Albern (Ort)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Ort
Datum von
Datum bis
Name seit 1162
Andere Bezeichnung Albrah
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 11
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18026
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns

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48° 9' 30.74" N, 16° 28' 52.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Albern ist eine uralte Siedlung im 11., Simmering (heute Katastralgemeinde), und befindet sich nahe der Einmündung des Donaukanals in die Donau.

Am 4. Juli 1162 wurde Albern als Albrah erstmals urkundlich genannt. Der Ort litt, besonders Mitte 16. Jahrhunderts, unter Überschwemmungen der Donau, weshalb sich die Bewohner oft um Hilfe an die Niederösterreichische Regierung wandten. 1557 verlieh ihnen Kaiser Ferdinand I. als Landesherr Niederösterreichs die so genannte Weiße Au, die allerdings 1618 von der Donau weggeschwemmt wurde. Als Ersatz erhielten die Alberner 1649 eine dem Wiener Bürgerspital gehörende Wiese.

1775 und 1793 musste Albern nach Überschwemmungskatastrophen neu erbaut werden und liegt seither mehr gegen Schwechat zu. 1892 wurden im Zuge der Eingemeindung der Vororte Wiens am rechten Donauufer Teile Alberns nach Wien eingemeindet, und zwar in den neuen 11. Bezirk, genannt Simmering. Die Stadtgrenze verlief dann bis 1938 entlang der Donauländebahn, die 1880 durch die Winterhafenbrücke über den Donaukanal und den Winterhafen am Rand Alberns mit der zum Handelskai parallelen Donauuferbahn im 2. Bezirk (auf der heute vom 20. und vom 2. Bezirk gebildeten Strominsel) verbunden war.

Das Dorf Albern selbst wurde unter dem nationalsozialistischen Regime im Zuge der Schaffung von Groß-Wien am 15. Oktober 1938 nach Wien eingemeindet, und zwar zum damaligen 23. Bezirk Schwechat. Die Winterhafenbrücke wurde von deutschen Einheiten im April 1945, als die Rote Armee Wien eroberte, gesprengt und nach überaus spätem Wiederaufbau erst Ende 2008 wieder befahrbar.

Nach dem 1954 erfolgten Inkrafttreten des Gebietsänderungsgesetzes von 1946 fiel Albern auf Intervention der Sowjetunion am 1. September 1954 an den von ihr besetzten 2. Bezirk statt in den britisch besetzten 11. Bezirk. Nach Inkrafttreten des Staatsvertrags 1955 und dem folgenden Abzug der alliierten Besatzungstruppen wurde Albern mit 1. Jänner 1956 in den 11. Bezirk integriert.

1958 wurde die parallel zur (damals nicht bestehenden) Winterhafenbrücke errichtete Freudenauer Hafenbrücke eröffnet, die von der Stadtverwaltung errichtet worden war. Sie ermöglichte vor dem Bau der Ostautobahn (A4) einen durch Albern führenden "Schleichweg" vom 2. Bezirk in Richtung Schwechat und Flughafen Wien. Der Alberner Hafen ist bis heute in Betrieb. Neben dem Hafen befindet sich der Friedhof der Namenlosen, in dem angeschwemmte Wasserleichen bestattet wurden. Die Ostautobahn verläuft am stadtzentrumsseitigen Rand Alberns und trennt dieses vom westlich angrenzenden Kaiserebersdorf, das ebenfalls zum 11. Bezirk zählt.

Häuser

  • 1590: 20
  • 1748: 18
  • 1751: 19
  • 1787: 25
  • 1794: 23
  • 1822: 22
  • 1831: 22
  • 1851: 22
  • 1869: 23
  • 1880: 35
  • 1890: 43
  • 1900: 54
  • 1910: 62
  • 1923: 71
  • 1934: 89
  • 1951: 92
  • 1961: 92
  • 1971: 102
  • 1981: 118
  • 1991: 148
  • 2001: 137

Einwohner

  • 1753: 151
  • 1783: 141
  • 1794: 136
  • 1831: 179
  • 1846: 213
  • 1869: 166
  • 1880: 289
  • 1890: 353
  • 1900: 524
  • 1910: 588
  • 1923: 575
  • 1934: 574
  • 1939: 569
  • 1951: 467
  • 1961: 420
  • 1971: 359
  • 1981: 290
  • 1991: 270
  • 2001: 388

Bürgermeister:

  • Franz Muck senior (ab 1853),
  • Josef Mitschko,
  • Johann Wildeis (1868-1878),
  • Franz Gey senior (1879-1895),
  • Anton Führer (1896-1898),
  • Franz Muck (1899-1912),
  • Viktor Fuchs (1912-1920),
  • Franz Gey junior (1920-1928, 1929-1932),
  • Max Köberl (1928-1929) und
  • Johann Herret (1933-1938; Herretweg).

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Hans Havelka: Simmering. Geschichte des 11. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Heimatkunde, 11), S. 65 f.
  • Hans Havelka: Das Dorf, wo einst der Eber hauste. 1971, S. 29 ff.
  • Topographie von Niederösterreich. Band 2. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929, S. 27 f.
  • Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hg. von Wilhelm Rausch. Bearb. durch Hermann Rafetseder. Linz: Landesverlag 1989 (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, 2), S. 312 f.
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien Band 1 1964-1975, S. 25
  • Robert Messner: Die Leopoldstadt im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der nordöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1962 (Topographie von Alt-Wien, 1), S. 58, 95, 176
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 93
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 27
  • Felix Olegnik [Red.]: Historisch-statistische Übersichten von Wien. Wien: Magistrat der Stadt Wien Band 1 (Naturverhältnisse, Gebiet, Bevölkerung, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen) 1956 (Statistische Mitteilungen der Stadt Wien, Jg. 1956, Sonderh. 1), S. 60, 63

Bevölkerungsgeschichte