Hollandstraße

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Hollandstraße 11, um 1902
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1919
Datum bis
Name seit 06.11.1919
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Große Ankergasse, Kleine Ankergasse, Stephaniestraße
Benannt nach
Bezirk 2
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Collegium Hungaricum
PageID 1998
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname HMW 027730.jpg
Bildunterschrift Hollandstraße 11, um 1902
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48° 12' 56.00" N, 16° 22' 36.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Hollandstraße (2, Leopoldstadt) erhielt ihren heutigen Namen mit 6. November 1919 Stadtrat zur Erinnerung an die 1918-1923 von Holland der Stadt Wien geleistete humanitäre Hilfe.

Vorher hieß sie, noch 1857, Große beziehungsweise Kleine Ankergasse, nach den Hauszeichen "Zum großen Anker" [2, Große Ankergasse 6] beziehungsweise "Zum kleinen Anker" [2, Kleine Ankergasse 8-10]). Die zwischen den beiden Ankergassen bestehende Häuserzeile wurde dann entfernt, wodurch eine wesentlich breitere Straße entstand. Von 1883 bis 1919 trug diese den Namen Stephaniestraße, und zwar zu Ehren von Kronprinzessin Stephanie, Gattin und ab 1889 Witwe von Kronprinz Rudolf.

Der Straßenzug bildete 1625-1670 die westliche Begrenzung des jüdischen Ghettos. Er setzt sich vom Karmelitermarkt nordwärts in der Leopoldsgasse fort. Die Kreuzung der Hollandstraße mit der den Donaukanal begleitenden Oberen Donaustraße erhielt 1998 den Namen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz (siehe Raiffeisenzentrum).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 1-1 a (Obere Donaustraße 83): Karl-Pick-Hof, errichtet 1963-1965; Gedenktafel für Karl Pick
  • Nummer 2: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager
  • Nummer 2: Raiffeisenzentrum
  • Nummer 4: Collegium Hungaricum
  • Nummer 5: Wohnhaus, erbaut zweites Viertel 19. Jahrhundert (adaptiert 1846), ursprünglich Handwerkerhaus eines Schmieds, dessen Charakter durch jüngere Adaptierungen vollständig verlorenging.
  • Nummer 11: Wohnhaus, erbaut 1825.
  • Nummer 12/3a: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
  • Nummer 13: Wohnhaus, erbaut 1829 von Matthäus Mindl zur eigenen Nutzung (Fassade mit Mittelrisalit, Pilastergliederung, Dreiecksgiebel).
  • Nummer 16: Karmeliterhof.

Literatur

  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2) S. 16 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Leopoldstadt. Eine Insel mitten in der Stadt. Wien: Mohl 1978
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 243, S. 291