Sieveringer Filmatelier: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. April 2020, 08:59 Uhr

Filmatelier der Wien-Film GmbH, ehemals Sascha-Filmindustrie AG (19., Sieveringer Straße 135)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Sascha Filmindustrie AG, Wien-Film
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 19120
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.04.2020 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Wien-Film.jpg
Bildunterschrift Filmatelier der Wien-Film GmbH, ehemals Sascha-Filmindustrie AG (19., Sieveringer Straße 135)
  • 19., Sieveringer Straße 135

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut
Tor der Wien-Film zum Sieveringer Filmatelier, heute Wohnhausanlage (2020)
Plakat des Film "Wien im Krieg - Ein ernstes und heiteres Zeitbild in 4 Akten" (Sascha-Film, 1916) unter der Regie von Fritz Freisler
Film- und Presseleute im Sieveringer Filmatelier nach Abschluss der Dreharbeiten zum Film "Ölrausch" (19. August 1938)
Sascha-Kolowrat-Denkmal auf dem Gelände des Sieveringer Filmateliers, heute Wohnhausanlage (19., Sieveringer Straße 135)
Sascha-Kolowrat-Linde auf dem Gelände des Sieveringer Filmateliers, heute Wohnhausanlage (19., Sieveringer Straße 135)

Das Sieveringer Filmatelier (19., Sieveringer Straße 135) wurde 1914 als Teil der Sascha-Filmfabrik auf den Gründen des Café Mirabell in Sievering errichtet und 1915 in Betrieb genommen (siehe Film). Alexander ("Sascha") Josef Graf Kolowrat-Krakowsky hatte die "Sascha-Filmfabrik" 1910 in Pfraumberg in Böhmen gegründet und 1912 nach Wien verlegt. 1933 wurden das Sieveringer Atelier von der Tobis-Sascha-Filmindustrie AG und ab 1938 von deren Nachfolgefirma Wien-Film übernommen. 1948 wurde im Garten ein Denkmal für Kolowrat enthüllt. Nach der Schließung der Wien-Film im Jahr 1985 wurde eine Wohnhausanlage errichtet, das in Anlehnung an das Filmaterlier den Namen "Wohnatelier Sievering" trägt. Das Originaltor der Wien-Film dient noch als Tor zum Wohnhausanlage.

Da die Regierung bereits knapp nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs die propagandistischen Möglichkeiten des Films erkannte, wurde Kolowrat dem k. u. k. Kriegspressequartier zugeteilt und beauftragt, mit seiner Firma Propagandafilme zu drehen; gleichzeitig erhielt er die erforderlichen Materialien zur Fertigstellung des Sieveringer Filmateliers. Er drehte (gemeinsam mit der Berliner Firma Oskar Meßter) die ersten Wochenschauen, außerdem (neben zahlreichen Kurzfilmen) den Großfilm „Wien im Krieg". Konkurrenz erhielt Kolowrat durch die Filmfirma Dreamland (die Ateliers auf der Hohen Warte baute, jedoch nur bis 1927 bestand) und die Vita-Film von Anton Kolm und Jakob Julius Fleck (die 1919-1923 Ateliers auf dem Rosenhügel errichtete; 1938 wurden diese von der Wien-Film übernommen)

Da manche der Kulissen für das Sieveringer Filmatelier zu groß waren, wurden manche Dreharbeiten ausgelagert. So ließ die Sascha-Film 1920 im Prater westlich der Rotunde zum Zwecke von Filmaufnahmen "Alt-London" errichten, ähnlich der Kulissenstadt Venedig in Wien. Zudem wurden Kulissen in einer "Filmstadt" auf dem Laaer Berg im 10. Bezirk aufgebaut, an die die heutige Filmteichstraße erinnert.

Siehe auch: Film, Kino, Sascha-Filmindustrie AG, Wien-Film, Alexander Josef Kolowrat-Krakowsky

Literatur

  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Ottakring. Vom Gürtel zu den Weinbergen. Wien: Mohl 1988, S. 183 f.