Ringstraßenwettbewerb Projekt Nr.68

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Plan zum Concursprojekt Nr. 68, 1858
Hochauflösendes Digitalisat: WStLA, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P15.111111.23 - Concursprojekt Nr. 68
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Wettbewerb
Datum von 31. Jänner 1858
Datum bis 31. Juli 1858
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 43890
GND
WikidataID
Objektbezug Ringstraße, Glacis
Quelle
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Wettbewerbsprojekt Nr. 68.jpg
Bildunterschrift Plan zum Concursprojekt Nr. 68, 1858
Hochauflösendes Digitalisat: WStLA, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P15.111111.23 - Concursprojekt Nr. 68

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Devise: Vorher schau dann erst bau!


Verfasser: unbekannt


Projekt Nr. 68 wurde am 31. Juli 1858 im Ministerium des Innern abgelegt.[1] Am 30. Oktober 1858 wurde das Projekt aus dem weiteren Wettbewerb ausgeschieden. Der kommissionelle Berichterstatter Leopold Ernst überbrachte das Urteil, dass das Projekt "zu beseitigen"[2] wäre.


Städtebaulicher Entwurf

Von dem ursprünglich aus sieben Plänen bestehenden Konvolut blieb lediglich der Situationsplan erhalten. Der Entwerfer legte den Boulevard über den Stadtgraben und über einige der Bastionen, außerdem fügte er eine Reihe neuer Bauten zwischen innerer Stadt und Prachtstraße hinzu. Im Westen der inneren Stadt lagerte er der Stadt zwei auffällig lange Bauten, um einerseits Geländesprünge zu kaschieren – er tat dies auch im Falle des planierten Exerzierplatzes – und andererseits um den Boulevard mit einheitlichen ihn flankierenden Monumentalbauten zu versehen. Die Wohnbauten sah der Verfasser, anders als im Wettbewerbsprogramm vorgesehen, von der Franz-Josefs-Kaserne bis zur Mariahilferstraße vor und nur in geringem Umfang vor dem Fischerthor. Diese Gebiete zeichnen sich durch einen graphisch konzipierten Grundriss aus, der die Hauptrichtungen des polygonal angelegten Boulevards aufnahm. Die Achsen spiegelte er, verschob sie parallel, um wieder zu neuen Blockdispositionen zu kommen. Die wichtigen Ausfallsstraßen, die vormals vom Schottenthor nach Währing und dem Alsergrund verliefen, zog er bis vor die neue Kirche und teilte sie dort in die beiden Richtungen, wobei aber nicht nachvollziehbar ist, warum der Wettbewerber den asymmetrischen Bau östlich der Kirche einfügt. Hingegen ergänzte er weitere wichtige Ausfallsstraßen und stärkte deren Wirkung.
Der Entwerfer gehörte wahrscheinlich zum Militär, denn er fügte am Zusammenfluss von Donaukanal und Wienfluss und bei der Bellaria weitere Wachthäuser ein. Darüber hinaus wurden am Knick des Boulevards und der Kreuzung mit der Achse zum Schwarzenbergpalais Zwillingsbauten einer nicht geforderten Infanteriekaserne eingeplant. Zuguterletzt beließ er das alte Stabstockhaus und fasste es mit Neubauten ein.


Stellenwert

Der Entwurf war wohl von den Pariser Straßen inspiriert, die dort funktional, hier jedoch nur mehr formal angelegt waren. Zwar schaffte der Entwerfer es, einen großteils annehmbaren Verlauf des Boulevards vorzustellen, doch im Bereich der neuen Kaserne weitete sich dieser zu einem viel zu großen Platz.[3]


Siehe auch:


Quellen


Einzelnachweise

  1. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, STEF, Karton 2, Fasz. 6818/M.I. 646/1858
  2. Österreichisches Staatsarchiv, AVA, Präsidialakte, Fasz. 119 ad11801/1858
  3. Zum Ringstraßenwettbewerb siehe: Harald R. Stühlinger, Der Wettbewerb zur Wiener Ringstraße, Birkhäuser, Basel 2015