Bahnhof Wien-Meidling

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Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1841
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Meidlinger Südbahnhof
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Moritz Löhr
Prominente Bewohner
PageID 29267
GND
WikidataID Q514441
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.11.2022 durch WIEN1.lanm08gat
Bildname Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling.jpg
Bildunterschrift Eichenstraße im Bereich des Bahnhofes Meidling
  • 12., Eichenstraße 25

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48° 10' 31.89" N, 16° 20' 13.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der frühere Meidlinger Südbahnhof (12., Eichenstraße) war und ist Bahnhof der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn bzw. der Südbahn. Er ist heute sicherungstechnisch gemeinsam mit dem 2015 fertiggestellten Wiener Hauptbahnhof organisiert. Die Südbahn besitzt auf Wiener Stadtgebiet weitere Stationen: in Hetzendorf, in Atzgersdorf und in Liesing.

Früher Meidlinger Südbahnhof genannt, war der heutige Bahnhof der letzte vorhandene Stationsbau aus der Zeit der 1841 eröffneten Wien-Gloggnitzer Bahn. Dabei handelte es sich um den Mittelteil des Aufnahmsgebäudes und das Wohnhaus an der Eichenstraße 27. Die weiteren Anbauten kamen später hinzu. Mit dem Bau der Verbindungsbahn (1861) und der Pottendorfer Linie (1874) wuchs der Bahnhof zu einem bedeutenden Knotenpunkt. Im Mittelteil des Bahnhofes befand sich das Aufnahmsgebäude mit Kasse, Warteraum, Diensträumen und Fahrdienstleiterwohnung. Als Architekt war Moritz Löhr tätig. 1850 wurde gleisseitig eine Veranda angefügt.

1887 eröffnete man den ersten Übergangssteg über den Gleisen, da erstmals Bahnsteige angelegt wurden, an denen die Züge zwecks rascherer Abfertigung nur mehr an einer Seite verlassen bzw. bestiegen werden durften. Die zwei "Inselperrons" waren über einen eisernen Steg mit breiten Aufgangsstiegen mit dem Randbahnsteig ("Veranda") verbunden. Zur damaligen Zeit war dies eine Novität. 1908 wurde die Brücke abgebrochen und es wurden die Unterführungen (der "Personentunnel" genannte Bahnsteigzugang und der "öffentliche Durchgang" von der Eichenstraße zur Eibesbrunnergasse) errichtet. 1887 hatte auch die Lokalbahn Wien-Baden ihre Endstation vor dem Bahnhof, später befand bzw. befindet sich hier nur eine Haltestelle der Badner Bahn, die bei der Staatsoper ihre stadtzentrumsseitige Endstation erhielt.
1936 wurde in einem quer zu den Gleisen liegenden Reiterstellwerk eine neue Sicherungsanlage errichtet. Nach 1985 übernahm das Zentralstellwerk Matzleinsdorf diese Funktion.

Seit 1962 ist der Meidlinger Südbahnhof zugleich Haltestelle der Schnellbahn, die von hier nach Süden (Liesing, Mödling) und Norden (über Hauptbahnhof, Wien Mitte und Wien Praterstern nach Floridsdorf) beziehungsweise über Speising zur Westbahn (Hütteldorf, Penzing) verkehrt.

Durch den Bau der U-Bahn-Linie U6 (1986 - 1989) wurde die neue Ausrichtung des Bahnhofs zur Philadelphiabrücke erforderlich. Daher mussten die Bahnsteige mit Rolltreppen und Stiegenanlagen zum Passagengeschoß (mit einer unterirdischen Kassenhalle) der U-Bahn-Station Philiadelphiabrücke ausgestattet und verlängert werden.

Das alte Bahnhofsgebäude verlor dadurch die eigentliche Funktion. Trotz Versuchen des Bundesdenkmalamtes, das Gebäude zu erhalten, wurde dieses zwischen 2002 und 2005 im Zuge des weiteren Bahnhofsumbaues abgerissen. Von 2009 bis 2012 übernahm der Bahnhof anlässlich der Errichtung des Hauptbahnhofes die Funktion des Südbahnhofes.

Heute wird der Bahnhof betrieblich gemeinsam mit dem Hauptbahnhof verwaltet: Alle Züge, die am Hauptbahnhof halten, halten auch am Bahnhof Wien Meidling (und umgekehrt). Die U-Bahn-Station Philadelphiabrücke der Linie U6 wurde im Oktober 2013 in Bahnhof Meidling umbenannt.

Literatur

  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Slezak 1986, S. 44, 174
  • Ludwig Varga: Der Bahnhof Wien Meidling. Wien: Nachrichten der Initiative Denkmalschutz Nr. 10/2012. S.26