Johann August Natterer

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Johann Natterer junior
Daten zur Person
Personenname Natterer, Johann August
Abweichende Namensform Natterer, Johann
Titel Dr.med.
Geschlecht männlich
PageID 33129
GND 116897430
Wikidata Q6215598
Geburtsdatum 13. Oktober 1821
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 25. Dezember 1900
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Arzt, Chemiker, Erfinder, Fotopionier, Physiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Wasserversorgung, Wasserversorgungskommission, Erste Hochquellenleitung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 4.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum 27. Dezember 1900
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 11, Reihe G2, Nummer 2
Bildname Johann Natterer junior.jpg
Bildunterschrift Johann Natterer junior
  • 2., Ferdinandstraße 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1861 bis 1879)

Johann August Natterer, * 13. Oktober 1821, † 25. Dezember 1900, Arzt, Fotopionier, Chemiker, Erfinder, Physiker, 1861-1879 Mitglied des Gemeinderats.

1841 steigerten er und sein Bruder Josef Franz Natterer durch die Verwendung von Brom, Chlor und Jod die Empfindlichkeit fotografischer Platten (Daguerrotypie) wesentlich und konnten dadurch die Belichtungszeit auf eine Sekunde reduzieren. So waren erstmals in der Geschichte der Fotografie Momentaufnahmen möglich.

Johann August Natterer gelang 1844 erstmals die für die Kälteindustrie grundlegende Verflüssigung von Kohlensäure unter Verwendung der Windbüchsenpumpmaschine von Joseph Schembor. 1847 schloss er sein Medizinstudium an der Universität Wien ab und war bis 1874 als Arzt in der Leopoldstadt tätig. Am 1. Juli 1851 heiratete er Sidonie Strauß, eine Tochter des k.k. Polizei-Bezirksarztes der Leopoldstadt Dr. Franz Strauß und Aloisia Strauß. Auch ihre beiden Schwestern heirateten prominente Naturwissenschaftler: Aloisia Strauß wurde die Gattin des Geologen Moritz Hörnes, Kustos des Hofmineralienkabinetts. Hermine Strauß vermählte sich mit dem Geologen und Politiker Eduard Suess, der bei der Planung der Ersten Hochquellenleitung eine bedeutende Rolle einnahm. Auch Johann August Natterer machte sich um die Wasserversorgung der Stadt verdient. Als Mitglied des Gemeinderates wurde er am 9. Dezember 1862 in die neu gegründete Wasserversorgungskommission gewählt und blieb bis zur Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung 1873 in dieser aktiv. Zusätzlich war er Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrates.

Siehe auch: Dr.-Natterer-Gasse

Quellen

Literatur

  • Daniela Angetter - Michael Martischnig: Biographien österreichischer Physiker/innen. Wien 2005
  • Konrad Natterer 1860-1901. Erforscher der Chemie des Meeres. In: R. Werner Soukup: Die wissenschaftliche Welt von gestern. Wien 2004
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 7, 1976, S. 40 f.
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 113 f., 192, 290 ff.