Theseustempel: Unterschied zwischen den Versionen

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Theseustempel ([[1]], [[Volksgarten]]), erbaut 1820-1823 durch [[Peter Nobile|Pietro Nobile]] als Nachbildung des antiken Theseions in Athen. Hier wurde  die von Kaiser [[Franz II. (I.)|Franz I.]] erworbene [[Theseusgruppe]] von [[Antonio Canova]] aufgestellt. Der Bau eines eigenen Tempels ging auf eine Anregung Canovas zurück, die jener 1819 anlässlich eines Besuchs des Kaisers in Canovas römischem Atelier geäußert hatte. Die Theseusgruppe wurde seit 1890 in das neu gebaute [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorische Museum]] überführt. Ab 1901 wurde der Theseustempel provisorisch zur Ausstellung von Funden aus Ephesos, gelegentlich auch für Kunstausstellungen verwendet. 1921-1938 fanden im Theseustempel regelmäßig Ausstellungen der [[Vereinigung Donauländischer Künstler]] statt. Vor dem Theseustempel steht die von [[Josef Müllner]] 1921 geschaffene Bronzefigur eines jugendlichen Athleten.
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Theseustempel ([[Innere Stadt|1.]], [[Volksgarten]] im Areal der [[Hofburg]]). 1820 bis 1823 erbaute [[Peter Nobile]] den dorischen Tempel als Nachbildung des antiken Hephaisteions in Athen. Hier wurde  die von Kaiser [[Franz II. (I.)|Franz I.]] erworbene [[Theseusgruppe]] von [[Antonio Canova]] aufgestellt. Der Bau eines eigenen Tempels ging auf eine Anregung Canovas zurück, die jener 1819 anlässlich eines Besuchs des Kaisers in Canovas römischem Atelier geäußert hatte. Der Tempel wurde durch Katakomben unterkellert, die über ein seitlich des Tempels stehendes Häuschen zugänglich waren. Hier wurden ausgewählte Skulpturen der kaiserlichen [[Antikensammlung]] aufgestellt. Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden musste die Antikenpräsentation 1841 wieder abgebaut werden.  
[[Datei:Theseustempel_Volksgarten.jpg|390px|thumb|right|Der Theseustempel im [[Volksgarten]].]]
 
  
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1890 verlor das Gebäude seinen Inhalt, denn die Theseusgruppe wurde in das neu gebaute [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorische Museum]] überführt. Ab 1901 wurde der Theseustempel provisorisch zur Ausstellung von Funden aus Ephesos, gelegentlich auch für Kunstausstellungen verwendet. 1921 bis 1938 fanden im Theseustempel regelmäßig Ausstellungen der [[Vereinigung Donauländischer Künstler]] statt. Vor dem Theseustempel steht die von [[Josef Müllner]] 1921 geschaffene Bronzefigur eines jugendlichen Athleten.
 
Der Theseustempel wurde 2008 bis 2010 einer umfassenden Renovierung unterzogen und wird vom Kunsthistorischen Museum als Ausstellungsort genutzt.  
 
Der Theseustempel wurde 2008 bis 2010 einer umfassenden Renovierung unterzogen und wird vom Kunsthistorischen Museum als Ausstellungsort genutzt.  
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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*Renate Leggatt-Hofer/Reinhold Sahl (Hg.): Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien 2018.
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*Hellmut Lorenz/Anna Mader-Kratky (Hg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 445), Wien 2016.
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*Werner Telesko (Hg.) Die Wiener Hofburg 1835–1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des „Kaiserforums“ (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 4; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 15; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 446), Wien 2012.
 
*Beschreibung des k. k. Volksgartens, des Theseustempels und des neuen Burgtores. 1824  
 
*Beschreibung des k. k. Volksgartens, des Theseustempels und des neuen Burgtores. 1824  
 
*Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 290 ff.
 
*Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 290 ff.
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 65
 
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 65
 
==Links==
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Theseustempel Wikipedia: Theseustempel]
 
* [http://www.khm.at/entdecken/angebote/mieten-sie-das-museum/theseustempel/ Kunsthistorisches Museum Wien: Theseustempel]
 

Version vom 16. Februar 2019, 19:43 Uhr

Kupferstich des Theseustempels aus einem armenischen Wien-Führer (1829)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Theseusgruppe
Einlagezahl
Architekt Pietro Nobile
Prominente Bewohner
PageID 24162
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 16.02.2019 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Theseustempel.jpg
Bildunterschrift Kupferstich des Theseustempels aus einem armenischen Wien-Führer (1829)
  • 1., Volksgarten

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48° 12' 30.33" N, 16° 21' 42.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Theseustempel (1., Volksgarten im Areal der Hofburg). 1820 bis 1823 erbaute Peter Nobile den dorischen Tempel als Nachbildung des antiken Hephaisteions in Athen. Hier wurde die von Kaiser Franz I. erworbene Theseusgruppe von Antonio Canova aufgestellt. Der Bau eines eigenen Tempels ging auf eine Anregung Canovas zurück, die jener 1819 anlässlich eines Besuchs des Kaisers in Canovas römischem Atelier geäußert hatte. Der Tempel wurde durch Katakomben unterkellert, die über ein seitlich des Tempels stehendes Häuschen zugänglich waren. Hier wurden ausgewählte Skulpturen der kaiserlichen Antikensammlung aufgestellt. Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden musste die Antikenpräsentation 1841 wieder abgebaut werden.

1890 verlor das Gebäude seinen Inhalt, denn die Theseusgruppe wurde in das neu gebaute Kunsthistorische Museum überführt. Ab 1901 wurde der Theseustempel provisorisch zur Ausstellung von Funden aus Ephesos, gelegentlich auch für Kunstausstellungen verwendet. 1921 bis 1938 fanden im Theseustempel regelmäßig Ausstellungen der Vereinigung Donauländischer Künstler statt. Vor dem Theseustempel steht die von Josef Müllner 1921 geschaffene Bronzefigur eines jugendlichen Athleten. Der Theseustempel wurde 2008 bis 2010 einer umfassenden Renovierung unterzogen und wird vom Kunsthistorischen Museum als Ausstellungsort genutzt.

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer/Reinhold Sahl (Hg.): Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien 2018.
  • Hellmut Lorenz/Anna Mader-Kratky (Hg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 445), Wien 2016.
  • Werner Telesko (Hg.) Die Wiener Hofburg 1835–1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des „Kaiserforums“ (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 4; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 15; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 446), Wien 2012.
  • Beschreibung des k. k. Volksgartens, des Theseustempels und des neuen Burgtores. 1824
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 290 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 65