Aufstand der Wiener Patrizier

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Besetzung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1288 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Thema
VeranstalterVeranstalter
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Gewalt
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Letzte Änderung am 23.12.2022 durch WIEN1.lanm08uns

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Wien durchlebte im 13. Jahrhundert einige Herrschaftswechsel, durch die immer wieder Kreise der Bürgerschaft bedroht wurden. Gleichzeitig wurden die Habsburger auch in der 2. Hälfte des Jahrhunderts noch immer als fremd empfunden. Im Konflikt, der sich hier abzeichnete, ging es um die Erneuerung der Privilegien der Stadt Wien.

Vermutlich zu Anfang des Jahres 1288, eventuell auch zum Ende des Jahres 1287, erhoben sich die Wiener Bürger, angestiftet durch Edelleute, gegen Herzog Albrecht I. Sie drohten ihn mit dem Abfall, falls er nicht ihre Privilegien bestätigt. Albrecht nahm die Drohungen nicht ernst und begab sich mit seinem Hof in die Burg auf dem Kahlenberg. Von dort aus, ließ er die Zufahrtsstraßen und Verbindungen über die Donau sperren, wodurch es zu Preisteuerungen in Wien kam.

Von den Teuerungen und Warenverknappungen war ein Großteil der Wiener Handwerker betroffen. Quellen nennen: Schmiede, Bogner, Schlosser, Goldschmiede, Harnischmacher und Messerer, Sattler, Schuster, Nadler, Fleischhacker, Bäcker, Kürschner, Schneider, Drechsler, Tuchweber, die Erzeuger von Woll- und Lodenstoffen, Pergamenter und Gerber, Huter, Kleiderflicker, Schildmacher und Binder, Seidenspinner, Kessler und Glockengießer, Zimmerleute und Steinmetze, Ziegelmacher, Glaser und Spiegelmacher, Tischler und Faßzieher, Gürtler und Weißgerber, Handschuster, die Erzeuger von Horn- und Beinwaren, Münzer, Hafner und Korbflechter.

Auch die Preise von Holz und Kohlen stiegen enorm. Sie drängten die Reichen, mit dem Herzog einen Ausgleich zu finden, wurden jedoch von Konrad von Breitenfelder und anderen Bürgern vertröstet. Als sich die Situation durch Hunger weiter zuspitzte, zieht ein Pöbel durch die Straßen und nur durch Geistliche kann ein Blutvergießen verhindert werden. Die Reichen müssen nun innerhalb von sechs Tagen mit dem Herzog verhandeln und ihn besänftigen, ansonsten würden sie ihm selbst aufgeliefert. Sogar der Schottenabt Wilhelm der II. begab sich auf den Kahlenberg, um mit Herzogin Elisabeth zu verhandeln. Dennoch blieb Albrecht streng. Nach weiteren Verschärfungen zwingen die Handwerker die Reichen schließlich abermals dazu, mit dem Herzog zu verhandeln. Letztendlich wurden ihm die städtischen Privilegien ausgeliefert und die Ringmauer an einigen bezeichneten Stellen niedergerissen. Aus den Privilegien wurde alles, was dem Landesfürsten von Schaden sein könnte, mit einem Messer hinausgeschnitten; erst danach kehrte Albrecht wieder in die Stadt zurück.

Literatur

  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995, S. 55 ff.