Friedrich II. der Streitbare

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Daten zur Person
Personenname Friedrich II. der Streitbare
Abweichende Namensform
Titel Herzog von Österreich und Steiermark, Herr von Krain
Geschlecht männlich
PageID 27197
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1210 JL
Geburtsort
Sterbedatum 15. Juni 1246 JL
Sterbeort Schlacht an der Leitha
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.10.2013 durch WIEN1.lanm08w06
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich II. der Streitbare, * 1210, † 15. Juni 1246 Schlacht an der Leitha (Stift Heiligenkreuz, Niederösterreich), Herzog von Österreich und Steiermark aus dem Geschlecht der Babenberger (1230-1246), ab 1232 Herr von Krain, Sohn Leopolds VI., letzter Herzog aus dem Geschlecht der Babenberger. Friedrich II. warf 1231 den Ministerialenaufstand unter der Führung der Kuenringer nieder, kämpfte aber auch gegen Bayern, Böhmen und Ungarn. Ab 1235 hatte er zu Kaiser Friedrich II. ein gestörtes Verhältnis, 1236 wurde er von diesem geächtet, konnte sich aber in Wiener Neustadt und der nahen festen Burg Starhemberg behaupten. Der Kaiser machte Wien im April 1237 zur kaiserlichen Stadt; als er sich 1239 mit dem Herzog aussöhnte, konnte dieser 1239 Wien wieder unter landesfürstliche Kontrolle bringen, worauf ihm gestattet wurde, das Dokument von 1237 durch Zerbrechen der Goldbulle außer Kraft zu setzen. 1244 verlieh Friedrich II. den Wienern von sich aus ein Privileg, das eine Bestätigung und Erweiterung des Stadtrechts von 1221 bedeutete; außerdem fixierte er das österreichische Landrecht schriftlich. 1241 bekämpfte Friedrich II. gemeinsam mit Böhmen und Ungarn als einziger Reichsfürst erfolgreich den Mongoleneinfall, 1244 erließ er ein Judenprivileg. Friedrichs Versuch, Österreich zum Königreich zu machen, wurde durch seinen Tod in der Schlacht an der Leitha gegen die Ungarn zunichte gemacht, ebenso Bestrebungen, Wien zum Bistum zu erheben. Nach Friedrichs Tod ließ sich Wien 1247 vom Kaiser das Diplom von 1237 erneuern. In Friedrichs Regierungszeit wurde der Bau der frühgotischen Stephanskirche begonnen; an seinem Hof lebten zeitweise die Minnesänger Neidhart von Reuenthal, Ulrich von Liechtenstein und Tannhäuser.

Literatur

  • Karl Lechner: Die Babenberger. 1976, S. 275 ff.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.] 81990, Register
  • Felix Czeike: Geschichte der Stadt Wien. Wien: Molden 1981, S. 29 ff.
  • Friedrich Hausmann: Probleme um Kaiser Friedrich II. In: Vorträge und Forschungen 16. 1974, S. 225 ff.
  • Karl Brunner: Zum Prozeß gegen Herzog Friedrich II. von 1236. In: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1880 - lfd. Band 78, 1970, S. 260 ff.
  • Peter Csendes: Die Stadtrechtsprivilegien Kaiser Friedrichs II. für Wien. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 43. Heft 1. 1987, S. 110 ff.
  • 1000 Jahre Babenberger in Österreich. Katalog Lilienfeld: 1976, S. 300