Margaretenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Margaretenstraße (4; 5), benannt (nach 1900) nach der gleichnamigen Vorstadt, eine der wichtigsten Ausfallstraßen; der Verkehrsweg läßt sich ab etwa 1700 nachweisen und bildete damals als „Neu-Wiedner Straße" die Hauptachse eines eigenen Vorstadtbereichs, der Neuen Wieden. Der mittlere Abschnitt (zwischen [[Margaretenplatz ]] und Reinprechtsdorfer Straße) hieß im 18. Jahrhundert Gries Gasse, der Abschnitt bis zum Linienwall Ziegel Gasse (1862 Obere Bräuhaus Gasse). Als 1850 im untersten Teil der aus dem 17. Jahrhundert stammende [[Adlerhof]] (beim heutigen Rilkeplatz) abgetragen wurde, erhielt die Margaretenstraße eine Verbindung zur Wiedner Hauptstraße. Der gesamte Straßenzug erhielt erst am Anfang des 20. Jahrhunderts die einheitliche Benennung Margaretenstraße. Der zum 4. Bezirk gehörende Teil endet bei der Kettenbrückengasse beziehungsweise Kleinen Neugasse; 1901 erfolgte eine Verlängerung durch die Griesgasse und die Obere Bräuhausgasse, 1914 durch den zwischen Johannagasse und Margaretengürtel liegenden Teil der Bräuhausgasse.
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Margaretenstraße (4; 5), benannt (nach 1900) nach der gleichnamigen Vorstadt, eine der wichtigsten Ausfallstraßen; der Verkehrsweg lässt sich ab etwa 1700 nachweisen und bildete damals als "Neu-Wiedner Straße" die Hauptachse eines eigenen Vorstadtbereichs, der Neuen Wieden. Der mittlere Abschnitt (zwischen [[Margaretenplatz ]] und Reinprechtsdorfer Straße) hieß im 18. Jahrhundert Gries Gasse, der Abschnitt bis zum Linienwall Ziegel Gasse (1862 Obere Bräuhaus Gasse). Als 1850 im untersten Teil der aus dem 17. Jahrhundert stammende [[Adlerhof (4/2)|Adlerhof]] (beim heutigen Rilkeplatz) abgetragen wurde, erhielt die Margaretenstraße eine Verbindung zur Wiedner Hauptstraße. Der gesamte Straßenzug erhielt erst am Anfang des 20. Jahrhunderts die einheitliche Benennung Margaretenstraße. Der zum 4. Bezirk gehörende Teil endet bei der Kettenbrückengasse beziehungsweise Kleinen Neugasse; 1901 erfolgte eine Verlängerung durch die Griesgasse und die Obere Bräuhausgasse, 1914 durch den zwischen Johannagasse und Margaretengürtel liegenden Teil der Bräuhausgasse.
  
 
== Gebäude ==  
 
== Gebäude ==  
 
* Nummer 2-4: Wohnhaus mit frühhistoristischer Fassade, erbaut 1851 von Anton Ölzelt.  
 
* Nummer 2-4: Wohnhaus mit frühhistoristischer Fassade, erbaut 1851 von Anton Ölzelt.  
 
* Nummer 5: späthistoristisches Wohnhaus ([[Adlerhof (4/2)| Adlerhof]], erbaut 1897 von Franz Neumann (aus der Spätphase seines Wirkens).
 
* Nummer 5: späthistoristisches Wohnhaus ([[Adlerhof (4/2)| Adlerhof]], erbaut 1897 von Franz Neumann (aus der Spätphase seines Wirkens).
* Nummer 9 (Schleifmühlgasse 10): Wohnhaus „Zum grünen Adler" mit spätklassizistischer Fassade, gewölbter Einfahrt und freitragender Stiege, erbaut 1842/1843 von Carl Schröder für den Fleischhauermeister [[Joseph Ettenreich]] (damals „Zur heiligen Dreifaltigkeit"). Gedenktafel zur Erinnerung an das Attentat auf Franz Joseph I. (1853).  
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* Nummer 9 (Schleifmühlgasse 10): Wohnhaus "Zum grünen Adler" mit spätklassizistischer Fassade, gewölbter Einfahrt und freitragender Stiege, erbaut 1842/1843 von Carl Schröder für den Fleischhauermeister [[Joseph Christian Ettenreich]] (damals "Zur heiligen Dreifaltigkeit"). Gedenktafel zur Erinnerung an das Attentat auf [[Franz Joseph I.]] (1853).  
 
* Nummer 20: späthistoristisches Miethaus mit plastisch durchgegliederter Fassade, erbaut 1897/1898 von Ferdinand Seif.  
 
* Nummer 20: späthistoristisches Miethaus mit plastisch durchgegliederter Fassade, erbaut 1897/1898 von Ferdinand Seif.  
* Nummer 22: Wohnhaus, erbaut 1912 von Arthur Baron. Nummer 31 (Waaggasse 14): in einer Fassadennische des Neubaus unter barockem Baldachin und in barocker Umrahmung Hauszeichen „Maria mit Kind" (Maria von Montserrat).  
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* Nummer 22: Wohnhaus, erbaut 1912 von Arthur Baron. Nummer 31 (Waaggasse 14): in einer Fassadennische des Neubaus unter barockem Baldachin und in barocker Umrahmung Hauszeichen "Maria mit Kind" (Maria von Montserrat).  
* Nummer 39: „Zum grünen Hahn".  
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* Nummer 39: "Zum grünen Hahn".  
* Nummer 45: späthistoristisches Miethaus „Zur Krönung Mariens" (unter dem Eckerker Marienkrönungsgruppe mit Putti, viertes Viertel 18. Jahrhundert); im Treppenhaus steinerne Madonna mit Kind (Ende 17. Jahrhundert?), im Hof Steinfigur des heiligen Johannes Nepomuk (Anfang 19. Jahrhundert).  
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* Nummer 45: späthistoristisches Miethaus "Zur Krönung Mariens" (unter dem Eckerker Marienkrönungsgruppe mit Putti, viertes Viertel 18. Jahrhundert); im Treppenhaus steinerne Madonna mit Kind (Ende 17. Jahrhundert?), im Hof Steinfigur des heiligen Johannes Nepomuk (Anfang 19. Jahrhundert).  
* Nummer 48: Biedermeierwohnhaus, erbaut 1825. Nummer 75: Apotheke [[Zur heiligen Margareta]]". Nummer 77-79 (Margaretenplatz 2-3, Schloßgasse 21-23): ehemaliges [[Margaretner Schloß]].  
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* Nummer 48: Biedermeierwohnhaus, erbaut 1825.  
* Nummer 78: Monumentales Miethaus, erbaut 1913/1914 nach Plänen von A. Karl von Kèly; Betonung der Hauptgeschosse durch pilasterartige Wandvorlagen und „bay-windows" (eine Art von Erkerfenstern); repräsentatives Beispiel des Wiener Neoklassizismus.
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* Nummer 75: Apotheke "[[Zur heiligen Margareta]]".  
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* Nummer 77-79 (Margaretenplatz 2-3, Schloßgasse 21-23): ehemaliges [[Margaretner Schloss]].  
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* Nummer 78: Monumentales Miethaus, erbaut 1913/1914 nach Plänen von A. Karl von Kèly; Betonung der Hauptgeschosse durch pilasterartige Wandvorlagen und "bay-windows" (eine Art von Erkerfenstern); repräsentatives Beispiel des Wiener Neoklassizismus.
 
* Nummer 100: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1902 von Hans Schimitzek (1902; für L. und C. Eberhard); Fassadenverkleidung mit grünen und roten Klinkerziegeln, im Stiegenhaus Ätzglasfenster mit Blumenmotiven.
 
* Nummer 100: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1902 von Hans Schimitzek (1902; für L. und C. Eberhard); Fassadenverkleidung mit grünen und roten Klinkerziegeln, im Stiegenhaus Ätzglasfenster mit Blumenmotiven.
 
* Nummer 105 (Pannaschgasse 6): [[Maria-Restituta-Hof]].
 
* Nummer 105 (Pannaschgasse 6): [[Maria-Restituta-Hof]].
* Nummer 141: Seelsorgestation St. Johannes der Täufer; beiderseits des Eingangs Natursteinreliefs von Franz Barwig dem Jüngeren (1965; Lebensbaum; Kreuz mit Weinreben), über dem Portal Lamm mit „Ecce Agnus Dei".
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* Nummer 141: Seelsorgestation St. Johannes der Täufer; beiderseits des Eingangs Natursteinreliefs von Franz Barwig dem Jüngeren (1965; Lebensbaum; Kreuz mit Weinreben), über dem Portal Lamm mit "Ecce Agnus Dei".
 
* Nummer 166: Eisenbahnerheim, erbaut 1912/1913 von Hubert Gessner.
 
* Nummer 166: Eisenbahnerheim, erbaut 1912/1913 von Hubert Gessner.
  

Version vom 18. Oktober 2014, 00:18 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Gries Gasse, Ziegel Gasse, Obere Bräuhaus Gasse
Benannt nach Margareten
Bezirk 4, 5
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 24747
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 11' 25.50" N, 16° 21' 24.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Margaretenstraße (4; 5), benannt (nach 1900) nach der gleichnamigen Vorstadt, eine der wichtigsten Ausfallstraßen; der Verkehrsweg lässt sich ab etwa 1700 nachweisen und bildete damals als "Neu-Wiedner Straße" die Hauptachse eines eigenen Vorstadtbereichs, der Neuen Wieden. Der mittlere Abschnitt (zwischen Margaretenplatz und Reinprechtsdorfer Straße) hieß im 18. Jahrhundert Gries Gasse, der Abschnitt bis zum Linienwall Ziegel Gasse (1862 Obere Bräuhaus Gasse). Als 1850 im untersten Teil der aus dem 17. Jahrhundert stammende Adlerhof (beim heutigen Rilkeplatz) abgetragen wurde, erhielt die Margaretenstraße eine Verbindung zur Wiedner Hauptstraße. Der gesamte Straßenzug erhielt erst am Anfang des 20. Jahrhunderts die einheitliche Benennung Margaretenstraße. Der zum 4. Bezirk gehörende Teil endet bei der Kettenbrückengasse beziehungsweise Kleinen Neugasse; 1901 erfolgte eine Verlängerung durch die Griesgasse und die Obere Bräuhausgasse, 1914 durch den zwischen Johannagasse und Margaretengürtel liegenden Teil der Bräuhausgasse.

Gebäude

  • Nummer 2-4: Wohnhaus mit frühhistoristischer Fassade, erbaut 1851 von Anton Ölzelt.
  • Nummer 5: späthistoristisches Wohnhaus ( Adlerhof, erbaut 1897 von Franz Neumann (aus der Spätphase seines Wirkens).
  • Nummer 9 (Schleifmühlgasse 10): Wohnhaus "Zum grünen Adler" mit spätklassizistischer Fassade, gewölbter Einfahrt und freitragender Stiege, erbaut 1842/1843 von Carl Schröder für den Fleischhauermeister Joseph Christian Ettenreich (damals "Zur heiligen Dreifaltigkeit"). Gedenktafel zur Erinnerung an das Attentat auf Franz Joseph I. (1853).
  • Nummer 20: späthistoristisches Miethaus mit plastisch durchgegliederter Fassade, erbaut 1897/1898 von Ferdinand Seif.
  • Nummer 22: Wohnhaus, erbaut 1912 von Arthur Baron. Nummer 31 (Waaggasse 14): in einer Fassadennische des Neubaus unter barockem Baldachin und in barocker Umrahmung Hauszeichen "Maria mit Kind" (Maria von Montserrat).
  • Nummer 39: "Zum grünen Hahn".
  • Nummer 45: späthistoristisches Miethaus "Zur Krönung Mariens" (unter dem Eckerker Marienkrönungsgruppe mit Putti, viertes Viertel 18. Jahrhundert); im Treppenhaus steinerne Madonna mit Kind (Ende 17. Jahrhundert?), im Hof Steinfigur des heiligen Johannes Nepomuk (Anfang 19. Jahrhundert).
  • Nummer 48: Biedermeierwohnhaus, erbaut 1825.
  • Nummer 75: Apotheke "Zur heiligen Margareta".
  • Nummer 77-79 (Margaretenplatz 2-3, Schloßgasse 21-23): ehemaliges Margaretner Schloss.
  • Nummer 78: Monumentales Miethaus, erbaut 1913/1914 nach Plänen von A. Karl von Kèly; Betonung der Hauptgeschosse durch pilasterartige Wandvorlagen und "bay-windows" (eine Art von Erkerfenstern); repräsentatives Beispiel des Wiener Neoklassizismus.
  • Nummer 100: secessionistisches Wohnhaus, erbaut 1902 von Hans Schimitzek (1902; für L. und C. Eberhard); Fassadenverkleidung mit grünen und roten Klinkerziegeln, im Stiegenhaus Ätzglasfenster mit Blumenmotiven.
  • Nummer 105 (Pannaschgasse 6): Maria-Restituta-Hof.
  • Nummer 141: Seelsorgestation St. Johannes der Täufer; beiderseits des Eingangs Natursteinreliefs von Franz Barwig dem Jüngeren (1965; Lebensbaum; Kreuz mit Weinreben), über dem Portal Lamm mit "Ecce Agnus Dei".
  • Nummer 166: Eisenbahnerheim, erbaut 1912/1913 von Hubert Gessner.

Literatur

  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1901, S. 76
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 316 ff. (4. Bezirk), 483 ff. (5. Bezirk)
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 181, 225
  • Werner W. Weiss: Die Kuffner-Sternwarte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 24), S. 36 ff.
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 32 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 157 ff., 187 f.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 171 f.