Althan (Vorstadt)

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Haus und Garten des Freyh. v. Puthon
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorstadt
Datum von
Datum bis 1850
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung am Althannischen Grund, Vorstadt Graf Althannischer Grund, Wiener Vorstadt Althann, Althangrund, Althann
Benannt nach Christoph Johann Althan
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 21306
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Haus und Garten des Freyh. v. Puthon.jpg
Bildunterschrift Haus und Garten des Freyh. v. Puthon

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48° 13' 36.25" N, 16° 21' 36.84" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Althan, Vorstadt (Teil von 9., Alsergrund), eingemeindet 1850.

Die Althanvorstadt führte ihren Namen nach dem Grundbesitzer Christoph Johann Graf Althan, Obriststallmeister und Landjägermeister, der hier seit 1685 Besitzungen hatte. Der Hubertushirsch im Wappen der Vorstadt nimmt auf die Funktion Althans Bezug. Um 1700 wurde das Schloss erbaut (Althanpalais (9)), 1706 starb der Graf und hinterließ den Besitz seinem Sohn Gundacker Ludwig Joseph Graf Althan, der ihn am 30. Juni 1713 um 30.000 Gulden der Stadt Wien verkaufte. Erst 1755 taucht erstmals die Bezeichnung „am Althannischen Grund" auf (zuvor 1661 In dem obern Wörth beziehungsweise Rossaw oberhalb der Scheiben, 1725 In dem obern Wörth ausserhalb des Alsterbachs, 1727 Oberhalb der Scheiben); 1778 lässt sich die Bezeichnung „Vorstadt Graf Althannischer Grund", 1779 „Wiener Vorstadt Althann" nachweisen. Die Grenzen der Vorstadt, zu der auch die Spittelau gehörte, verliefen in der Alserbachstraße (vom Donaukanal bis Nummer 27), über die Häuser zur Fechtergasse von Nummer 16 bis zur Althanstraße, diese entlang bis zur Augasse und von dieser entlang der Gürtelbrücke zum Donaukanal.

Siegel

Die Vorstadt Althan führte ein Grundgerichtssiegel, das einen ovalen Schild in vierpaßartigem Ornament zeigt; im Schild ein nach rechts schreitender Hirsch (Zehnender), zwischen dem Geweih ein senkrecht schraffiertes Schildchen, in demselben ein Kreuz; über dem ornamentierten Schild eine fünfblättrige Blätterkrone.

Umschrift: ALTHAMISCHES GRUNDGERICHTS SIGIL.

Das Siegel war 1904 eine Grundlage für die Gestaltung des Bezirkswappens Alsergrund.

Häuser

  • 1766: 14
  • 1778: 15
  • 1783: 15
  • 1790: 15
  • 1796: 16
  • 1830: 37
  • 1840: 38
  • 1851: 41
  • 1857: 42

Einwohner

  • 1783: 597
  • 1796: 527
  • 1840: 957
  • 1857: 1.354

Häusernummerierungen und -schematismen

In der Vorstadt Althan wurden 1770 zum ersten Mal Konskriptionsnummern vergeben, die bis zur Einführung der Orientierungsnummern unverändert blieben. (Zur Übersicht über die Phasen der Nummerierungen der Häuser [Konskriptionsnummern] in der Vorstadt siehe: Häusernummerierung). Die folgenden Verlinkungen zu den Häuserschematismen sind chronologisch geordnet.

Nummerierung 1770

Ortsrichter

  • Johann Schlötzer (1834)
  • Johann Hath (1837-1841)
  • Josef Pedrahs (1844-1845)

Literatur

  • Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien: 1904, S. 19 ff.
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XIII, Taf. G
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 271
  • Anton Jung: Beschreibung und Abdruck der Grundgerichts-Siegeln sämmtlicher Vorstädte und Gemeinden der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien, [Wien] 1829, S. 8
  • Robert Messner: Der Alsergrund im Vormärz. Historisch-Topographische Darstellung der nordwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verlag Notring 1970 (Topographie von Alt-Wien, 2), S. 60, S. 98, S. 189 ff., S. 248, S. 260
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 5 f.
  • Felix Olegnik [Red.]: Historisch-statistische Übersichten von Wien. Wien: Magistrat der Stadt Wien 1956-1958. Band 1 (Naturverhältnisse, Gebiet, Bevölkerung, Gesundheits- und Wohlfahrtswesen) 1956 (Statistische Mitteilungen der Stadt Wien, Jg. 1956, Sonderh. 1), S. 24 f.
  • Topographie von Niederösterreich. Band 2. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929, S. 48

Bevölkerungsgeschichte

  • Johann Karl: Detaillirte Darstellung der Bevölkerung der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien und der Vorstädte ... nach der letzten Conscription im Jahre 1840
  • Ignaz de Luca: Topographie von Wien. Bd. 1, Wien: Thad. Schmidbauer 1794, S. 61
  • Ignaz de Luca: Statistische Fragmente. Wien: C.P. Rehm 1797, S. 50
  • Niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer (Hg.), Statistische Übersicht der wichtigsten Productionszweige in Oesterreich unter der Enns. Wien: L. Sommer 1855
  • G. A. Schimmer: Die Bevölkerung von Wien. In: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich 1 (1865), S. 14, 26
  • Andreas Weigl: Eine Neuberechnung der Bevölkerungsentwicklung Wiens nach Bezirken 1777-1869. In: Wiener Geschichtsblätter 50 (1995), S. 219-238