Wickenburggasse
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Daten zum Objekt
48° 12' 46.10" N, 16° 21' 14.95" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wickenburggasse (8), benannt (5. Jänner 1809) nach dem Gesandten am Wiener Hof Anton Reichsgraf Wickenburg (* 4. Oktober 1750, † 18. April 1813), der 1810 das erste Haus in der Gasse bauen ließ; vorher (1800-1808) eine Sackgasse hinter der Schlösselgasse, jedoch 1808 nach Parzellierung des Gartens des "Löwenhauses" (8, Alser Straße 13, Wickenburggasse 18-23) zur Alser Straße durchgebrochen. Das Haus 8, Alser Straße 11 (Wickenburggasse 23) besaß ab 1818 Lucia Gräfin Wickenburg (1763-1823); es blieb bis 1874 im Familienbesitz.
Gebäude
- Nummer 1 (Tulpengasse 6): Besitz des Feigenkaffeesurrogaterzeugers Johann Gemperle (1834-1836); Sterbehaus des Arztes Dr. Josef Edler von Sax (* 8. März 1761 Dresden, † 30. Jänner 1839). Seit 1899 Haus der Wiener Schlosserinnung. Vor dem Haus seit 1988 ein Stock im Eisen (8).
- Nummer 2: Hier wohnte Ignaz Semmelweis während seiner Studienzeit (1843-1846).
- Nummer 4: Besitz des Baumeisters Josef Reymund (1839-1844).
- Nummer 6 (Florianigasse 3): Wohn- und Sterbehaus von Heino Seitler.
- Nummer 7 (Lenaugasse 10): Geburts- und Wohnhaus von Carl Rahl, auch Wohnhaus seines Vaters Carl Heinrich Rahl; 1858/1859 Besitz von Ignaz Bösendorfer (vermutlich sein Sterbehaus).
- Nummer 8 (Florianigasse 4): Bürogebäude der Bundeskrankenkasse; im Vorgängerhaus wohnten Philipp Mollner, Johann Nepomuk Schaller und Johann Schweighofer.
- Nummer 13: War 1857-1885 im Besitz des Hofbuchhändlers Wilhelm Ritter von Braumüller, danach in dem seiner Erben.
- Nummer 15: Hier befand sich ehemals der Riedhof; im Wohnhaus starben Anton Ferdinand Schaller, Josef Schall von Falkenforst und der Komponist Karl Lechner († 12. Jänner 1858). Heute Therese-Schlesinger-Hof.
- Nummer 16: Sterbehaus von Bürgermeister Eduard Uhl.
- Nummer 19: Sterbehaus des Politikers Dr. Eduard Sturm (* 8. Februar 1830 Brünn, † 25. August 1909), der zu den besten Rednern der Verfassungspartei im Reichsrat gehörte.
- Nummer 23: Wohnhaus (1912-1930) von Hans Kelsen (Gedenktafel mit Büste).
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S.367
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 69 f.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 283
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 457 ff.
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 230