Bahnhof Wien-Meidling: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 16: Zeile 16:
 
|von Objekt=Bauwerk
 
|von Objekt=Bauwerk
 
}}
 
}}
Meidlinger Südbahnhof (12, [[Eichenstraße]]), Bahnhof der Wien-Gloggnitzer beziehungsweise [[Südbahn]] auf Wiener Stadtgebiet (ebenso wie [[Hetzendorf (Vorort)|Hetzendorf]] und [[Atzgersdorf]]).
+
Der frühere Meidlinger Südbahnhof (12, [[Eichenstraße]]) war Bahnhof der Wien-Gloggnitzer beziehungsweise [[Südbahn]] auf Wiener Stadtgebiet (ebenso wie [[Hetzendorf (Vorort)|Hetzendorf]] und [[Atzgersdorf]]).
  
Früher Meidlinger Südbahnhof genannt, war der letzte vorhandene Stationsbau aus der Zeit der 1841 eröffneten Wien-Gloggnitzer Bahn. Dabei handelte es sich um den Mittelteil des Aufnahmegebäudes und das Wohnhaus an der [[Eichenstraße]] (Nummer 27). Die weitern Anbauten kamen später hinzu. Mit dem Bau der der [[Verbindungsbahn]] (1861) und der [[Pottendorfer Linie]] (1874) wuchs der Bahnhof zu einem bedeutenden Bahnknotenpunkt. Im Mittelteil des Bahnhofes befand sich das Aufnahmegebäude mit Kasse, Warteraum, Diensträume und Fahrdienstleiterwohnung. Als Architekt war [[Moritz Löhr]] tätig. 1850 wurde gleisseitig eine Veranda dazu angefügt.
+
Früher Meidlinger Südbahnhof genannt, war der heutige Bahnhof der letzte vorhandene Stationsbau aus der Zeit der 1841 eröffneten Wien-Gloggnitzer Bahn. Dabei handelte es sich um den Mittelteil des Aufnahmsgebäudes und das Wohnhaus an der [[Eichenstraße]] (Nummer 27). Die weiteren Anbauten kamen später hinzu. Mit dem Bau der [[Verbindungsbahn]] (1861) und der [[Pottendorfer Linie]] (1874) wuchs der Bahnhof zu einem bedeutenden Knotenpunkt. Im Mittelteil des Bahnhofes befand sich das Aufnahmsgebäude mit Kasse, Warteraum, Diensträumen und Fahrdienstleiterwohnung. Als Architekt war [[Moritz Löhr]] tätig. 1850 wurde gleisseitig eine Veranda angefügt.
  
1887 eröffnete man den ersten Übergangssteg über den Geleisen, da erstmals Bahnsteige angelegt wurden, an denen die Züge nur mehr an einer Seite zwecks rascherer Abfertigung verlassen bzw. bestiegen werden durften. Die zwei "Inselperrons" waren über einen eisernen Steg durch breite Aufgangstreppen mit dem Randbahnsteig ("Veranda") verbunden. Zur damaligen Zeit was dies eine Novität. 1908 wurde die Brücke abgebrochen und die Unterführungen (der "Personentunnel" genannte Bahnsteigzugang und der "öffentlicher Durchgang" von der [[Eichenstraße]] zur [[Eibesbrunnergasse]]) errichtet.
+
1887 eröffnete man den ersten Übergangssteg über den Gleisen, da erstmals Bahnsteige angelegt wurden, an denen die Züge zwecks rascherer Abfertigung nur mehr an einer Seite verlassen bzw. bestiegen werden durften. Die zwei "Inselperrons" waren über einen eisernen Steg mit breiten Aufgangstreppen mit dem Randbahnsteig ("Veranda") verbunden. Zur damaligen Zeit was dies eine Novität. 1908 wurde die Brücke abgebrochen und es wurden die Unterführungen (der "Personentunnel" genannte Bahnsteigzugang und der "öffentliche Durchgang" von der [[Eichenstraße]] zur [[Eibesbrunnergasse]]) errichtet.
1887 hatte auch [[Lokalbahn Wien-Baden]] Endstation vor dem Bahnhof.<br/>
+
1887 hatte auch die [[Lokalbahn Wien-Baden]] ihre Endstation vor dem Bahnhof, später befand bzw. befindet sich hier nur eine Haltestelle der ''Badner Bahn''.<br/>
1936 wurde eine neue Sicherungsanlage in einem quer zu den Gleisen liegenden Reiterstellwerk errichtet. Es bestand bis 1985. Danach übernahm das Zentralstellwerk [[Matzleinsdorf]] die Funktion.
+
1936 wurde in einem quer zu den Gleisen liegenden Reiterstellwerk eine neue Sicherungsanlage errichtet. Nach 1985 übernahm das Zentralstellwerk [[Matzleinsdorf]] diese Funktion.
  
Seit 1962 ist der Meidlinger Südbahnhof zugleich Haltestelle der [[Schnellbahn]] (S1, S2), die von hier nach Süden ([[Liesing]], [[Mödling]]) und Norden (über [[Südbahnhof]], [[Wien-Mitte]] und Wien-Nord nach [[Floridsdorf]]) beziehungsweise über [[Speising (Vorort)|Speising]] und [[Penzing]] zum [[Westbahnhof]] verkehrt.
+
Seit 1962 ist der Meidlinger Südbahnhof zugleich Haltestelle der [[Schnellbahn]] (S1, S2), die von hier nach Süden ([[Liesing]], [[Mödling]]) und Norden (über [[Hauptbahnhof]], [[Wien Mitte]] und Wien [[Praterstern]] nach [[Floridsdorf]]) beziehungsweise über [[Speising (Vorort)|Speising]] und [[Penzing]] zum [[Westbahnhof]] verkehrt.
  
Durch den Bau der [[U-Bahn|U-Bahn-Linie U6]] (1986-89) wurde eine neue Ausrichtung des Bahnhofs hin zur [[Philadelphiabrücke]] erforderlich. Daher mussten die Bahnsteige mit Rolltreppen und Stiegenanlagen zum Passagengeschoß (mit einer unterirdischen Kassenhalle) der U-Bahn-Station Philiadelphiabrücke ausgestattet und baulich verlängert werden.
+
Durch den Bau der [[U-Bahn|U-Bahn-Linie U6]] (1986-89) wurde eine neue Ausrichtung des Bahnhofs zur [[Philadelphiabrücke]] erforderlich. Daher mussten die Bahnsteige mit Rolltreppen und Stiegenanlagen zum Passagengeschoß (mit einer unterirdischen Kassenhalle) der U-Bahn-Station Philiadelphiabrücke ausgestattet und baulich verlängert werden.
  
Das alte Bahnhofgebäude verlor dadurch die eigentliche Funktion. Trotz Versuche des Bundesdenkmalamtes das Gebäude zu erhalten wurde dieses zwischen 2002 und 2005 im Zuge des weiteren Bahnhofumbaues abgerissen. Von 2009 bis 2012 übernahm der Bahnhof anlässlich der Errichtung des [[Hauptbahnhof]]es die Funktion des Südbahnhofes.
+
Das alte Bahnhofgebäude verlor dadurch die eigentliche Funktion. Trotz Versuchen des Bundesdenkmalamtes, das Gebäude zu erhalten, wurde dieses zwischen 2002 und 2005 im Zuge des weiteren Bahnhofumbaues abgerissen. Von 2009 bis 2012 übernahm der Bahnhof anlässlich der Errichtung des [[Hauptbahnhof]]es die Funktion des Südbahnhofes.
 +
 
 +
Heute wird der Bahnhof betrieblich gemeinsam mit dem [[Hauptbahnhof]] verwaltet: Alle Züge, die am Hauptbahnhof halten, halten auch am Bahnhof Wien Meidling (und umgekehrt).
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, S. 44, 174
 
*Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, S. 44, 174
 
*Ludwig Varga: Der Bahnhof Wien Meidling. Wien: Nachrichten der Initiative Denkmalschutz Nr. 10/2012. S.26
 
*Ludwig Varga: Der Bahnhof Wien Meidling. Wien: Nachrichten der Initiative Denkmalschutz Nr. 10/2012. S.26

Version vom 26. Dezember 2016, 20:53 Uhr

Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Meidlinger Südbahnhof
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Moritz Löhr
Prominente Bewohner
PageID 29267
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.12.2016 durch DYN.wolfgang j kraus
Bildname Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling.jpg
Bildunterschrift Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling
  • 12., Eichenstraße 25

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 10' 31.89" N, 16° 20' 13.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der frühere Meidlinger Südbahnhof (12, Eichenstraße) war Bahnhof der Wien-Gloggnitzer beziehungsweise Südbahn auf Wiener Stadtgebiet (ebenso wie Hetzendorf und Atzgersdorf).

Früher Meidlinger Südbahnhof genannt, war der heutige Bahnhof der letzte vorhandene Stationsbau aus der Zeit der 1841 eröffneten Wien-Gloggnitzer Bahn. Dabei handelte es sich um den Mittelteil des Aufnahmsgebäudes und das Wohnhaus an der Eichenstraße (Nummer 27). Die weiteren Anbauten kamen später hinzu. Mit dem Bau der Verbindungsbahn (1861) und der Pottendorfer Linie (1874) wuchs der Bahnhof zu einem bedeutenden Knotenpunkt. Im Mittelteil des Bahnhofes befand sich das Aufnahmsgebäude mit Kasse, Warteraum, Diensträumen und Fahrdienstleiterwohnung. Als Architekt war Moritz Löhr tätig. 1850 wurde gleisseitig eine Veranda angefügt.

1887 eröffnete man den ersten Übergangssteg über den Gleisen, da erstmals Bahnsteige angelegt wurden, an denen die Züge zwecks rascherer Abfertigung nur mehr an einer Seite verlassen bzw. bestiegen werden durften. Die zwei "Inselperrons" waren über einen eisernen Steg mit breiten Aufgangstreppen mit dem Randbahnsteig ("Veranda") verbunden. Zur damaligen Zeit was dies eine Novität. 1908 wurde die Brücke abgebrochen und es wurden die Unterführungen (der "Personentunnel" genannte Bahnsteigzugang und der "öffentliche Durchgang" von der Eichenstraße zur Eibesbrunnergasse) errichtet. 1887 hatte auch die Lokalbahn Wien-Baden ihre Endstation vor dem Bahnhof, später befand bzw. befindet sich hier nur eine Haltestelle der Badner Bahn.
1936 wurde in einem quer zu den Gleisen liegenden Reiterstellwerk eine neue Sicherungsanlage errichtet. Nach 1985 übernahm das Zentralstellwerk Matzleinsdorf diese Funktion.

Seit 1962 ist der Meidlinger Südbahnhof zugleich Haltestelle der Schnellbahn (S1, S2), die von hier nach Süden (Liesing, Mödling) und Norden (über Hauptbahnhof, Wien Mitte und Wien Praterstern nach Floridsdorf) beziehungsweise über Speising und Penzing zum Westbahnhof verkehrt.

Durch den Bau der U-Bahn-Linie U6 (1986-89) wurde eine neue Ausrichtung des Bahnhofs zur Philadelphiabrücke erforderlich. Daher mussten die Bahnsteige mit Rolltreppen und Stiegenanlagen zum Passagengeschoß (mit einer unterirdischen Kassenhalle) der U-Bahn-Station Philiadelphiabrücke ausgestattet und baulich verlängert werden.

Das alte Bahnhofgebäude verlor dadurch die eigentliche Funktion. Trotz Versuchen des Bundesdenkmalamtes, das Gebäude zu erhalten, wurde dieses zwischen 2002 und 2005 im Zuge des weiteren Bahnhofumbaues abgerissen. Von 2009 bis 2012 übernahm der Bahnhof anlässlich der Errichtung des Hauptbahnhofes die Funktion des Südbahnhofes.

Heute wird der Bahnhof betrieblich gemeinsam mit dem Hauptbahnhof verwaltet: Alle Züge, die am Hauptbahnhof halten, halten auch am Bahnhof Wien Meidling (und umgekehrt).

Literatur

  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, S. 44, 174
  • Ludwig Varga: Der Bahnhof Wien Meidling. Wien: Nachrichten der Initiative Denkmalschutz Nr. 10/2012. S.26