Grünangergasse: Unterschied zwischen den Versionen
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* Nummer 10: [[Zum grünen Anker]] (erbaut 1784). Hier wohnte die Mozartschülerin Maria Magdalena Hofdemel (geborene Pokorny), deren Gatte Franz Kanzlist an der obersten Hofstelle und Logenbruder Mozarts war. 1809 starb hier [[Franz Grillparzer]]s Vater Wenzel; Grillparzer verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre (1810-1812; Gedenktafel am Haus Nummer 12!). Angeblich wohnte 1822 auch [[Carl Maria Weber|Carl Maria von Weber]] hier. 1823 wird der bürgerliche Geigen- und Lautenmacher Bernhard Stoß als Mieter erwähnt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich im Haus die gleichnamige Gaststätte, die prominente Besucher aufzuweisen hatte (1826 Schubert, später Brahms, Furtwängler und andere). | * Nummer 10: [[Zum grünen Anker]] (erbaut 1784). Hier wohnte die Mozartschülerin Maria Magdalena Hofdemel (geborene Pokorny), deren Gatte Franz Kanzlist an der obersten Hofstelle und Logenbruder Mozarts war. 1809 starb hier [[Franz Grillparzer]]s Vater Wenzel; Grillparzer verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre (1810-1812; Gedenktafel am Haus Nummer 12!). Angeblich wohnte 1822 auch [[Carl Maria Weber|Carl Maria von Weber]] hier. 1823 wird der bürgerliche Geigen- und Lautenmacher Bernhard Stoß als Mieter erwähnt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich im Haus die gleichnamige Gaststätte, die prominente Besucher aufzuweisen hatte (1826 Schubert, später Brahms, Furtwängler und andere). | ||
Version vom 28. September 2013, 11:30 Uhr
Daten zum Objekt
48° 12' 26.84" N, 16° 22' 31.34" E zur Karte im Wien Kulturgut
Grünangergasse (1), benannt nach einer sich hier bis ins 12. Jahrhundert erstreckenden Gemeinschaftswiese („Anger") der Wiener Bürgerschaft. Die Bezeichnung „Auf dem Anger" findet sich ab dem 14. Jahrhundert (grundbücherlich 1314 und noch 1547), „Am grünen Anger" im 17./18. Jahrhundert. Auch nach der babenbergischen Stadterweiterung (Ende 12. Jahrhundert) erhielten sich hier lange Zeit Weide- und Grünflächen, die Verbauung setzte relativ spät ein. Seit 1786 Grünangergasse. Eine zwischen Nummer 8 und 10 bestehende Sackgasse (seit 1786 so benannt) wurde ab 1975 verbaut.
Gebäude
- Nummer 1 (Kumpfgasse 2, Schulerstraße 16): Neuberger Hof.
- Nummer 4 (Domgasse 10): Fürstenbergpalais.
- Nummer 8 (Sackgassse 3): Brotbäckerhaus „Zum grünen Anger" (erbaut 1705).
- Nummer 9 (Singerstraße 17-19, Kumpfgasse 10): Rottalpalais; auf einem Teil des Areals stand das Billiottesche Stiftungshaus.
- Nummer 10: Zum grünen Anker (erbaut 1784). Hier wohnte die Mozartschülerin Maria Magdalena Hofdemel (geborene Pokorny), deren Gatte Franz Kanzlist an der obersten Hofstelle und Logenbruder Mozarts war. 1809 starb hier Franz Grillparzers Vater Wenzel; Grillparzer verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre (1810-1812; Gedenktafel am Haus Nummer 12!). Angeblich wohnte 1822 auch Carl Maria von Weber hier. 1823 wird der bürgerliche Geigen- und Lautenmacher Bernhard Stoß als Mieter erwähnt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich im Haus die gleichnamige Gaststätte, die prominente Besucher aufzuweisen hatte (1826 Schubert, später Brahms, Furtwängler und andere).
Der Garten des Nikolaiklosters (Klosterkirche „Zum heiligen Nikolaus") reichte bis in die Grünangergasse.
Literatur
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 59 f.
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 74 f.
- Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). 1. Teil: Innere Stadt - Kärntner Viertel, S. 3
- Hans Pemmer: Die Grünangergasse und ihre Bewohner. In: Wiener Zeitung 11.03.1951, 06.06.1951, 14.06.1951