Vincenz Pilz

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Pilz, Vincenz
Abweichende Namensform
Titel Akademischer Rat
Geschlecht männlich
PageID 15362
GND 1026077613
Wikidata Q94650
Geburtsdatum 14. November 1816
Geburtsort Warnsdorf
Sterbedatum 27. April 1896
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.05.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 18., Währinger Gürtel 63 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Pilz Vincenz, * 14. November 1816 Warnsdorf, Böhmen, † 27. April 1896 Wien 18, Währinger Gürtel 63 (Zentralfriedhof), Bildhauer.

Studierte ab 1837 an der Wiener Akademie der bildenden Künste, erhielt 1844 den Reichel-Preis für sein Gipsbasrelief „David und Abigail" und bald darauf den Hofpreis für das Basrelief „Die Berufung des Cincinnatus nach Rom", der es ihm ermöglichte, sich 1850-1854 als Stipendiat in Rom aufzuhalten. 1849 wurde Pilz wirkliches Mitglied der Akademie, 1864 unternahm er eine Studienreise nach Italien, Frankreich und Holland, am 6. Jänner 1869 wurde er zum akademischen Rat ernannt. In Wien schuf er sechs Statuen an der Fassade des Kunsthistorischen Museums, zehn Komponistenstatuen für die Fassade des Musikvereinsgebäudes (heute in der Aula), die Marmorstatue von Kardinal Leopold Graf Kollonitsch für die ehemalige Elisabethbrücke (Elisabethbrückenstatuen), vier Statuen für die Ruhmeshalle (Ritter Baumkircher, Feldmarschall Johann und Feldmarschall Wenzel Fürst Liechtenstein, Feldzeugmeister Julius Freiherr von Haynau [1866-1872]) sowie die Gruppen „Krieg und Frieden" und „Austria" für das Stiegenhaus des Arsenals, die Doppelkaryatiden an der dem Justizpalast gegenüberliegenden Seitenfront, die Quadrigen sowie die Statuen des Perikles, Augustus und Dädalus am Parlament (ehemaliger Herrenhaustrakt), die vier Karyatiden beim Haupteingang sowie die Karyatiden zwischen den Fenstern des Epsteinpalais (Stadtschulratsgebäude), zwei Statuen für die Akademie (Perikles und Phidias), die vier Evangelisten für die Evangelische Schule (4), eine überlebensgroße Franz-Joseph-Statue für die Stiftkaserne, das Türkdenkmal im (Alten) Allgemeinen Krankenhaus sowie mehrere Grabdenkmäler. Seine beiden Pegasus-Kolossalgruppen für die Hofoper, die oberhalb der Loggia ihren Platz gefunden hatten, mussten (da sie für das Gebäude zu klein waren) gegen zwei Bronzereiterfiguren von Ernst Julius Hähnel ausgetauscht werden und kamen 1871 nach Philadelphia (USA). Er lieferte auch den Entwurf für ein Haydndenkmal sowie (nach Entwürfen von Ferdinand Laufberger) den figuralen Schmuck des Haupttors der ehemaligen Rotunde.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Register
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, Register;
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 58, S. 79
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 190, S. 462, S. 479
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 1. Wien: 1958 ff., S. 83 und S. 86
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 224
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 376