baugesellschaft, für die er rund sechs Jahre tätig war. Hugo von Wiedenfeld war von 1885 bis 1896 Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) und von 1885 bis 1889 Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (ÖIAV).

Durch seinen verschwenderischen Lebensstil und seine Affären geriet er in private Schwierigkeiten, die ihn schließlich dazu veranlassten, sich mit einer Geliebten über Italien in die USA abzusetzen. 1897 verließ Wiedenfeld Wien und lebte ab 1898 in New York, wo er wieder als Architekt arbeitete. 73-jährig starb er in New York.

Stellenwert

Wiedenfeld bevorzugte in seinen Werken zumeist den maurisch-orientalischen Stil. Der Architekt deckte ein weites Spektrum an Bauaufgaben ab, er schuf unter anderem Schulen, Büros und,- Bibliotheken.

Sein Hauptwerk ist der im reich verzierten maurischen Stil erbaute türkisch-sephardische Tempel (1887) in der Zirkusgasse 22, der zu seiner Zeit als einer der prächtigsten Synagogenbauten Mitteleuropas galt. Insbesondere für seinen Tempelbau, erhielt er mehrere hohe Auszeichnungen (1888 Osmanischer Mecidiye-Orden und 1889 Königlich Serbischer Takowo-Orden). Der Tempel wurde 1938 nach dem "Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland während des Novemberpogroms zerstört.

Wiedenfelds zweites Hauptwerk ist die "Zacherlfabrik" (1892), ein weiteres Beispiel seines orientalistischen Stils. Für den Insektenpulverfabrikanten Johann Zacherl, der seine Rohstoffe aus dem Iran bezog, entwarf Wiedenfeld ein Gebäude im "persischen Stil" und schmückte die Außenfassade mit bunten Kacheln. Das Gebäude steht heute noch in der Nusswaldgasse 14 in Döbling.

Weitere Werke Hugo von Wiedenfelds in Wien

Literatur