Spittelau

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Die Spittelau (Ausschnitt aus dem Huber-Plan, erschienen 1778).
Daten zum Objekt
Art des Objekts Ort
Datum von 1373
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Bürgerspital
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung, Müllverbrennungsanlage Spittelau
PageID 6540
GND
WikidataID
Objektbezug Franz-Josefs-Bahn
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Huber Spittelau.jpg
Bildunterschrift Die Spittelau (Ausschnitt aus dem Huber-Plan, erschienen 1778).


Spittelau (9.), oder Obere Spitalau.

Dieses Augebiet gelangte über zwei Schenkungen 1373 und 1377 in den Besitz des Wiener Bürgerspitals.[1] Sie diente dem Spital zur Holzgewinnung. Noch im 17. Jahrhundert war das Gebiet eine Insel des sogenannten "Wiener Donauarms" oberhalb der Mündung der Als zwischen Lichtental und Brigittenau. Sie war mit der benachbarten Klosterneuburger Au durch einen Steg verbunden. Während der Pest von 1713/1714 wurde hier eine Quarantänestation eingerichtet und die Menschen in eigens aufgestellten Holzbaracken untergebracht. Es gab dort sogar eine Schule für die Kinder.

Den Charakter einer Insel verlor das Gebiet gegen 1800, als der zum "Festland" noch bestehende Kanal zusehends zum Verlanden gebracht wurde. Die vormalige Au wurde weiterhin als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Das Maschinenhaus der 1835 begonnenen Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung stand in der Spittelau. Der heutige Straßenzug namens "Spittelau" führte seit 1875 die Bezeichnung Wasserleitungsstraße. 1872 erreichte der Bau der Franz-Josefs-Bahn Wien. Die Spittelau wurde weitgehend mit Bahngleisen überzogen. Am 7. Oktober 1995 konnte die neu erbaute U-Bahn-Station Spittelau dem Verkehr übergeben werden.

Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Christoph Sonnlechner: Bürger und Wald. Überlegungen zur Nutzung von Wiener Bürgerspitalwäldern im Mittelalter. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 66 (2010), S. 223-255, hier 239-241 (Mittelalter)
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 71
  • Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien 1904, S. 20 f.
  • Martha Mayerwieser: Ein Beilrag zur Heimatkunde des 9. Bezirks. 1927, S. 31
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, 147 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 314

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bürgerspital, B1.2 - Kopialbuch, Nr. 210, fol. 107r und Nr. 211 fol. 108r (QGStW I/3, 3341)