Hotels: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. November 2013, 13:39 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2013 durch WIEN1.lanm08w01

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Hotels. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es in der Stadt und in den entlang der großen Einfallstraßen entstandenen Vorstädten (beispielsweise Taborstraße [Nummer 4: Zum weißen Schwan; Nummer 10: Zum goldenen Pfau; Nummer 11: Zum schwarzen Adler; Nummer 12: Zur weißen Rose; Nummer 18: Zum goldenen Ochsen, später Hotel National; Nummer 26: Zum schwarzen Bären; Nummer 39-39a: Zum weißen Hahn, später Zur Prager Eisenbahn und Bayrischer Hof], Landstraße Hauptstraße [Nummer 28: Sünnhof; Nummer 31: Goldene Birne; Nummer 40: Roter Hahn], Ungargasse [verschiedene nicht mehr bestehende Hotels], Wiedner Hauptstraße [Nummer 7: Goldenes Lamm; Nummer 9: Zur Stadt Ödenburg; Nummer 12: Zur Stadt Triest]) zahlreiche Einkehrgasthöfe (vor der Stadt meist mit weitläufigen Abstellmöglichkeiten für Pferde und Wagen beziehungsweise zur Lagerung von Waren, als die Handelsfuhrwerke innerhalb der Mauern nicht mehr den erforderlichen Raum fanden). Hotels im modernen Sinn finden wir zunächst nur in der Stadt selbst (beispielsweise in der Kärntner Straße [Nummer 17: Wilder Mann], in der Seilergasse [Nummer 14: Stadt Frankfurt], am Fleischmarkt [Nummer 24: Stadt London]). Im 19. Jahrhundert übten der Wiener Kongress, der Bau der Eisenbahnen und die Weltausstellung 1873 auf die Bautätigkeit und teilweise auch auf die Besucherfrequenz eine belebende Wirkung aus. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden Hotels vor allem in der Nähe der großen Kopfbahnhöfe (beispielsweise in der Umgebung des 1837 eröffneten Nordbahnhofs [Zur Prager Eisenbahn, 2, Taborstraße 39-39a; Hotel Nordbahn, 2, Praterstraße 72, 1838] und des Westbahnhofs [Hotel Fuchs, Hotel Wimberger, Hotel Münchnerhof, Hotel Krenn, nachmals Kummer, Hotel Westend]); die Neubauten aus Anlass der Weltausstellung hatten teils spekulativen Charakter, weshalb die Unternehmungen nach dem Börsenkrach teilweise in Schwierigkeiten gerieten. Dies führte dazu, dass eine Reihe dieser Großbauten in den 70er Jahren (nach entsprechender Umgestaltung) für Behördenzwecke verwendet wurde (das Hotel Austria [1, Schottenring 11] nahm die Polizeidirektion auf, das Hotel Britannia [1, Schillerplatz 4] die Post- und Telegraphendirektion, das Hotel Donau [2, Nordbahnstraße 50] die Staatsbahndirektion [heute Bundesbahndirektion]). Auch andere große Veranstaltungen lösten Hotelneubauten aus (beispielsweise Bau des Dogenhofs [erbaut 1896-1898] anlässlich der Eröffnung von Venedig in Wien; heute Wohnhaus). Während der Hotelbau danach infolge geringeren Bedarfs und aus anderen Gründen jahrzehntelang stagnierte beziehungsweise Hotels umfunktioniert wurden (erster Weltkrieg, Wirtschaftskrise, nationalsozialistische „1.000-Mark-Sperre" [Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs], deutsche Besetzung [beispielsweise Hotel Métropole als Sitz der Gestapo], zweiter Weltkrieg [zum Teil Adaptierung zu Reservelazaretten, wie beispielsweise Hotel Central oder Bayrischer Hof im zweiten Bezirk], Besatzungszeit [Nutzung von Großhotels durch Besatzungsmächte, beispielsweise Hotel Imperial durch die Sowjetrussen, Hotel Regina durch die Amerikaner, Hotel Bristol und Hotel Sacher durch die Briten, Hotel Kummer durch die Franzosen]), lösten die Ansiedlung internationaler Organisationen in den 60er Jahren (provisorische Unterbringung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) im Grand Hotel), der seit den 70er Jahren intensivierte Flug-, Städte- und Kongresstourismus, der Bau des Konferenzzentrums sowie die Diskussion über eine (letztlich durch Volksabstimmung zu Fall gebrachte) Weltausstellung Wien-Budapest neuerlich einen Hotelboom aus, der insbesondere die gehobenen Qualitätsklassen (vier- und fünf-Stern-Hotels) erfasste; viele internationale Hotelketten (beispielweise Etap, Hilton, Intercontinental, Marriott, Novotel-Ibis, Penta, Ramada, Scandic Crown, Sheraton, Steigenberger) bezogen den Standort Wien in ihr Bau- oder Planungsprogramm ein, obwohl die Auslastung infolge des Zurückgehens des Städte- und Konferenztourismus in den 90er Jahren rückläufig wurde; Hotels, die ihre Funktion vorübergehend verloren hatten, wurden teilweise neu adaptiert (beispielsweise Grand Hotel; ANA-Hotel).


Literatur

  • Helmut Kretschmer: Hotelboom - gestern und heute. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1988 (43), S. 71 ff.
  • Wiens neue Hotels. In: Perspektiven, Hotel 4/5. 1988