Marianne von Eschenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Marianne von Eschenburg, * 18. April 1856 Wien, † 28. Oktober 1937 Wien, Malerin.
 
Marianne von Eschenburg, * 18. April 1856 Wien, † 28. Oktober 1937 Wien, Malerin.
  
==Biographie==
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==Biografie==
  
Marianne Purtscher Freiin von Eschenburg wurde als Tochter von Heinrich Clemens Carl Freiherr von Eschenburg, einem k. k. niederösterreichischen Landesgerichtsrat, und seiner Frau Theresia Anna Ludovica Leopoldine Dumreicher von Oesterreicher in Wien geboren und am 20. April in der Pfarre St. Augustin getauft. Sie war die Enkelin von Franz Xaver Purtscher Freiherr von Eschenburg, Präsident des lombardo-venetianischen Senats der obersten Justizstelle, und Nichte des Historien- Genre- und Freskenmalers [[Carl Blaas|Karl Ritter von Blaas]].
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Marianne Purtscher Freiin von Eschenburg wurde als Tochter von Heinrich Clemens Carl Freiherr von Eschenburg, einem k. k. niederösterreichischen Landesgerichtsrat, und seiner Frau Theresia Anna Ludovica Leopoldine Dumreicher von Oesterreicher in Wien geboren und am 20. April in der Pfarre St. Augustin getauft. Sie war die Enkelin von Franz Xaver Purtscher Freiherr von Eschenburg, Präsident des lombardo-venetianischen Senats der obersten Justizstelle, und Nichte des Historien-, Genre- und Freskenmalers [[Carl Blaas|Karl Ritter von Blaas]].
  
 
Marianne von Eschenburg wurde von ihrem Onkel Karl Blaas, der ab 1866 als Professor an der [[Akademie der bildenden Künste (Institution)|Akademie der bildenden Künste in Wien]] tätig war, ausgebildet. Zudem verbrachte sie einige Jahre in Paris, wo sie Malerei bei Emile Auguste Carolus-Duran, Henri Martin und Elisa Koch studierte. Nach dem Tod ihres Onkels 1894 übernahm sie dessen Atelier in der Strohgasse im 3. Bezirk. Marianne von Eschenburg schuf hauptsächlich Porträts; zu den bekanntesten zählt jenes der Frauenrechtlerin [[Marianne Hainisch]]. Ab 1880 wurden ihre Werke regelmäßig bei Ausstellungen in Wien gezeigt.
 
Marianne von Eschenburg wurde von ihrem Onkel Karl Blaas, der ab 1866 als Professor an der [[Akademie der bildenden Künste (Institution)|Akademie der bildenden Künste in Wien]] tätig war, ausgebildet. Zudem verbrachte sie einige Jahre in Paris, wo sie Malerei bei Emile Auguste Carolus-Duran, Henri Martin und Elisa Koch studierte. Nach dem Tod ihres Onkels 1894 übernahm sie dessen Atelier in der Strohgasse im 3. Bezirk. Marianne von Eschenburg schuf hauptsächlich Porträts; zu den bekanntesten zählt jenes der Frauenrechtlerin [[Marianne Hainisch]]. Ab 1880 wurden ihre Werke regelmäßig bei Ausstellungen in Wien gezeigt.
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Rund 40 Jahre lang war Marianne von Eschenburg Mitglied des 1885 gegründeten "Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien", davon war sie mehr als 34 Jahre lang im Vorstand vertreten. 1889/1890 bekleidete sie die Funktion der Kassierin, anschließend war sie als Rechnungsprüferin tätig. Gemeinsam mit [[Olga Wisinger-Florian]], [[Marie Egner]], [[Susanne Renate Granitsch|Susanne Granitsch]], [[Marie Müller]], [[Teresa Feodorowna Ries]], [[Eugenie Breithut-Munk]] und [[Bertha Tarnóczy von Sprinzenberg|Bertha von Tarnóczy]] war sie Gründungsmitglied der "Acht Künstlerinnen". Die Gruppe organisierte in den Jahren 1901 bis 1912 regelmäßig Ausstellungen im Kunstsalon Pisko und reagierte damit auf den männlich dominierten Kulturbetrieb, der Frauen vielfach Auftrittschancen und die Mitgliedschaft in angesehenen Vereinen, wie beispielsweise der Secession, verwehrte.
 
Rund 40 Jahre lang war Marianne von Eschenburg Mitglied des 1885 gegründeten "Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien", davon war sie mehr als 34 Jahre lang im Vorstand vertreten. 1889/1890 bekleidete sie die Funktion der Kassierin, anschließend war sie als Rechnungsprüferin tätig. Gemeinsam mit [[Olga Wisinger-Florian]], [[Marie Egner]], [[Susanne Renate Granitsch|Susanne Granitsch]], [[Marie Müller]], [[Teresa Feodorowna Ries]], [[Eugenie Breithut-Munk]] und [[Bertha Tarnóczy von Sprinzenberg|Bertha von Tarnóczy]] war sie Gründungsmitglied der "Acht Künstlerinnen". Die Gruppe organisierte in den Jahren 1901 bis 1912 regelmäßig Ausstellungen im Kunstsalon Pisko und reagierte damit auf den männlich dominierten Kulturbetrieb, der Frauen vielfach Auftrittschancen und die Mitgliedschaft in angesehenen Vereinen, wie beispielsweise der Secession, verwehrte.
  
Marianne von Eschenburg, die aus einer angesehen Familie stammte, galt als in der höheren Wiener Gesellschaft bestens vernetzt. Gegen Ende ihres Lebens verschärfte sich aufgrund der zunehmend schwieriger werdenden Wirtschaftslage der Zwischenkriegszeit und damit einhergehend weniger Bilderverkäufen ihre ökonomische Situation. Mit ihrem Tod erlosch das Geschlecht der Freiherren Purtscher von Eschenburg.
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Marianne von Eschenburg, die aus einer angesehenen Familie stammte, galt als in der höheren Wiener Gesellschaft bestens vernetzt. Gegen Ende ihres Lebens verschärfte sich aufgrund der zunehmend schwieriger werdenden Wirtschaftslage der Zwischenkriegszeit und damit einhergehend weniger Bilderverkäufen ihre ökonomische Situation. Mit ihrem Tod erlosch das Geschlecht der Freiherren Purtscher von Eschenburg.
  
 
Teile ihrer umfassenden Briefkorrespondenz, mehr als 120 an Marianne von Eschenburg verfasste Briefe unterschiedlichster Provenienz, sind in der Handschriftensammlung der [[Wienbibliothek im Rathaus]] erhalten. Skizzenbücher, Notizen und Reiseabrechnungen befinden sich im [[Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv|Wiener Stadt- und Landesarchiv]].
 
Teile ihrer umfassenden Briefkorrespondenz, mehr als 120 an Marianne von Eschenburg verfasste Briefe unterschiedlichster Provenienz, sind in der Handschriftensammlung der [[Wienbibliothek im Rathaus]] erhalten. Skizzenbücher, Notizen und Reiseabrechnungen befinden sich im [[Magistratsabteilung 8 - Wiener Stadt- und Landesarchiv|Wiener Stadt- und Landesarchiv]].
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==Quelle==
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*[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-augustin/01-10/?pg=88 Matricula online. Taufbuch der Pfarre St. Augustin, Sign.: 01−10, Folio 85] [Stand: 18.12.2017]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Best++++00001339ma8Invent#Best____00001339ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv: Nachlass Purtscher]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
  
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 751
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*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 751
*Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015
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*Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2015
 
*Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 89
 
*Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 89
*Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Eschenburg, Marianne von [Sign.: TP-011420]
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*[https://search.wienbibliothek.at/permalink/f/1t3elt5/WBR_alma2184796750004516 Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Eschenburg, Marianne von [Sign.: TP-011420<nowiki>]</nowiki>]
*[http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at/Pages/PersonDetail.aspx?p_iPersonenID=11256059 Frauen in Bewegung: 1848–1938: Marianne Eschenburg] [Stand: 18.12.2017]
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*[https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/2557Frauen in Bewegung: 1848–1938: Marianne Eschenburg] [Stand: 18.12.2017]
 
*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oin&datum=1937&page=27&size=45 In memoriam. In: Die Österreicherin (1937), Heft 8, S. 3] [Stand: 15.12.2017]
 
*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oin&datum=1937&page=27&size=45 In memoriam. In: Die Österreicherin (1937), Heft 8, S. 3] [Stand: 15.12.2017]
*[http://www.literature.at/viewer.alo?objid=13187&viewmode=fullscreen&scale=3.33&rotate=&page=34 Karoline Maurau: Wiener Malerinnen. Dresden/Leipzig/Wien: Pierson's Verlag 1895, S. 20–22.] [Stand: 18.12.2017]
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*[http://www.literature.at/viewer.alo?objid=13187&viewmode=fullscreen&scale=3.33&rotate=&page=34 Karoline Maurau: Wiener Malerinnen. Dresden / Leipzig / Wien: Pierson's Verlag 1895, S. 20–22.] [Stand: 18.12.2017]
*[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-augustin/01-10/?pg=88 Matricula online. Taufbuch der Pfarre St. Augustin, Sign.: 01–10, Folio 85] [Stand: 18.12.2017]
 
  
==Links==
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==Weblinks==
  
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_von_Eschenburg Wikipedia: Marianne von Eschenburg] [Stand: 18.12.2017]
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_von_Eschenburg Wikipedia: Marianne von Eschenburg]
*[http://sammlungenonline.albertina.at/?query=Inventarnummer=%5B29957r%5D&showtype=record Albertina Sammlungen Online: Zeichnung, Knabenbildnis mit Hut] [Stand: 18.12.2017] [Stand: 18.12.2017]
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*[http://sammlungenonline.albertina.at/?query=Inventarnummer=%5B29957r%5D&showtype=record Albertina Sammlungen Online: Zeichnung, Knabenbildnis mit Hut]

Aktuelle Version vom 23. November 2023, 14:56 Uhr

Daten zur Person
Personenname Eschenburg, Marianne von
Abweichende Namensform Purtscher, Marianne; Eschenburg, Marianna Elisabeth Amalie Franziska von
Titel Freiin
Geschlecht weiblich
PageID 50537
GND 116313609
Wikidata Q28569388
Geburtsdatum 18. April 1856
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Oktober 1937
Sterbeort Wien
Beruf Malerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Hetzendorf
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marianne von Eschenburg, * 18. April 1856 Wien, † 28. Oktober 1937 Wien, Malerin.

Biografie

Marianne Purtscher Freiin von Eschenburg wurde als Tochter von Heinrich Clemens Carl Freiherr von Eschenburg, einem k. k. niederösterreichischen Landesgerichtsrat, und seiner Frau Theresia Anna Ludovica Leopoldine Dumreicher von Oesterreicher in Wien geboren und am 20. April in der Pfarre St. Augustin getauft. Sie war die Enkelin von Franz Xaver Purtscher Freiherr von Eschenburg, Präsident des lombardo-venetianischen Senats der obersten Justizstelle, und Nichte des Historien-, Genre- und Freskenmalers Karl Ritter von Blaas.

Marianne von Eschenburg wurde von ihrem Onkel Karl Blaas, der ab 1866 als Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien tätig war, ausgebildet. Zudem verbrachte sie einige Jahre in Paris, wo sie Malerei bei Emile Auguste Carolus-Duran, Henri Martin und Elisa Koch studierte. Nach dem Tod ihres Onkels 1894 übernahm sie dessen Atelier in der Strohgasse im 3. Bezirk. Marianne von Eschenburg schuf hauptsächlich Porträts; zu den bekanntesten zählt jenes der Frauenrechtlerin Marianne Hainisch. Ab 1880 wurden ihre Werke regelmäßig bei Ausstellungen in Wien gezeigt.

Rund 40 Jahre lang war Marianne von Eschenburg Mitglied des 1885 gegründeten "Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien", davon war sie mehr als 34 Jahre lang im Vorstand vertreten. 1889/1890 bekleidete sie die Funktion der Kassierin, anschließend war sie als Rechnungsprüferin tätig. Gemeinsam mit Olga Wisinger-Florian, Marie Egner, Susanne Granitsch, Marie Müller, Teresa Feodorowna Ries, Eugenie Breithut-Munk und Bertha von Tarnóczy war sie Gründungsmitglied der "Acht Künstlerinnen". Die Gruppe organisierte in den Jahren 1901 bis 1912 regelmäßig Ausstellungen im Kunstsalon Pisko und reagierte damit auf den männlich dominierten Kulturbetrieb, der Frauen vielfach Auftrittschancen und die Mitgliedschaft in angesehenen Vereinen, wie beispielsweise der Secession, verwehrte.

Marianne von Eschenburg, die aus einer angesehenen Familie stammte, galt als in der höheren Wiener Gesellschaft bestens vernetzt. Gegen Ende ihres Lebens verschärfte sich aufgrund der zunehmend schwieriger werdenden Wirtschaftslage der Zwischenkriegszeit und − damit einhergehend − weniger Bilderverkäufen ihre ökonomische Situation. Mit ihrem Tod erlosch das Geschlecht der Freiherren Purtscher von Eschenburg.

Teile ihrer umfassenden Briefkorrespondenz, mehr als 120 an Marianne von Eschenburg verfasste Briefe unterschiedlichster Provenienz, sind in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus erhalten. Skizzenbücher, Notizen und Reiseabrechnungen befinden sich im Wiener Stadt- und Landesarchiv.

Quelle

Literatur

Weblinks