Justizpalast

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Museumstraße 12 - Justizpalast (Innenansicht), 1899
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1875
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Alexander Wielemans
Prominente Bewohner
PageID 22811
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2021 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname HMW 197175.jpg
Bildunterschrift Museumstraße 12 - Justizpalast (Innenansicht), 1899
  • 1., Museumstraße 12
  • 1., Volksgartenstraße 2
  • 1., Schmerlingplatz 10

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Mansardenfenster des Justizpalast aus Zinkguss, 1899

Der Justizpalast (1., Museumstraße 12, Volksgartenstraße 2, Schmerlingplatz 10 [bis 1893 Reichsratsplatz] ist Sitz des Bundesministeriums für Justiz und des Obersten Gerichtshofs und wurde 1875-1881 im Stil der deutschen Renaissance nach Entwürfen von Alexander Augustin Wielemans erbaut (allerhöchster Entschluss von 4. September 1874 über Antrag des Justizministers Dr. Julius Glaser; Schlusssteinlegung am 22. Mai 1881).

Justizpalast.
Justizpalast.
Justizpalast.

In der Mitte des Mittelrisalits befand sich eine Austria-Statue von Edmund von Hellmer (heute in einem Hof des Gebäudes), in der Zentralhalle steht die Marmorkolossalfigur "Justitia" von Emanuel Pendl. Die Freitreppe ist von zwei Kolossallöwen Pendls flankiert. Die Malereien stammen von Franzund Carl Jobst, Pietro Isella, Ignaz und Franz Schönbrunner sowie Max Lenz, die Bildhauerarbeiten von Reinhardt Völkel, Josef Schönfeld, Josef Pokorny und Adolf Szily.

Im Justizpalast waren ursprünglich der Oberste Gerichtshof, die Generalprokuratur, das Oberlandesgericht Wien, die Oberstaatsanwaltschaft Wien, das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien und das Handelsgericht untergebracht.

Der Justizpalast wurde am 15. Juli 1927 im Verlauf einer Protestaktion von sozialdemokratischen Arbeitern (Julidemonstration) in Brand gesteckt; Bürgermeister Karl Seitz konnte dies nicht verhindern. 1928-1931 wurde der Bau von Heinrich Karl Ried (Wettbewerbssieger) in etwas veränderter Form wiederhergestellt (Aufsetzung eines Obergeschoßes, Veränderung der Dachsilhouette). Der Repräsentationssaal konnte nicht wiederhergestellt werden (Gedenktafel zur Erinnerung an den Wiederaufbau). Durch den Brand wurden auch die Unterlagen des Wiener Grundbuchs vernichtet (siehe Grundbuchswesen).

Während des Wiederaufbaus des Justizpalastes befanden sich die Dienststellen großteils im ehemaligen Gebäude der Oesterreichisch-ungarischen Bank, 1., Herrengasse 17. 1945-1954 befand sich im Justizpalast der Sitz der Wiener Interalliierten Kommandantur.

Quellen

Literatur

  • Hans Auer: Der k. k. Justizpalast in Wien von Alexander von Wielemans. In: Monumentalbauten 2. Abteilung. 1885
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 366
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 96, S. 78 ff., S. 124 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 140 f.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 256
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 71
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 310
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 175 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 239 ff.