Johann Nepomuk Schaller

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Daten zur Person
Personenname Schaller, Johann Nepomuk
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3486
GND 118606409
Wikidata Q682953
Geburtsdatum 30. März 1777
Geburtsort Wien
Sterbedatum 16. Februar 1842
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 6., Dürergasse 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Nepomuk Schaller, * 30. März 1777 Wien, † 16. Februar 1842 Laimgrube (6, Dürergasse 1; Zentralfriedhof), Bildhauer, Bruder des Anton Ferdinand Schaller, Stiefvater von Johann Baptist Preleuthner.

Biografie

War ab 1789 Schüler der Akademie der bildenden Künste (bei Hubert Maurer, Anton Grassi und Franz Anton Zauner; ab 1792 Bildhauerklasse) und ab 1791 Bossiererlehrling an der Porzellanmanufaktur (1801 Modellmeister, 1811 Obermodelleur; er blieb bis zu seinem Tod künstlerischer Berater); er schuf eine Reihe von Porzellanbüsten von Mitgliedern des Kaiserhauses.

1812-1823 hielt sich Schaller als Stipendiat in Rom auf (wo er von Canova betreut wurde, mit Thorwaldsen befreundet war und sich dem Künstlerkreis der Nazarener anschloss). Er folgte zwar einem Ruf König Ludwigs I. von Bayern nach München nicht, arbeitete aber für dessen "Walhalla".

Ab 1823 war Schaller Professor an der Akademie der bildenden Künste. Schaller nahm als Bindeglied zwischen Klassizismus und romantischem Historismus auf die nachfolgende Künstlergeneration starken Einfluss. Zu seinen Werken gehören die (ursprünglich vor dem Burgtor aufgestellt gewesene) Gusseisenstatue "Schwarze Muttergottes" (1825) im Konventhof des Schottenstifts (1, Freyung 6; Sockel von Peter Nobile), die Brunnenfigur aus Blei "Heilige Margarete" (1836) in Margareten und den Taufstein samt den beiden knieenden Holzengeln in der Altmannsdorfer Kirche; andere Werke befinden sich in der Österreichischen Galerie (Philoktet, 1808/1809; Kaiser Franz I., Büste, 1815; Bellerophon im Kampf mit der Chimaira, Marmorgruppe, 1821), in Innsbruck (beispielsweise Andreas-Hofer-Standbild in der Hofkirche, 1827-1833; Werke im Landesmuseum Ferdinandeum), Linz (Biskuitbüste Franz' I. im Museum Francisco-Carolinum), München (beispielsweise Büste Metternichs in der Neuen Pinakothek, 1825) und anderen europäischen Städten (beispielsweise London, Nürnberg [Germanisches Nationalmuseum] und Regensburg [Walhalla]); Zeichnungen im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste. Reliefarbeiten am Männerischen Haus (6, Joanelligasse 5, Dürergasse 1); Statue am Margaretenbrunnen. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem Josef Gasser. Schaller wohnte 6, Joanelligasse 2 und 8, Wickenburggasse 8; sein Atelier befand sich im Fruhwirtschen Haus (4, Technikerstraße 9). Schallergasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Band 3: Rehland - Schlüter. Augsburg: Haas & Grabherr 1937
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (Spezialliteratur)
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950 (Spezialliteratur)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993 (Register)
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 228 f.