Josephine von Wertheimstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Januar 2022, 09:15 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wertheimstein, Josephine von
Abweichende Namensform Gomperz, Josephine; Wertheimstein, Josefine von
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 45001
GND 118631624
Wikidata Q94328
Geburtsdatum 19. November 1820
Geburtsort Brünn
Sterbedatum 16. Juli 1894
Sterbeort Wien
Beruf Salonnière
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 31.01.2022 durch WIEN1.lanm07lin
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Döbling
Grabstelle Gruppe I1, Reihe G1, Nummer 1
Ehrengrab ehrenhalber„ehrenhalber“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 1., Singerstraße 7 (Wohnadresse)
  • 19., Döblinger Hauptstraße 96 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josephine von Wertheimstein, * 19. November 1820 Brünn, † 16. Juli 1894 Wien, Salonnière.

Biografie

Josephine von Wertheimstein kam als Tochter von Philipp Gomperz, Vorstand der Brünner Kultusgemeinde, und dessen Ehefrau Henriette, geborene Auspitz, als ältestes von acht Kindern in Brünn auf die Welt. Sie wuchs in einer gut situierten Familie auf; Henriette Gomperz sorgte dafür, dass ihre Kinder eine adäquate Ausbildung am Brünner Erziehungsinstitut und durch Privatlehrer erhielten. 1843 heiratete Josephine mit 23 Jahren Leopold von Wertheimstein, den um 18 Jahre älteren Prokuristen des Wiener Bankhauses Rothschild. Das Ehepaar hatte zwei gemeinsame Kinder, die Tochter Franziska, geboren 1844, und den Sohn Carl, geboren 1847, der bereits 1866 im Alter von nur 18 Jahren verstarb. Die Familie lebte zunächst im Deutschordenshaus in der Singerstraße und übersiedelte nach dem Tod des Sohnes in eine Villa in Döbling, die heute das Döblinger Bezirksmuseum beherbergt.

Bereits kurz nach der Eheschließung etablierte Josephine von Wertheimstein einen Salon, in dem Künstler, Politiker und Angehörige des Adels regelmäßig verkehrten. Zu den Gästen zählten beispielsweise Eduard von Bauernfeld, Franz Grillparzer, Ferdinand von Saar, Josef Dessauer, Franz von Lenbach, Anton von Schmerling, Betty Paoli, Moritz von Schwind, Joseph Unger und Ottilie von Goethe, um nur einige zu nennen. Über Jahrzehnte traf sich in ihrem Haus alles, was in der Wiener Kunst- und Geisteswelt Rang und Namen hatte. Viele ihrer Gäste waren dem Liberalismus zugewandt, weshalb die von Josephine von Wertheimstein geführten Korrespondenzen um das Revolutionsjahr 1848 eine interessante Perspektive auf diese Zeit des Umbruchs eröffnen.

Josephine von Wertheimstein hatte Zeit ihres Lebens mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die möglicherweise auch psychosomatischer Natur waren und mit der nicht sehr erfüllten Beziehung zu ihrem Ehemann in Verbindung gebracht wurden. Begleitet von ihren Kindern, Schwestern oder ihrer Mutter begab sie sich oftmals monatelang auf Kuren. Besonders der überraschende und frühe Tod ihres Sohnes traf sie hart; sie litt in Folge an schweren Depressionen und wurde unter anderem von Theodor Meynert, der ein Freund der Familie war, behandelt.

Auf sozialem Gebiet engagierte sich Josephine von Wertheimstein im Verein zur Rettung verwahrloster Kinder in Zillingsdorf.

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv: Wertheimstein, Josefine von [TP-056044]
  • Wienbibliothek im Rathaus / Nachlass Josephine von Wertheimstein [502 Inventarnummern]

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 3523
  • Helga Peham: Die Salonièren und die Salons in Wien. 200 Jahre Geschichte einer besonderen Institution. Wien / Graz / Klagenfurt: Styria Premium 2014
  • Karlheinz Rossbacher: Literatur und Bürgertum. Fünf Wiener jüdische Familien von der liberalen Ära zum Fin de Siècle. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2003
  • Von Arnstein bis Zuckerkandl. Jüdische Stifter und Mäzene zwischen Tradition und Avantgarde. Ausstellung im Österreichischen Zinnfigurenmuseum Schloß Pottenbrunn, 3. April–31. Oktober 1993. Pottenbrunn: Zinnfigurenmuseum 1993
  • Robert A. Kann [Hg.]: Briefe an, von und um Josephine von Wertheimstein. Ausgewählt und erläutert von Heinrich Gomperz. Für die Drucklegung neu bearbeitet und herausgegeben von Robert A. Kann. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1981
  • Frauen in Bewegung: Josephine von Wertheimstein [Stand: 18.06.2019]

Links