Dr.-Ignaz-Seipel-Platz: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr.-Ignaz-Seipel-Platz (1), benannt (15. Februar 1949 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach Dr. [[Ignaz Seipel]]; vorher Jesuiten- beziehungsweise Universitätsplatz. - Im Mittelalter bestand, ausgehend von der Ausmündung der Schönlaterngasse in die Postgasse, eine Verbindung, die quer durch das Areal der (alten) Universität zur Wollzeile führte (Ausmündung zwischen 27 und 29); sie wurde 1418 beziehungsweise 1515 „Gegenüber der Hohen Schul" genannt. Die Jesuiten, denen 1623 die Universität übergeben wurde, erwarben 1624-1631 Häuser in dieser Gasse sowie in der Bäckerstraße und Sonnenfelsgasse, ließen sie abreißen und auf dem gewonnenen Areal die Jesuiten(Universitäts-)kirche erbauen, vor der ein neuer Platz entstand (1701 Jesuiterplatz, 1766 Unteres Jesuiterplätzl [im Gegensatz zum Platz Am Hof, den „oberen Jesuitern"]). Nach der Ordensaufhebung (1773) Universitätsplatz (belegt ab 1786, amtlich seit 1862). - ''Gebäude:'' [[Jesuitenkirche]]. ''Nummer 1'' (Bäckerstraße 20): [[Alte Universität]]. ''Nummer 2:'' ehemalige [[Aula|Aula der alten Universität]].
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Dr.-Ignaz-Seipel-Platz (1), benannt (15. Februar 1949 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach Dr. [[Ignaz Seipel]]; vorher Jesuiten- beziehungsweise Universitätsplatz. - Im Mittelalter bestand, ausgehend von der Ausmündung der Schönlaterngasse in die Postgasse, eine Verbindung, die quer durch das Areal der (alten) Universität zur Wollzeile führte (Ausmündung zwischen 27 und 29); sie wurde 1418 beziehungsweise 1515 "Gegenüber der Hohen Schul" genannt. Die Jesuiten, denen 1623 die Universität übergeben wurde, erwarben 1624-1631 Häuser in dieser Gasse sowie in der Bäckerstraße und Sonnenfelsgasse, ließen sie abreißen und auf dem gewonnenen Areal die Jesuiten(Universitäts-)kirche erbauen, vor der ein neuer Platz entstand (1701 Jesuiterplatz, 1766 Unteres Jesuiterplätzl [im Gegensatz zum Platz Am Hof, den "oberen Jesuitern"]). Nach der Ordensaufhebung (1773) Universitätsplatz (belegt ab 1786, amtlich seit 1862). -
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*Nummer 1: (Bäckerstraße 20): [[Alte Universität]].
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Eine Forschungsgruppe im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien unterzog von 2011 bis 2013 die Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 einer wissenschaftlichen Analyse sowie einer zeithistorischen Kontextualisierung. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von [[Ignaz Seipel]] wurde der Straßenname als “Fall mit Diskussionsbedarf“ eingeordnet.
 
Eine Forschungsgruppe im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien unterzog von 2011 bis 2013 die Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 einer wissenschaftlichen Analyse sowie einer zeithistorischen Kontextualisierung. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von [[Ignaz Seipel]] wurde der Straßenname als “Fall mit Diskussionsbedarf“ eingeordnet.

Version vom 28. November 2014, 12:15 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 15.02.1949
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Jesuitenplatz, Jesuiterplätzl, Universitätsplatz
Benannt nach Ignaz Seipel
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Jesuitenkirche, Alte Universität, Aula der alten Universität
PageID 9932
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.11.2014 durch WIEN1.lanm08gan
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48° 12' 31.26" N, 16° 22' 38.32" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dr.-Ignaz-Seipel-Platz (1), benannt (15. Februar 1949 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach Dr. Ignaz Seipel; vorher Jesuiten- beziehungsweise Universitätsplatz. - Im Mittelalter bestand, ausgehend von der Ausmündung der Schönlaterngasse in die Postgasse, eine Verbindung, die quer durch das Areal der (alten) Universität zur Wollzeile führte (Ausmündung zwischen 27 und 29); sie wurde 1418 beziehungsweise 1515 "Gegenüber der Hohen Schul" genannt. Die Jesuiten, denen 1623 die Universität übergeben wurde, erwarben 1624-1631 Häuser in dieser Gasse sowie in der Bäckerstraße und Sonnenfelsgasse, ließen sie abreißen und auf dem gewonnenen Areal die Jesuiten(Universitäts-)kirche erbauen, vor der ein neuer Platz entstand (1701 Jesuiterplatz, 1766 Unteres Jesuiterplätzl [im Gegensatz zum Platz Am Hof, den "oberen Jesuitern"]). Nach der Ordensaufhebung (1773) Universitätsplatz (belegt ab 1786, amtlich seit 1862). -

Gebäude

Jesuitenkirche. 

Eine Forschungsgruppe im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien unterzog von 2011 bis 2013 die Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 einer wissenschaftlichen Analyse sowie einer zeithistorischen Kontextualisierung. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Ignaz Seipel wurde der Straßenname als “Fall mit Diskussionsbedarf“ eingeordnet.

Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 25 ff.
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 65 f.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 61 f.
  • Oliver Rathkolb et al.: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013