Wickenburggasse

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Ecke Wickenburggasse 26 / Alser Straße 9 (1908)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1800
Datum bis
Name seit 05.01.1809
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Anton Wickenburg
Bezirk 8
Prominente Bewohner Hans Kelsen
Besondere Bauwerke
PageID 8507
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.01.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname HMW_034103.jpg
Bildunterschrift Ecke Wickenburggasse 26 / Alser Straße 9 (1908)
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48° 12' 46.10" N, 16° 21' 14.95" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wickenburggasse (8.), benannt (5. Jänner 1809) nach dem Gesandten am Wiener Hof Anton Reichsgraf Wickenburg (* 4. Oktober 1750, † 18. April 1813), der 1810 das erste Haus in der Gasse bauen ließ; vorher (1800-1808) eine Sackgasse hinter der Schlösselgasse, jedoch 1808 nach Parzellierung des Gartens des "Löwenhauses" (8, Alser Straße 13, Wickenburggasse 18-23) zur Alser Straße durchgebrochen. Das Haus 8, Alser Straße 11 (Wickenburggasse 23) besaß ab 1818 Lucia Gräfin Wickenburg (1763-1823); es blieb bis 1874 im Familienbesitz.

Gebäude

  • Nummer 1 (Tulpengasse 6): Besitz des Feigenkaffeesurrogaterzeugers Johann Gemperle (1834-1836); Sterbehaus des Arztes Dr. Josef Edler von Sax (* 8. März 1761 Dresden, † 30. Jänner 1839). Seit 1899 Haus der Wiener Schlosserinnung. Vor dem Haus seit 1988 ein Stock im Eisen (8).
  • Nummer 2: Hier wohnte Ignaz Semmelweis während seiner Studienzeit (1843-1846).
  • Nummer 4: Besitz des Baumeisters Josef Reymund (1839-1844).
  • Nummer 6 (Florianigasse 3): Wohn- und Sterbehaus von Heino Seitler.
  • Nummer 7 (Lenaugasse 10): Geburts- und Wohnhaus von Carl Rahl, auch Wohnhaus seines Vaters Carl Heinrich Rahl; 1858/1859 Besitz von Ignaz Bösendorfer (vermutlich sein Sterbehaus).
  • Nummer 8 (Florianigasse 4): Bürogebäude der Bundeskrankenkasse; im Vorgängerhaus wohnten Philipp Mollner, Johann Nepomuk Schaller und Johann Schweighofer.
  • Nummer 13: War 1857-1885 im Besitz des Hofbuchhändlers Wilhelm Ritter von Braumüller, danach in dem seiner Erben.
  • Nummer 15: Therese-Schlesinger-Hof. Hier befand sich ehemals der Riedhof; im diesem Wohnhaus starben Anton Ferdinand Schaller, Josef Schall von Falkenforst und der Komponist Karl Lechner († 12. Jänner 1858).
  • Nummer 16: Sterbehaus von Bürgermeister Eduard Uhl.
  • Nummer 19: Sterbehaus des Politikers Dr. Eduard Sturm (* 8. Februar 1830 Brünn, † 25. August 1909), der zu den besten Rednern der Verfassungspartei im Reichsrat gehörte.
  • Nummer 23: Miethaus, 1907 nach Plänen von Anton Krones errichtet. Wohnhaus (1912-1929) von Hans Kelsen (Gedenktafel mit Büste).
  • Nummer 24: Wohnhaus des Arztes Rudolf Türkel (* 8. April 1878 Wien † 22. Juni 1912), der sich dort gemeinsam mit seiner Frau Flora (* 31. Dezember 1885 Pressburg, 1942 in Sobibór ermordet) zwischen 1905 und 1906 vom Architekten Adolf Loos eine Wohnung einrichten ließ. Flora Türkel übersiedelte nach dem Tod ihres Mannes nach Berlin und löste die Wiener Wohnung auf. Über den Verbleib des Interieurs ist derzeit nichts bekannt.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S.367
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 440
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 69 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 230
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 457 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 283