Großjedlersdorfer Kirche

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Klein-Maria-Taferl, Pfarrkirche, "Zum heiligen Karl Borromäus"
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Großjedlersdorf, Karl Borromäus
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 28501
GND
WikidataID
Objektbezug Kirche, Sakralbau, Erzdiözese Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 21., Amtsstraße 23

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48° 16' 45.23" N, 16° 24' 26.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Großjedlersdorfer Kirche (21, Amtsstraße 23; Pfarrkirche [1783] "Zum heiligen Karl Borromäus"), schlichte Landkirche im Ortskern von Jedlersdorf.

Vor der Reformation bestand hier im 16. Jahrhundert eine selbständige Pfarre, ab 1583 war die Kirche eine Filiale von Kagran, seit 1783 ist sie jedoch wieder Pfarrkirche. Während der Pest von 1713 wurde der Bau einer (dem heiligen Karl Borromäus und der heiligen Dreifaltigkeit geweihten) Kapelle gelobt, die 1715 als Holzbau entstand und deren Erhaltung die Gemeinde übernahm (1748 während des Dorfbrands zerstört, jedoch wiederhergestellt). Die Gemeinde versprach allerdings, die Bewohnerinnen und Bewohner würden weiterhin die Pfarrkirche in Kagran besuchen.

Als 1764/1765 die Kapelle vergrößert wurde, versuchte die Gemeinde vergeblich, die Errichtung einer eigenen Pfarre durchzusetzen, ebenso 1773; erst am 8. April 1783 (noch vor der allgemeinen Pfarrregulierung der Landpfarren) erfolgte durch Joseph II. die Genehmigung. Daraufhin wurde auch eine Vergrößerung der Kirche genehmigt (1785; Pläne von Baumeister Großmann), außerdem wurde ein Turm errichtet (Weihe 1786). Zerstörungen aus dem Jahr 1809 (die Franzosen brannten nach der Schlacht bei Wagram Jedlersdorf nieder) konnten 1812-1822 behoben werden. 1811-1815 wirkte an der Kirche Andreas Hofers Gefährte Pater Joachim Haspinger als Pfarrprovisor.

Die Kirche war im 18. Jahrhundert das Ziel zahlreicher Wallfahrerinnen und Wallfahrer, die das bekannte Marienbild von Maria Taferl, dessen Kopie man im Zuge des Wiederaufbaus nach 1748 der Kapelle einverleibt hatte (Sage von der Flammenmadonna; nach dem Bild hieß die Kapelle auch "Klein-Maria-Taferl"), aufsuchten.

Das Hochaltarbild der Kirche ("Karl Borromäus") stammt von A. Nigg (1838). Die Kirche wurde 1931 renoviert.

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 426
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 266
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band 92. Wien 1959-2003, S. 102 f.
  • Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 10
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 191
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 283 f.
  • Leopold Schmidt, Ein Votivbild vonKlein-Mariataferl in G.-J.. In: Bll. Floridsdorf 2 (1968), 41 IT.
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 97