Franz Glück
- Direktor der Museen der Stadt Wien (15.05.1949 bis 01.01.1968)
- Vater Gustav Glück
- 1. Ehefrau Hilde Glück Die Verwendung von „1. Ehefrau“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
- Sohn Wolfgang Glück
- Großvater Franz von Schönthan
- Schwester Elisabeth Edthofer, geb. Glück
- Schwager Anton Edthofer
- Schwager Paul Henreid
Franz Glück, * 12. September 1899 Wien, † 23. April 1981 Bad Vöslau, Niederösterreich, Kunsthistoriker, Schriftsteller, Museumsdirektor.
Biografie
Herkunft
Franz Glück wurde 1899 in eine etablierte großbürgerliche Wiener Familie geboren. Seine Mutter war Else von Schönthan, die Tochter des Autors Franz von Schönthan. Sein Vater war Gustav Glück, ein promovierte Kunsthistoriker und langjähriger Mitarbeiter, schließlich auch Direktor des Kunsthistorischen Museums. Sein jüngerer Bruder - der nach dem Vater Gustav hieß - war Bankier und Kunstförderer, der schon als junger Mann in Berlin Kontakte zu den Kreisen um Walter Benjamin und Bertolt Brecht knüpfte und auch im Exil in Südamerika seine intellektuellen Netzwerke pflegte. Die jüngere Schwester Elisabeth heiratete zuerst den Schauspieler Anton Edthofer und in zweiter Ehe den späteren Hollywoodschauspieler Paul Henreid.
Wirken
Nach dem Studium in Wien, Heidelberg und München (Dr. phil. 1923) trat Franz Glück 1924 in das Verlagshaus Anton Schroll & Co. ein und pflegte unter anderem Freundschaften mit Karl Kraus und Adolf Loos. Unmittelbar nach dem Tod von Adolf Loos regte er gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Ludwig Münz die Gründung eines Adolf-Loos-Archivs an. Die Beziehung zu Kraus wiederum gestaltete sich in den Jahren vor dessen Tod 1936 schwierig - es kam zu Konflikten, u.a. um die Herausgabe von Briefen Peter Altenbergs. Dennoch gehörte Glück zu jenen, die sich nach Kraus' Tod um sein Gedenken und Nachleben bemühten, speziell im Nachkriegsösterreich.
Ab 1938 durfte Franz Glück nicht mehr offiziell im Schroll-Verlag tätig sein.
Nach 1945 wurde Glück Direktor des Verlagshauses Schroll & Co. und 1949 bis 1968 Direktor des Historischen Museums der Stadt Wien. Er beschäftigte sich zunächst mit der Ordnung, Sichtung und Konservierung der teilweise im Rathaus wiederaufgestellten Bestände, setzte sich dann jedoch in konkreter Weise für die Planung und Durchführung des Museumsneubaus am Karlsplatz ein. Das Museum konnte 1959 eröffnet werden. Die Neuaufstellung der Schausammlung (für die er unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Sachlichkeit und Ästhetik das Konzept erstellte), die fachgerechte Restaurierung und die Intensivierung des wissenschaftlichen Charakters des Museums gehörten zu seinen zentralen Leistungen. Unter seiner Leitung begannen auch die Sonderausstellungen. Außerdem wurden, unter anderem, die Mozart- und die Schubert-Gedenkstätte neu gestaltet.
Als Schriftsteller veröffentlichte Franz Glück zahlreiche Arbeiten über Hebbel, Karl Kraus, Nestroy, Stifter und den Brenner-Kreis, außerdem war er Herausgeber der Adolf-Loos-Gesamtausgabe.
Die umfangreiche Privatbibliothek im zahlreichen Widmungsexemplaren wurde in die Obhut des Deutschen Literaturarchivs Marbach gegeben, den persönlichen Nachlass erwarb 2012 die Wienbibliothek im Rathaus.
Quellen
- Meldezettel (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
- Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Franz Glück
- Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Franz Glück
- Wienbibliothek im Rathaus: Briefnachlass Franz Glück - Hilde Glück
Literatur
- Hundert Jahre Historisches Museum der Stadt Wien. Historisches Museum der Stadt Wien, 21. Mai−30. August 1987. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1987 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 106), S. 135 f.
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 36 (1981), S. 426
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945−lfd., 10.09.1974
Franz Glück im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.