Lotte Profohs: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „==Weblinks==“) |
|||
(23 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
|Abweichende Namensform=Leherb, Liselotte Cäcilia | |Abweichende Namensform=Leherb, Liselotte Cäcilia | ||
|Geschlecht=weiblich | |Geschlecht=weiblich | ||
− | |Geburtsdatum=16 | + | |Geburtsdatum=1934/11/16 |
|Geburtsort=Wien | |Geburtsort=Wien | ||
− | |Sterbedatum=06 | + | |Sterbedatum=2012/11/06 |
+ | |Sterbedatum unbekannt=Nein | ||
|Sterbeort=Wien | |Sterbeort=Wien | ||
− | |Begräbnisdatum=28 | + | |Beruf=Malerin; Graphikerin |
+ | |Quelle=Gedenktage | ||
+ | |Begräbnisdatum=2012/11/28 | ||
|Friedhof=Zentralfriedhof | |Friedhof=Zentralfriedhof | ||
|Grabstelle=Gruppe 75A Reihe 33 Grab 19 | |Grabstelle=Gruppe 75A Reihe 33 Grab 19 | ||
− | | | + | |Grabstelle aufgelassen=Nein |
− | | | + | |Nachlass=Wienbibliothek im Rathaus |
− | + | |WikidataID=Q22926318 | |
− | + | |GND=1136480757 | |
− | | | + | |Familiäre Beziehung={{Familie |
− | + | |Verwandtschaftsgrad=ist Großelternteil von | |
− | {{Familie | ||
|Name=Angela Kundegraber | |Name=Angela Kundegraber | ||
− | + | }}{{Familie | |
− | }} | + | |Verwandtschaftsgrad=ist Geschwister von |
− | {{Familie | ||
|Name=Emmy Issanchou | |Name=Emmy Issanchou | ||
− | |Verwandtschaftsgrad= | + | }}{{Familie |
+ | |Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von | ||
+ | |Name=Anselm Daniel | ||
+ | }}{{Familie | ||
+ | |Verwandtschaftsgrad=ist verheiratet oder verpartnert mit | ||
+ | |Name=Helmut Leherb | ||
}} | }} | ||
− | + | |Bildname=Leherb4.jpg | |
− | | | + | |Bildunterschrift=Lotte Profohs mit Ehemann [[Helmut Leherb]] und Sohn Anselm Daniel |
− | | | + | |Verkehrsfläche=Lotte-Profohs-Weg; |
+ | |Bildquelle=Dr. Angela Kundegraber, Enkelin | ||
}} | }} | ||
− | {{ | + | {{Adresse |
− | | | + | |von Objekt=Person |
− | |||
}} | }} | ||
− | Lotte Profohs | + | Lotte Profohs, * 16. November 1934 Wien, † 6. November 2012 Wien, Malerin, Grafikerin. |
+ | |||
+ | ==Biografie== | ||
+ | |||
+ | Lotte Profohs war das jüngste Kind von Hermine Stephanie Heller (1897−1975) und Leopold Ferdinand Profohs (1895−1985), der wie schon sein Vater und sein Großvater Hutmacher war. Ab der dritten Klasse Volksschule bis zu ihrem Abschluss besuchte Lotte Profohs das [[Sacré Coeur]] am Rennweg. | ||
+ | |||
+ | Profohs nahm bereits mit 15 Jahren an der [[Universität für angewandte Kunst|Akademie für angewandte Kunst]] Unterricht, wo sie auch ihren späteren Mann [[Helmut Leherb|Helmut Leherbauer, (Maître) Leherb]], kennenlernte, als sie Aktmodell stand. Die beiden besuchten einige Klassen an der Akademie gemeinsam, 1955 wechselten sie zusammen an die [[Akademie der bildenden Künste (Institution)|Akademie der bildenden Künste]] am Schillerplatz, nachdem sie an der Angewandten im Zuge eine Skandals rund um eine Ausstellung einen Schulverweis erhalten hatten. Im Dezember 1955 heirateten sie in der [[Rochuskirche]]. Am 24. Mai 1960 wurde Anselm Daniel Leherb († 11. Juli 2001) als einziges Kind geboren. | ||
+ | |||
+ | Am Beginn einer erfolgreichen internationalen Karriere stehend, stellte sich die Künstlerin bald in den Dienst des Werkes ihres Mannes; seit Beginn ihrer Beziehung war Profohs ihm wichtiges Modell. Zu Leherbs Gesamtkunstwerk gehörte auch seine Inszenierung in der Öffentlichkeit, Lotte Profoh war ein wesentlicher Teil davon. | ||
+ | |||
+ | Künstlerisch sah sie sich selbst nicht als Surrealistin, sondern als Expressionistin. Profohs schuf unzählige Werke, die meisten haben einen sozialkritischen Hintergrund und zeichnen sich durch ihre schwarz-weiße Gestaltung aus. | ||
+ | |||
+ | Hervorzuheben sind der Zyklus "Erbarmt euch der Frauen" und die Illustrationen zu Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe mit dem Titel "Schrecken der Leidenschaft“. | ||
+ | |||
+ | Ihre letzten Jahre widmete sie der Niederschrift ihrer Erinnerungen. Diese wurden posthum von Otto Hans Ressler unter dem Titel "Leherb. Tagträumer und Nachtwandlerin" veröffentlicht und stellten ihr gemeinsames Leben mit Leherb in den Mittelpunkt. | ||
+ | |||
+ | ==Quellen== | ||
+ | *[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15799867 Wienbibliothek im Rathaus: Nachlass Helmut Leherb - Lotte Profohs] | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | *Lotte Profohs / Otto Hans Ressler / Leherb: Tagträumer und Nachtwandlerin. Wien: Edition Va Bene 2016 | ||
*Alice Penz: Das Bild der Frau im Werk von Lotte Profohs. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2013 | *Alice Penz: Das Bild der Frau im Werk von Lotte Profohs. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2013 | ||
+ | *[https://derstandard.at/1853538/Lotte-Profohs-Leherb-Erbarmt-euch-der-Frauen Lotte Profohs-Leherb: "Erbarmt euch der Frauen". In: derstandard.at, 25.11.2004] [Stand: 22.09.2018] | ||
+ | *Christa Blümlinger / Sylvia Szely: Frauen in Wien. Band [1]. Wien: MA 57 − Frauenförderung u. Koordinierung von Frauenangelegenheiten 1999, S. 56 ff. | ||
+ | |||
− | == | + | Lotte Profohs im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,1136480757 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]. |
+ | ==Weblinks== | ||
+ | *[https://de.wikipedia.org/wiki/Lotte_Profohs Wikipedia: Lotte Profohs] | ||
*[http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/Profohs,_Lotte Austria-Forum: Lotte Profohs] | *[http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Biographien/Profohs,_Lotte Austria-Forum: Lotte Profohs] | ||
− | * [http://www.maitre-leherb.at/surrealisto/ Offizielle Website zu Maitre Leherb: allgemeine Informationen, Werkauszug, Artikel und Bildmaterial | + | *[http://www.maitre-leherb.at/surrealisto/ Offizielle Website zu Maitre Leherb: allgemeine Informationen, Werkauszug, Artikel und Bildmaterial] |
− |
Aktuelle Version vom 3. November 2023, 15:29 Uhr
Lotte Profohs, * 16. November 1934 Wien, † 6. November 2012 Wien, Malerin, Grafikerin.
Biografie
Lotte Profohs war das jüngste Kind von Hermine Stephanie Heller (1897−1975) und Leopold Ferdinand Profohs (1895−1985), der wie schon sein Vater und sein Großvater Hutmacher war. Ab der dritten Klasse Volksschule bis zu ihrem Abschluss besuchte Lotte Profohs das Sacré Coeur am Rennweg.
Profohs nahm bereits mit 15 Jahren an der Akademie für angewandte Kunst Unterricht, wo sie auch ihren späteren Mann Helmut Leherbauer, (Maître) Leherb, kennenlernte, als sie Aktmodell stand. Die beiden besuchten einige Klassen an der Akademie gemeinsam, 1955 wechselten sie zusammen an die Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz, nachdem sie an der Angewandten im Zuge eine Skandals rund um eine Ausstellung einen Schulverweis erhalten hatten. Im Dezember 1955 heirateten sie in der Rochuskirche. Am 24. Mai 1960 wurde Anselm Daniel Leherb († 11. Juli 2001) als einziges Kind geboren.
Am Beginn einer erfolgreichen internationalen Karriere stehend, stellte sich die Künstlerin bald in den Dienst des Werkes ihres Mannes; seit Beginn ihrer Beziehung war Profohs ihm wichtiges Modell. Zu Leherbs Gesamtkunstwerk gehörte auch seine Inszenierung in der Öffentlichkeit, Lotte Profoh war ein wesentlicher Teil davon.
Künstlerisch sah sie sich selbst nicht als Surrealistin, sondern als Expressionistin. Profohs schuf unzählige Werke, die meisten haben einen sozialkritischen Hintergrund und zeichnen sich durch ihre schwarz-weiße Gestaltung aus.
Hervorzuheben sind der Zyklus "Erbarmt euch der Frauen" und die Illustrationen zu Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe mit dem Titel "Schrecken der Leidenschaft“.
Ihre letzten Jahre widmete sie der Niederschrift ihrer Erinnerungen. Diese wurden posthum von Otto Hans Ressler unter dem Titel "Leherb. Tagträumer und Nachtwandlerin" veröffentlicht und stellten ihr gemeinsames Leben mit Leherb in den Mittelpunkt.
Quellen
Literatur
- Lotte Profohs / Otto Hans Ressler / Leherb: Tagträumer und Nachtwandlerin. Wien: Edition Va Bene 2016
- Alice Penz: Das Bild der Frau im Werk von Lotte Profohs. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2013
- Lotte Profohs-Leherb: "Erbarmt euch der Frauen". In: derstandard.at, 25.11.2004 [Stand: 22.09.2018]
- Christa Blümlinger / Sylvia Szely: Frauen in Wien. Band [1]. Wien: MA 57 − Frauenförderung u. Koordinierung von Frauenangelegenheiten 1999, S. 56 ff.
Lotte Profohs im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.