Therese Schlesinger

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Therese Schlesinger
Daten zur Person
Personenname Schlesinger, Therese
Abweichende Namensform Eckstein, Therese
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 8557
GND 101843305
Wikidata
Geburtsdatum 6. Juni 1863
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Juni 1940
Sterbeort Blois, Frankreich
Beruf Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 6.02.2019 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Thereseschlesinger.jpg
Bildunterschrift Therese Schlesinger
  • 5., Siebenbrunnengasse 15 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Therese Schlesinger, geborene Eckstein, * 6. Juni 1863 Wien, † 5. Juni 1940 Blois, Frankreich, sozialdemokratische Politikerin, Gatte (1888) Viktor Schlesinger (* 11. Februar 1848 Wien, † 23. Februar 1891 Wien, Bankbeamter), Tochter eines fortschrittlichen jüdischen Papierfabrikanten (kurze Arbeitszeit, Krankenkasse), Schwester des Journalisten Gustav Eckstein, des Universalgelehrten Friedrich Eckstein (* 17. Februar 1861 Perchtoldsdorf, Niederösterreich, † 10. November 1939 Wien) und der Feministin Emma Eckstein (* 28. Jänner 1865 Gaudenzdorf [12], † 30. Juli 1924 Wien).

Ab 1894 arbeitete sie mit Auguste Fickert zusammen, 1896 nahm sie am Berliner Frauentag teil und trat in Wien als Rednerin bei der "Enquête zur Lage der Wiener Arbeiterinnen" in Erscheinung, 1898 engagierte sie sich führend im Buchbinderstreik, im selben Jahr wurde sie zur sozialdemokratischen Frauenreichskonferenz delegiert (1899 deren Mitglied); sie schuf eine Gewerbeschule für Buchbinderinnen und weibliche kaufmännische Angestellte und engagierte sich außerdem aktiv für das Frauenwahlrecht. Ab 1907 nahm sie an den sozialdemokratischen Parteitagen teil, 1919 wurde sie Mitglied des sozialdemokratischen Parteivorstands und der konstituierenden Nationalversammlung, 1920-1923 war sie Abgeordnete zum Nationalrat, 1923-1930 Bundesrätin. Sie schrieb hauptsächlich in der Arbeiterzeitung und in der Zeitschrift "Der Kampf", veröffentlichte ein "Handbuch der Frauenarbeit in Österreich" und formulierte die Frauenfragen betreffende Punkte im sozialdemokratischen Linzer Programm (1926). 1939 musste sie emigrieren.

Therese-Schlesinger-Hof

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Literatur- und Werkverzeichnis)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 174 ff.
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 354 ff.
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 216 ff.
  • Ernst Glaser: Im Umfeld des Austromarxismus. Wien: Europa-Verlag 1981, S. 163 ff., S. 488 f., Register
  • Rathaus-Korrespondenz, 04.06.1963