Wasserversorgungskommission: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf Antrag der Kommission wurde sie um drei weitere Mitglieder verstärkt: | Auf Antrag der Kommission wurde sie um drei weitere Mitglieder verstärkt: |
Version vom 19. April 2023, 14:45 Uhr
Am 21. November 1862 beschloss der Gemeinderat eine 12-köpfige Kommission zur Wasserversorgung einzurichten, welche gemeinsam mit Fachleuten alle nötigen Erhebungen und Vorarbeiten für den Bau einer Wasserleitung durchführen sollte.
Durch die Eingemeindung der Vorstädte (1850) hatten die bestehenden Wasserleitungen wie zum Beispiel die Albertinische- oder die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Experten kamen zu dem Schluss, dass weder eine Leistungssteigerung der bestehenden Wasserleitungen noch die Erschließung weiterer Quellen im näheren Wienerwaldgebiet ausreichen würden, um die Stadt zu versorgen. Um das Problem der Wasserversorgung zu lösen, brauche es ein größeres Projekt, zu dem die Stadt Wien Ende 1861 einen Wettbewerb ausschrieb.
Die zwölf im Zuge des Wettbewerbs eingebrachten Offerten beinhalteten neben Vorschlägen, Wasser aus den Quellgebieten zu beziehen, auch Projekte, welche die Donau oder die Traisen als mögliche Bezugsquellen nannten. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit der Wasserqualität aus Flüssen fiel die Entscheidung schließlich auf Gebirgswasser und führte zum Bau der Ersten Hochquellenleitung, die 1873 eröffnet wurde.
Als die Wasserversorgungskommission ihre Aufgabe, die Notwendigen Vorarbeiten für den Bau einer Wasserleitung durchzuführen, erfüllt hatte, wurde sie auf ihren Antrag hin am 3. Juli 1866 durch eine neue Kommission, mit der es personelle Überschneidungen gab, abgelöst.
Siehe auch: Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste)
Mitglieder
In der Gemeinderatssitzung vom 5. Dezember 1862 wurden die Mitglieder der Wasserversorgungskommission gewählt. Da zwei Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit nicht erreicht hatten fand am 9. Dezember eine Nachwahl statt. Folgende Mitglieder des Gemeinderats wurden in die Wasserversorgungskommission gewählt:
- Dr. Cajetan Felder, Rechtsanwalt, zweiter Bürgermeister-Stellvertreter
- Heinrich von Fellner, k.k. Regierungsrat
- Ludwig Förster, Architekt
- Dr. Ferdinand Hessler, Physiker
- Leopold Jordan, Ingenieur
- Dr. Josef Klucky, Arzt
- Dr. Johann Natterer, Arzt
- Franz Neumann, Architekt
- Leopold Schuch, Unternehmer
- Dr. Wenzel Sedlitzky, Apotheker
- Franz Freiherr von Wertheim, Industrieller
- August Zang, Journalist
Nach dem Ausscheiden von Ludwig Förster (Tod) und August Zang (Mandatsniederlegung) wurden am 26. Juni und 9. Oktober 1863 die Gemeinderäte Eduard Suess und Dr. Eduard Kopp in die Kommission gewählt.
Auf Antrag der Kommission wurde sie um drei weitere Mitglieder verstärkt:
- Johann Heinrich Steudel, Gastwirt und Realitätenbesitzer
- Josef Klemm, Buchhändler und Verleger
- Achilles von Melingo, Kommunalpolitiker und Realitätenbesitzer
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gemeinderat, B6: Protokoll der 142. Sitzung des Gemeinderats vom 21. November 1862