Remigius Geyling

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Remigius Geyling
Daten zur Person
Personenname Geyling, Remigius
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 22056
GND 127535837
Wikidata Q2142971
Geburtsdatum 29. Juni 1878
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. März 1974
Sterbeort Wien
Beruf Bühnenbildner, Maler, Kunsthandwerker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichische Nationalbibliothek
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 14. März 1974
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle 54/17
Bildname Remigius Geyling.jpg
Bildunterschrift Remigius Geyling

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldener Lorbeer des Künstlerhauses (Verleihung: 1949)


Remigius Geyling, Kaiser Franz Josef im Jahr 1855, entstanden vor 1895

Remigius Geyling, * 29. Juni 1878 Wien, † 4. März 1974 Wien, Bühnenbildner, Maler, Kunsthandwerker.

Biografie

Remigius Geyling erlernte im Familienbetrieb die Glasfenstererzeugung und Glasmalerei. Ab 1898 besuchte er die Kunstgewerbeschulen in Wien und München (bei Ludwig von Herterich) und führte bis 1904 mit Otto Prutscher ein Atelier für Einrichtungs- und Ausstattungsbedarf.

1905 erhielt er Aufträge zur Ausstattung der Volksoper, 1908 wurde er Leiter der Kostümwerkstätten der Literarischen Kammerspiele. Für die Anstaltskirche Am Steinhof von Otto Wagner entwarf er die Altarmosaike, die von Leopold Forstner ausgeführt wurden. Geyling war einer der Begründer der satirischen Zeitschrift "Die Muskete", entwarf für die Wiener Werkstätte Postkarten und betätigte sich als Karikaturist. Auch war er an bedeutenden österreichischen Stummfilmproduktionen beteiligt, etwa künstlerischer Beirat für österreichische Stummfilme. Zwischen 1909 und 1911 sowie 1922 und 1945 fungierte er als Ausstattungschef am Burgtheater und schuf Bühnenmodelle zu mehr als 400 Theaterstücken. Der Pionier des zeitgenössischen Bühnenbilds führte die szenischen Wechselbilder mittels Großwechselbild-Projektion durch Projektion von Diapositiven auf den Bühnenhintergrund ein, die er erstmals 1925 bei "Peer Gynt" anwandte.

1913 bis 1922 war Geyling Leiter der Gesellschaft für Bühnen- und Filmkunst. Die Spannbreite seines künstlerischen Schaffens reicht vom Jugendstil über den Art Déco bis hin zum Expressionismus. Entwürfe für Theater und Festspiele (1920–1960) befinden sich im Besitz der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953–1962
  • Josef Mayerhöfer [Hg.]: Remigius Geyling. Bühnenbildner zwischen Jugendstil und Expressionismus. Wien: Österreichische Nationalbibliothek 1971
  • Christian M. Nebehay [Hg.]: Remigius Geyling. Künstler und Literaten, gezeichnet in Wien um 1900. Wien: Wiener Bibliophilen-Gesellschaft 1974
  • Werner J. Schweiger: Wiener Werkstätte. Kunst und Handwerk 1903–1932. Wien: Brandstätter 1982, S. 261
  • Wien um 1900. Ausstellung veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien, 5. Juni bis 30. August 1964. Wien: Selbstverlag 1964
  • Gerald Szyszkowitz: Remigius Geyling, ein Bühnenbildner aus der Stilwende der Secession. Diss. Univ. Wien. Wien 1960