Michael von Viszánik

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Daten zur Person
Personenname Viszánik, Michael von
Abweichende Namensform Viszanik, Michael von; Viszánik, Mihály
Titel Dr. med., Univ.-Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 361823
GND 103142576
Wikidata Q29435291
Geburtsdatum 10. Oktober 1792
Geburtsort Sathmar 4118447-6
Sterbedatum 3. November 1872
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Mediziner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 27.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 5
Ehrengrab Ehrengrab
  • 8., Wickenburggasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens (Verleihung: 1855)
  • Komturkreuz des päpstlichen Gregorius-Ordens
  • Große Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien (Verleihung: 1865)


  • Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (1859 bis 1861)

Michael von Viszánik * 10. Oktober 1792 in Sathmar (Szátmar; heute: Satu Maru, Rumänien), † 3. November 1872 Wien, Arzt.

Biografie

Viszánik nahm nach dem Gymnasium in seiner Geburtsstadt das Studium der Medizin in Pest und Wien auf und promovierte 1821 an der Universität Wien zum Dr. med. 1825 erwarb er zusätzlich das Diplom als Magister der Geburtshilfe. Seine ärztliche Laufbahn begann er als Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus, wirkte aber auch an anderen Heil- und Pflegeanstalten in Wien, darunter auch im berüchtigten "Narrenturm".

Ab 1828 war er Bezirksarzt der später im 9. Bezirk vereinten Vorstädte Roßau, Thury, Lichtental, Himmelpfortgrund und Althan. Große Verdienste erwarb er beim Hochwasser 1830 um die von der Überschwemmung betroffene Bevölkerung. Er arbeitete als Arzt im Findelhaus und wurde mit der Leitung der Bekämpfung der 1831/1832 in Wien grassierenden Choleraepidemie betraut.

1838 avancierte Viszánik zum Primarius des "Narrenturms", wo er Reformen des sogenannten Irrenwesens in Österreich anstieß. Er schaffte Fesseln und die Zellenhaft der Patienten ab, trat für die Beschäftigung der Kranken ein und modernisierte die Ausbildung der Ärzte und Pflegekräfte in diesem Bereich. Studienreisen in deutsche Staaten, nach Frankreich und in die Schweiz 1843/1844 gingen in seine 1845 veröffentlichte Habilitationsschrift ein. Neben der Beachtung hygienischer Maßnahmen trat er für einen menschenfreundlichen Umgang mit den psychisch Kranken und deren Unterbringung in hellen Räumen mit Gärten ein.

Ab 1847 wirkte Viszánik als Dozent für Psychiatrie an der Universität Wien und fungierte in den Jahren 1859 bis 1861 auch als Dekan der Medizinischen Fakultät. Er leitete die Planungen für die 1853 eröffnete Niederösterreichische Landesirrenanstalt am Brünnlfeld, die den neuesten Erkenntnissen jener Zeit entsprach. Bereits 1851 hatte er einen Unterstützungsverein für als geheilt Entlassene gegründet. Auch in anderen Unterstützungsvereinen war der Psychiater aktiv tätig. Vielfach geehrt wurde der Arzt 1850 auch in den Adelstand erhoben.

Literatur

  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 214
  • Leben und Wirken des seligen k.k. Hofrathes Michael von Viszanik : weiland k.k. Primarius im allgemeinen Krankenhaus zu Wien. Wien: Brzezowsky & Söhne 1889
  • Alois Gruber: Rede, gehalten bei der feierlichen Enthüllung der in der n.ö. Landesirrenanstalt am 10.Febr.1867 aufgestellten Büste des Herrn Michael von Viszánik. Wien : Verein für aus der Irrenanstalt geheilt entlassene Personen 1867

Weblinks