Arnold Schönberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Arnold Schönberg, * 13. September 1874 Wien, † 13. Juli 1951 Los Angeles (USA), Komponist, Musiktheoretiker.
 
Arnold Schönberg, * 13. September 1874 Wien, † 13. Juli 1951 Los Angeles (USA), Komponist, Musiktheoretiker.

Version vom 12. Juli 2023, 18:12 Uhr

Arnold Schönberg ca. 1911-1915 in seiner Wohnung
Daten zur Person
Personenname Schönberg, Arnold
Abweichende Namensform Schönberg, Arnold Franz Walter
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 12068
GND 118610023
Wikidata Q154770
Geburtsdatum 13. September 1874
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Juli 1951
Sterbeort Los Angeles, Kalifornien
Beruf Komponist, Musiktheoretiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Zwischenkriegszeit, Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 12.07.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 5. Juni 1974
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 C, Nummer 21 A
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Arnold Schönberg.jpg
Bildunterschrift Arnold Schönberg ca. 1911-1915 in seiner Wohnung
  • 2., Obere Donaustraße 5 (Geburtsadresse)
  • 13., Hietzinger Hauptstraße 113 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. September 1949)

Arnold Schönberg, * 13. September 1874 Wien, † 13. Juli 1951 Los Angeles (USA), Komponist, Musiktheoretiker.

Biografie

Arnold Schönberg wurde als Sohn des jüdischen Kaufmanns Samuel Schönberg und dessen Gattin Pauline Nachod in der Brigittenau geboren. Als Musiker überwiegend Autodidakt, begann Schönberg mit acht Jahren Violine zu spielen und zu komponieren. In der Folge wurde er musikalisch und literarisch beeinflusst durch Oskar Adler, David Bach und Alexander von Zemlinsky, dessen Schwester Mathilde Zemlinsky (1877-1923) er 1901 heiratete. 1904 war er Mitbegründer der Vereinigung schaffender Tonkünstler in Wien. In seiner ersten (noch tonalen) Schaffensperiode (1897-1907) knüpfte Schönberg an Wagner und Brahms an, entwickelte dann aber rasch und ausgeprägt eine eigene musikalische Sprache.

Schönberg arbeitete zunächst in Wien und Berlin (unter anderem 1901-1903 Lehrtätigkeit am Sternschen Konservatorium Berlin, 1910 Kompositionslehrer an der Wiener Musikakademie, 1911 Privatmusiklehrerin Berlin). 1915 übersiedelt er zurück nach Wien, wo er bis Ende Dezember 2017 zum Militärdienst einberufen wurde. 1918 gründete Schönberg den "Verein für private Musikaufführungen" und sammelte einen gleichgesinnten Schülerkreis (Alban Berg, Anton von Webern, Egon Joseph Wellesz, zeitweise auch Ernst Křenek) um sich. 1918 wählte Schönberg (unterbrochen durch Vortragstätigkeit in Amsterdam 1920/1921) Mödling zu seinem Wohnsitz. Sein Haus (Bernhardgasse 6) war ein einzigartiges kulturelles Zentrum, in dem sich neben dem Freundeskreis (Webern, Berg) auch andere Prominente (Kokoschka, Loos) gerne einfanden. Hier ersann Schönberg die "Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen", womit er die neue Schule der Wiener Musik begründete. Die Methode Schönbergs entstand unabhängig von jener des Komponisten Josef Matthias Hauer, der ebenfalls eine Kompositionstechnik mit zwölf Tönen entwickelte. Zwischen 1918 und 1920 unterrichtete Schönberg über 100 Schüler und Schülerinnen an der den Schwarzwald'schen Schulanstalten, einer von der Pädagogin Eugenie Schwarzwald geleiteten Bildungseinrichtung.

1923 stirbt seine Frau Mathilde und Schönberg geht im August 1924 die Ehe mit Gertrud Kolisch (1898-1967) ein, der Schwester seines Schülers Rudolf Kolisch. 1925 ging er neuerlich nach Berlin, wo er im Jänner 1926 sein Amt als Leiter einer "Meisterschule für musikalische Komposition" an der Akademie der Künste antrat. 1933 musste er unter dem Zwang der Nationalsozialisten in die USA emigrieren (Eintreffen in New York am 31. Oktober), unterrichtete in Boston und New York sowie von 1936 bis 1944 an der Universität von Kalifornien. Arnold Schönberg erlag am 13. Juli 1951 in Los Angeles einem Herzleiden.

Er komponierte unter anderem die symphonische Dichtung "Pelleas und Melisande", das Melodram "Pierrot Lunaire", Orchesterstücke, Konzerte, Kammermusik, Liederzyklen und Oratorien, wie beispielsweise die aus einem Preisausschreiben hervorgegangenen monumentalen "Gurrelieder", welche am 23. Februar 1913 ihre Uraufführung fanden und zu Schönbergs ersten Wiener Triumph wurden. In die Geschichte eingegangen ist auch das von ihm geleitete Skandal- oder Watschenkonzert vom 31. März 1913 im Musikvereinssaal in Wien, bei dem das Publikum derart entsetzt über die neuartige Musik der zeitgenössischen Komponisten war, dass es zu Tumulten kam und das Konzert vorzeitig abgebrochen werden musste.

Schönberg stand in enger Verbindung zur Arbeiterkulturbewegung, komponierte Chorwerke für Arbeitersänger und dirigierte zahlreiche ihrer Konzerte. Schönbergs Wirken hat eine der bedeutendsten Revolutionen der europäischen Musikgeschichte ausgelöst; die meisten Kompositionen der ihm nachfolgenden Jahrzehnte sind ohne sein geistiges und kompositorisches Schaffen nicht denkbar. Am 16. März 1972 fand in Wien die Gründungsversammlung der Internationalen Schönberg-Gesellschaft statt, die das Mödlinger Haus am 7. November 1972 kaufte.

1952 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) der Schönbergplatz nach Schönberg benannt. Am 14. Dezember 1976 wurde eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Großen Schiffgasse 21 (2. Bezirk) enthüllt. Das Grabdenkmal am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C Nummer 21A) stammt von Fritz Wotruba. Der Nachlass, der 2011 in das Memory-of-the-World-Register der UNESCO aufgenommen wurde, befindet sich seit 1998 im Arnold Schönberg Center in Wien.


Literatur

  • Christian Martin Schmidt, Art. Schönberg, Arnold in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, New York, Kassel, Stuttgart 2016ff., veröffentlicht Februar 2018, https://www-1mgg-2online-1com-1004790lw0365.han.onb.ac.at/mgg/stable/14047
  • Peter Gradenwitz: Arnold Schönberg und seine Meisterschüler. Wien: Zsolnay 1998
  • Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989, (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Band 16. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1965
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Theodor Wiesengrund Adorno: Philosophie der neuen Musik. Tübingen: Mohr 1949
  • Willi Reich: Arnold Schönberg oder die konservative Revolution. Wien: Molden 1968
  • Willi Reich: Arnold Schönberg. In: Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 357 ff.
  • Nuria Nono-Schoenberg [Hg.]: Arnold Schönberg. Lebensgeschichte in Begegnungen. Klagenfurt: Ritter 1992
  • Thomas Zaunschirm [Hg.]: Arnold Schönberg, das bildnerische Werk = Arnold Schönberg, paintings and drawings. [Ausstellung: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Museum des 20. Jahrhunderts, Wien ...]. Klagenfurt: Ritter 1991
  • Heinz-Klaus Metzger / Rainer Riehn [Hg.]: Schönbergs Verein für Musikalische Privataufführungen. München: Edition Text u. Kritik 1984
  • Fritz Racek: Wo wurde Arnold Schönberg geboren? In: Österreichische Musikzeitschrift 28 (1973), S. 76 ff.
  • Walter Szmolyan: Die Geburtsstätte der Zwölftontechnik. In: Österreichische Musikzeitschrift 27 (1971), S. 113 ff.
  • Walter Szmolyan: Schönberg in Mödling. In: Österreichische Musikzeitschrift 29 (1974), S. 189 ff.
  • Ernst Hilmar [Red.]: Arnold Schönberg. [13. September 1874 - 13. Juli 1951]. Gedenkausstellung 1974. Wien : Universal-Ed. 1974
  • Ernst Hilmar: Schönbergs Kammersymphonie und die Folgen. In: Tino Erben [Hg.]: Traum und Wirklichkeit. Wien 1870-1930. [Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz im Künstlerhaus ... 28. März bis 6. Oktober 1985]. Wien: Museen d. Stadt Wien 1985 (Historisches Museum Wien: Sonderausstellung, 93), S. 276 ff.
  • Robert Waissenberger: Arnold Schönbergs Malerei. In: Tino Erben [Hg.]: Traum und Wirklichkeit. Wien 1870-1930. [Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz im Künstlerhaus ... 28. März bis 6. Oktober 1985]. Wien: Museen d. Stadt Wien 1985 (Historisches Museum Wien: Sonderausstellung, 93), S. 280 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 70 f.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 86
  • Robert Schollum: Arnold Schönberg. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 03.09.1974
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Bühne 9 (1991), S. 1624
  • Zwölf Töne, ein Irrtum. Arnold Schönberg hat sich selbst verhindert. In: Die Presse, Schaufenster, 19.09.1991, S. 4 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz, 20.09.1991

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