Kleine Komödie (Liliengasse 3)

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1953
Datum bis 1956
Benannt nach
Prominente Personen Trude Pöschl
PageID 360073
GND
WikidataID
Objektbezug Theater
Quelle
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Letzte Änderung am 24.04.2023 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Liliengasse 3

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48° 12' 25.16" N, 16° 22' 22.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1953 und 1956 wurde das Theater an der Adresse 1., Liliengasse 3, Ecke Weihburggasse 9, als "Kleine Komödie" geführt. Davor war es unter anderem das Etablissement Grand Gala, danach das Moulin Rouge, ab 1939 das Wiener Werkel, 1954 die Literatur im Moulin Rouge, von 1946 bis 1950 das Studio des Theaters in der Josefstadt und zuletzt erneut das Wiener Werkel gewesen.

1953 übernahm Trude Pöschl den Betrieb. Pöschl hatte 1949 im Keller des Wiener Konzerthauses ihr Theater "Das Experiment. Theater der 49 im Konzerthaus" gegründet, das nach dem Weggang von Kurt Julius Schwarz unter der künstlerischen Leitung von Michael Kehlmann in "Theater im Konzerthauskeller" umbenannt wurde. Pöschl verließ schließlich den Konzerthauskeller und übernahm einige Zeit später die Räume des eben geschlossenen Wiener Werkels, wobei die Theatermacherin bereits zu diesem Zeitpunkt hohe Geldsummen aufnehmen musste, um den Neubetrieb zu starten.

Ein Grund für das rasche Scheitern von Pöschls zweiter Theaterunternehmung in Wien war, neben der hohen Kosten, dass das Erfolgsensemble des Konzerthauskellers nicht mehr existierte und auch bekannte Namen wie Gisela Uhlen oder musikalische Boulevardkomödien an diesem Standort nicht (mehr) funktionierten. Auch wenn die neuen Räume wesentlich größer waren als das einstige Theater der 49, so kam zu wenig Publikum, um die finanziellen Mehrausgaben zu tragen. Nach nur zwei Spielzeiten musste der Betrieb 1955 schließen. Die Zeitschrift Funk und Film kommentierte das Ende am 9. April 1955 folgendermaßen: "Die Pforten der Kleinen Komödie schlossen sich etwas unsanft, der Vorhang fiel und verdeckte damit eine Menge gar nicht hübscher Geheimnisse, die sich auf dem klassischen Boden des Wiener Werkels abgespielt hatten. [...] Was sich da an Unfähigkeit in der Direktion getan hat, wäre auch in einem größeren Theater zum Verhängnis geworden. Verantwortungslos wurde die kleine Bühne in das Verderben gesteuert. Auf der Strecke blieben die Schauspieler, denen man die Gagen schuldig blieb. [...] In einer Situation des Untergangs wurden Mitglieder für Monate engagiert, Autoren bemüht und Dekorationen bestellt. Wahrscheinlich rechnete die Direktion mit einem Treffer in der Klassenlotterie." Pöschl musste sich 1956 einem gerichtlichen Verfahren unterziehen, bei dem sie am 30. März des Jahres bedingt zu "strengem Arrest verurteilt" wurde.[1]

Obwohl danach für kurze Zeit die Zukunft des Theaters ungewiss war, stand schon bald fest: Baruch Picker, der das Simpl leitete, übernahm den Standort und setzte Karl Farkas als neuen künstlerischen Leiter ein. Von 1956 bis 1959 hieß der Betrieb an diesem Standort trotz mehrfachen Direktionswechsel "Intimes Theater".

Seit 1960 befindet sich an dieser Adresse das seither nicht mehr umbenannte Theater im Zentrum, das 1964 in den Verbund des Theaters der Jugend überging.

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 6 Einträge von Personen, die im Kleine Komödie (Liliengasse 3) engagiert waren.

BildNameBerufGeburtsdatumSterbedatum
Harry GlöcknerSchauspieler
Regisseur
Heimatforscher
Autor
31 März 192215 März 1999
Edith LeyrerSchauspielerin25 Oktober 1943
Carl MerzSchriftsteller
Kabarettist
Schauspieler
30 Januar 190631 Oktober 1979
Helmut Qualtinger Der Herr Karl.jpgHelmut QualtingerSchauspieler
Kabarettist
Schriftsteller
8 August 192829 September 1986
Johann SklenkaSchauspieler
Kabarettist
Komponist
Schriftsteller
5 März 19115 März 1983
Ernst WaldbrunnSchauspieler
Komiker
Kabarettist
Schriftsteller
14 August 190722 Dezember 1977

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Markus Felkel: Vom Etablissement Grand Gala zum Theater im Zentrum – eine theaterarchäologische Spurensuche in Wien. Dipl.-Arbeit Univ. Wien 2015, S. 48