Helmut Leherb

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Leherb, Lotte Profohs und Anselm Daniel
Daten zur Person
Personenname Leherb, Helmut
Abweichende Namensform Leherbauer, Helmuth; Maitre Leherb
Titel
Geschlecht männlich
PageID 30252
GND 130065323
Wikidata Q1603861
Geburtsdatum 14. März 1933
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Juni 1997
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Graphiker, Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 7. Juli 1997
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 75 A, Reihe 33, Nummer 19
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Leherb4.jpg
Bildunterschrift Leherb, Lotte Profohs und Anselm Daniel

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 25. Oktober 1974, Übernahme: 16. Jänner 1975)
  • Goldmedaille der Graphik-Biennale Florenz (Verleihung: 1969)

Leherb Helmut (eigentlich Helmuth Leherbauer), * 14. März 1933 Wien, † 28. Juni 1997 Wien, Maler, Graphiker, Bildhauer.

Biografie

Helmut Leherbauer war der Sohn eines Gymnasialdirektors, der nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) an den Folgen der Haft in einem nationalsozialistischen Gefängnis starb.

Leherb und seine Fayencen.

Nach dem Tod des Vaters verließ Leherb die Mittelschule, gehörte 1957 der österreichischen Handballnationalmannschaft an, wandte sich dann aber der Kunst zu. Nach seinem Studium an der Akademie für angewandte Kunst ging er nach Stockholm an die dortige Akademie; nach seiner Rückkehr erweiterte er seine Ausbildung ab 1955 bei Albert Paris Gütersloh an der Akademie der bildenden Künste.

Von der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus", der er sich anfangs angeschlossen hatte (1959 stellte er gemeinsam mit Hausner, Hutter und Lehmden im Oberen Belvedere aus), löste er sich wieder und entwickelte seinen eigenen Stil, in dessen surrealen Bilderfindungen seine eigene Person nicht selten den Mittelpunkt bildete. Nach dem Zerwürfnis mit seinen Freunden ging er nach Paris, wo er als "Maître Leherb" eine persönlichkeitsbezogene Karriere eröffnete, wobei er sich selbst, bewusst provokant, doch publikumswirksam, als surreales Gesamtkunstwerk inszenierte. Durch Betonung persönlicher Attribute (Tauben, Mäuse, Leherb-Blau) schuf er von sich ein Künstlerbild, das sich der Umwelt einzuprägen begann. Viele seiner Bilder zeigen seine Frau, die Künstlerin , Gattin Lotte Profohs.

Die Kunstkritiker konnten in seiner Beurteilung keine einheitliche Linie finden, in Österreich wurde er lange Zeit kompromisslos abgelehnt (1964 Verbot, auf der Biennale in Venedig auszustellen). Nur allmählich wurde er auch hierzulande zunächst akzeptiert, dann anerkannt. Fremdenverkehrswirksam entwarf er Briefmarken für die österreichische Postverwaltung. Im öffentlichen Raum schuf er unter anderem fünf Tafelbilder aus Keramik, die er nach alter Technik brannte, für die Wirtschaftsuniversität.

Quellen

Literatur

  • Leherb, le monde d'un surréaliste = Leherb, the world of a surrealist = Leherb, die Welt eines Surrealisten = Leherb, il mondo di un surrealista. Paris [u.a.]: Arcade 1973
  • Die Universitäts-Fayencen "Die Kontinente". Wirtschaftsuniversität Wien / [Hg.: Kuratorium zur Förderung der Wirtschaftsuniversität Wien]. Wien: Kuratorium zur Förderung der Wirtschaftsuniversität Wien [1992]


Helmut Leherb im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks