Egon Joseph Wellesz

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Egon Joseph Wellesz (1953)
Daten zur Person
Personenname Wellesz, Egon Joseph
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., o.Univ.-Prof. Doctor of Music
Geschlecht männlich
PageID 7005
GND 118630830
Wikidata Q213680
Geburtsdatum 21. Oktober 1885
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. November 1974
Sterbeort Oxford, Großbritannien
Beruf Musikwissenschaftler, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 29. November 1974
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32C, Nummer 38
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Egon Joseph Wellesz.jpg
Bildunterschrift Egon Joseph Wellesz (1953)
  • 19., Kaasgrabengasse 38
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1953)
  • Wiener Ehrenmedaille in Silber (Verleihung: 1960)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (Übernahme: 7. März 1960)
  • Großer Österreichischer Staatspreis (Verleihung: 1961)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 22. März 1971, Übernahme: 4. Mai 1971)


Wellesz Egon Joseph, * 21. Oktober 1885 Wien, † 9. November 1974 Oxford, Großbritannien (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 32C, Nummer 38), Musikwissenschaftler, Komponist, Gattin (1908) Emmy Stroß (1889-1987).

Studierte an der Universität Wien Musikwissenschaft (bei Guido Adler; Dr. phil. 1908) und an der Akademie Kompositionslehre (bei Arnold Schönberg), habilitierte sich 1913 (bis 1929 Univ.-Doz., 1929-1938 o. Prof.), musste aber 1938 nach England flüchten. Als Musikwissenschaftler spezialisierte sich Wellesz auf byzantinische Musik, deren spätmittelalterliche Notenschrift er entschlüsselte und übertrug ("Byzantinische Kirchenmusik", 1927); außerdem beschäftigte er sich mit musikhistorischen Studien ("Der Beginn des musikalischen Barock und die Anfänge der Oper in Wien", 1922).

Als Komponist löste er sich frühzeitig von Schönbergs Einfluss und widmete sich der Oper nach griechischen Stoffen ("Alkestis" [Euripides], 1926, Uraufführung in Deutschland; "Die Bacchantinnen" [Euripides], 1930, Uraufführung in Wien [Wellesz' größter Erfolg]).

In Großbritannien lehrte er 1938-1955 als Professor in Oxford, danach in Edinburgh. Er komponierte unter anderem neun Symphonien, Chor-, und Kammermusik sowie Messen. Aus England kam er nur zu Besuchen nach Wien zurück. Wohnhaft 19, Kaasgrabengasse 38.

Preis der Stadt Wien für Musik (1953), Ehrenmedaille in Silber (1960); Großes Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich; Großer Österreichischer Staatspreis und andere.

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 20
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10, 1963
  • Franz Endler [Hg.]: Egon Wellesz. Leben und Werk. Wien [u.a.]: Zsolnay 1981
  • Otto Kolleritsch [Hg.]: Egon Wellesz. Wien [u.a.]: Universal Ed. 1986 (Studien zur Wertungsforschung, 17)
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 177 f.
  • Gunther Martin: Damals in Döbling... Gestalten und Schauplätze einer Wiener Stadtlandschaft. Wien: Ed. Wien 1993, S. 48
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 351
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 10 (1985), S. 535
  • Die Presse, 19.10.1985, 30.06.1990, S. V