Filmteichstraße

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Kulissenaufbau für den Film "Sodom und Gomorrha" in 10., Laaer Berg (1922)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 24.10.1972
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Filmstadt am Laaer Berg
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 19296
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 26.03.2020 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Sascha-Filmindustrie AG 1.jpg
Bildunterschrift Kulissenaufbau für den Film "Sodom und Gomorrha" in 10., Laaer Berg (1922)

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48° 9' 8.36" N, 16° 24' 6.95" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Filmteichstraße (10., Oberlaa-Stadt), benannt (24. Oktober 1972 Gemeinderatsausschuss für Kultur) aufgrund ihrer Lage. Sie führt in die Gegend des Films der 1920er Jahre; Filmstadt am Laaer Berg (Film).

Filmstadt am Laaer Berg

1922 entstand am Laaer Berg eine Filmstadt des Sascha Kolowrat. Hier wurden bis 1925 die Außenaufnahmen zu drei klassischen Monumentalfilmen gedreht:

  • "Sodom und Gomorrha" (Untertitel: "Die Legende von Sünde und Strafe", Englisch: "Queen of Sin and the Spectacle of Sodom and Gomorrha"): Der 1922 gedrehte Monumentalstummfilm ist ein Frühwerk von Michael Kertesz (Mihaly Kertész), der später in Hollywood als Michael Curtiz Karriere machte. Da die gigantischen Kulissen (darunter der Turm zu Babel, das größte Filmbauwerk der österreichischen Filmgeschichte von Artur Berger und Emil Stepanek) zu groß für die Filmstudios der Sascha-Film in Sievering waren, wurde der Film auf dem Laaer Berg gedreht. Mehrere tausend (je nach Angabe 3000 bis 14.000) Darsteller, Komparsen und Mitarbeiter waren an der größten und teuersten Filmproduktion der österreichischen Filmgeschichte beschäftigt. Unter den Statisten befanden sich eigenen Angaben nach Willi Forst, Hans Thimig, Paula Wessely und Béla Balázs.
  • "Der junge Medardus", 1923 nach Arthur Schnitzler, ebenfalls in der Regie von Mihaly Kertész, der am 5. Oktober 1923 uraufgeführt wurde. Mit einer Länge von 3400 Metern dauerte der Film zweieinhalb Stunden und wurde mit einem Schulverbot belegt.
  • "Die Sklavenkönigin" (Englisch: "The Moon of Israel" nach einem Roman von Henry Rider Haggard), 1924: Der auch unter der Regie von Mihaly Kertész entstandene Monumentalfilm erzählt die biblische Geschichte vom Auszug aus Ägypten. Rund 5.000 Statisten wirkten an dem Film mit, bei dem wiederum Artur Berger und Emil Stepanek für die Kulissen sowie Remigius Geyling für die Kostüme verantwortlich zeichneten. Auch dieser Film gilt als einer der teuersten Filme der österreichischen Filmgeschichte. Die Filmpremiere fand am 24. Oktober 1924 im für diesen Anlass altägyptisch dektorierten Eos-Kino statt, das zur Sascha-Film gehörte. Am 26. Februar 2005 konnte der lange verschollen geglaubte Film in einer restaurierten und vollständigen Fassung im Metro Kino erstmals aufgeführt.

Wiener Internationale Gartenschau 1974

Die Nutzung für Filmproduktionen endete in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Das Areal wurde zur Wildnis. Von 18. April bis 14. Oktober 1974 wurde auf dem Areal die „Wiener Internationale Gartenschau 1974“ (WIG 74) veranstaltet und dafür zum Großpark umgestaltet, das heute das Gelände des Kurparks Oberlaa umfasst.

Auf der Kuppe des Goldbergs befindet sich das Schmerbernkreuz (auch Schmerberkreuz).