Caroline Leopoldine Schöner: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ruf als "Vorstadtsacher" beruht darauf, dass sich die beiden Damen [[Anna Sacher]] und Lina Schöner in einen gastronomischen Wettbewerb herausforderten. Ein Ölgemälde einer "Dame mit Zigarre", war noch Mitte der 1980er Jahre im "Roten Zimmer" mit holzvertäfelten Wänden des Restaurants Schöner zu sehen, galt aber eindeutig nicht als Bildnis der Frau Schöner.  
 
Der Ruf als "Vorstadtsacher" beruht darauf, dass sich die beiden Damen [[Anna Sacher]] und Lina Schöner in einen gastronomischen Wettbewerb herausforderten. Ein Ölgemälde einer "Dame mit Zigarre", war noch Mitte der 1980er Jahre im "Roten Zimmer" mit holzvertäfelten Wänden des Restaurants Schöner zu sehen, galt aber eindeutig nicht als Bildnis der Frau Schöner.  
  
Die Schöner-Betrieben wurde 1918 um das Café [[Casa piccola]] in der Mariahilfer Straße 1b in Wien-Mariahilf erweitert. 1927 folgten das Café Carlton (Maysedergasse 2), 1932 das [[Café Fenstergucker]] (Kärntner Straße 47) und das [[Café Heinrichhof]] (Opernring 3), alle in der Inneren Stadt. Zu den Familienbetrieben gehörten auch Pachtbetriebe wie die [[Meierei Krieau]] sowie die Restaurantbetriebe im Wiener [[Stadion]], im [[Stadionbad]], und das Buffet im [[Messepalast]].  
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Die Schöner-Betrieben wurde 1918 um das Café [[Casa piccola]] in der Mariahilfer Straße 1b in Wien-Mariahilf erweitert. 1927 folgten das Café Carlton (Maysedergasse 2), 1932 das [[Café Fenstergucker]] (Kärntner Straße 47) und das [[Café Heinrichhof]] (Opernring 3), alle in der Inneren Stadt. Zu den Familienbetrieben gehörten auch Pachtbetriebe wie die Meierei Krieau sowie die Restaurantbetriebe im Wiener [[Stadion]], im [[Stadionbad]], und das Buffet im [[Messepalast]].  
  
 
Das Zentralbüro der Schöner-Betriebe befand sich im ersten Stock des [[Hotel Astoria|Hotels Astoria]], gleich gegenüber dem Hotel Sacher. Einige Räume wurden von Lina Schöner und Maria Hanl, Betreiberin des Hotels Astoria, gemeinsam genutzt. Zum Wiener [[Opernball]] 1935 organisierte Lina Schöner das Buffet. Auch bei der Weltausstellung 1935 in Brüssel war die Gastronomin mit einem gastronomischen Beitrag vertreten.  
 
Das Zentralbüro der Schöner-Betriebe befand sich im ersten Stock des [[Hotel Astoria|Hotels Astoria]], gleich gegenüber dem Hotel Sacher. Einige Räume wurden von Lina Schöner und Maria Hanl, Betreiberin des Hotels Astoria, gemeinsam genutzt. Zum Wiener [[Opernball]] 1935 organisierte Lina Schöner das Buffet. Auch bei der Weltausstellung 1935 in Brüssel war die Gastronomin mit einem gastronomischen Beitrag vertreten.  

Version vom 19. März 2018, 09:17 Uhr

Daten zur Person
Personenname Schöner, Caroline Leopoldine
Abweichende Namensform Schöner, Lina; Eder, Caroline Leopoldine; Schöner, Karoline
Titel Kommerzialrat
Geschlecht weiblich
PageID 55841
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. Oktober 1882
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Dezember 1965
Sterbeort Wien
Beruf Gastwirtin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.03.2018 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 7. Jänner 1966
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 30B, Reihe 14, Nummer 19
  • 7., Siebensterngasse 19 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Caroline Leopoldine ("Lina") Schöner, * 1882 Wien, † 1965 Wien, Gastwirtin.

Biographie

Lina Schöner gründete nach Ihrer Hochzeit mit dem Gastwirtesohn Andreas Carl Schöner im Mai 1903 ein Wiener Gastronomie-Imperium, an dessen Anfang das ca. 1750 gegründete Bürgerhaus "Zur Goldenen Krone" in der Siebensterngasse 19 im Bezirk Neubau stand. Das Ehepaar Schöner wurde im Verlauf der nächsten Jahre Inhaber des Hauses Siebensterngasse 17 "Zur Grünen Säule". Dieses Haus steht heute unter Denkmalschutz und ist zusammen mit Haus Nummer 19 ein Beispiel barocker Vorstadtverbauung mit spätbarocker Fassade.


Das 1903 in der Siebensterngasse 19 neueröffnete "Restaurant Schöner" war ursprünglich ein Einkehrgasthof, gegründet 1632 als Weinhaus, umgeben von Viehweiden und Weingärten nahe St. Ulrich und dem Spitalberg, heute Spittelberg. Lina Schöner erlangte mit ihrem Lokal als "Vorstadtsacher" Berühmtheit und Erfolge. Einer der ersten Besucher des Jahres 1903 war Edward VII., König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, auf Staatsbesuch in Wien. Die "Kleine Chronik" des Hauses erwähnt außerdem den Wiener Schauspieler Alexander Girardi, Sascha Kolowrat-Krakowsky, Begründer der österreichischen Filmindustrie ("Sascha-Film") als Gäste.

Der Ruf als "Vorstadtsacher" beruht darauf, dass sich die beiden Damen Anna Sacher und Lina Schöner in einen gastronomischen Wettbewerb herausforderten. Ein Ölgemälde einer "Dame mit Zigarre", war noch Mitte der 1980er Jahre im "Roten Zimmer" mit holzvertäfelten Wänden des Restaurants Schöner zu sehen, galt aber eindeutig nicht als Bildnis der Frau Schöner.

Die Schöner-Betrieben wurde 1918 um das Café Casa piccola in der Mariahilfer Straße 1b in Wien-Mariahilf erweitert. 1927 folgten das Café Carlton (Maysedergasse 2), 1932 das Café Fenstergucker (Kärntner Straße 47) und das Café Heinrichhof (Opernring 3), alle in der Inneren Stadt. Zu den Familienbetrieben gehörten auch Pachtbetriebe wie die Meierei Krieau sowie die Restaurantbetriebe im Wiener Stadion, im Stadionbad, und das Buffet im Messepalast.

Das Zentralbüro der Schöner-Betriebe befand sich im ersten Stock des Hotels Astoria, gleich gegenüber dem Hotel Sacher. Einige Räume wurden von Lina Schöner und Maria Hanl, Betreiberin des Hotels Astoria, gemeinsam genutzt. Zum Wiener Opernball 1935 organisierte Lina Schöner das Buffet. Auch bei der Weltausstellung 1935 in Brüssel war die Gastronomin mit einem gastronomischen Beitrag vertreten.

Nach 1945 wurde in Folge von Bombenschäden nur das Café Casa piccola von der Familie bis 1962 weitergeführt. Das Stammhaus in der Siebensterngasse war von 1945 bis 1949 ein Militär-Restaurant der US-amerikanischen Armee. Nach der Freigabe durch das US-Militär im Jahr 1949 wurde das Schöner ab 1950 an einen neuen Betreiber verpachtet.


Literatur

  • Josef Schöner: Wiener Tagebuch 1944/1945. Hg. von Eva-Marie Csaky. Wien u. a.: Böhlau 1992 (enthält ein Lebensbild der Familie Schöner)