Jüdischer Frauenverein Leopoldstadt

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Regine Ulmann zu ihrem 80. Geburtstag
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1916
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 358287
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdische Geschichte, Frauenbewegung, Jüdische Frauenvereine
Quelle
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Jüdische Frauenvereine Regine Ulmann.jpg
Bildunterschrift Regine Ulmann zu ihrem 80. Geburtstag
  • 2., Ferdinandstraße 19
  • Israelitischer Frauenwohltätigkeitsverein für den II. und III. Bezirk in Wien (1916, bis: 1924)

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48° 12' 48.52" N, 16° 23' 4.83" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der „Israelitische Frauenwohltätigkeitsverein für den II. und III. Bezirk in Wien“, 1924 umbenannt in „Jüdischer Frauenverein Leopoldstadt“, zuletzt 1938 mit dem Sitz in 2., Ferdinandstraße 19, wurde im Jahr 1916 in Wien gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentinnen Margarete Grunwald[1]1916 wohnhaft in 2., Ferdinandstraße 23 und Regine Ulmann[2], 9., Althanplatz 11, reichten die Statuten im Mai 1916 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete: „bedürftigen Glaubensgenossen Hilfe zu bringen, in welcher Form immer sie geboten erscheint. Dieser Zweck soll erreicht werden 1. durch materielle Unterstützungen an Notleidende, 2. durch Beitragsleistungen zu Unterrichtszwecken, 3. durch Übernahme von Pflegschaften, 4. durch Erteilung von Rat und Beistand in jeglicher Art. Der Vorstand ist ermächtigt, für einzelne Aktionen Komités zu bilden und denselben die Tätigkeit zuzuweisen“ (Statut 1916, § 2). „Ordentliches Mitglied sind Personen im Alter von über 18 Jahren, die den von der jeweiligen Hauptversammlung (§ 11) festzusetzenden Jahresbeitrag leisten" (§ 5). Laut § 13 des Statuts konnte „dem Vereine eine Jugendgruppe angegliedert werden“. Im Jahr 1924 kam es zu einer Namensänderung. In der Generalversammlung am 13. November 1924 wurde der Beschluss gefasst, den Verein in „Jüdischer Frauenverein Leopoldstadt“ umzubenennen, da im 3. Bezirk Landstraße ebenfalls „ein eigener Frauenverein (…) gegründet“ wurde, der die Bezeichnung „Jüdischer Frauenverein III. Bezirk Landstraße“ hatte. Der Vereinszweck blieb unverändert. [3] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des „Jüdischen Frauenvereins Leopoldstadt“ und Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 Barmittel in der Höhe von 239,28 Reichsmark, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (59,82 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen. [4]

Dachverbände

  • Bund österreichischer Frauenvereine (gegründet 1902 von Marianne Hainisch): Der "Jüdische Frauenverein Leopoldstadt" war nachweislich 1928 bis 1931 Mitglied des „Bundes österreichischer Frauenvereine“.[5]
  • Verband „Weibliche Fürsorge“, 1938 mit dem Sitz in 9., Althanplatz 11.[6]

Vereinsvorstand 1916

  • Präsidentin: Margarete Grunwald

Vereinsvorstand 1924

  • Präsidentin: Margarete Grunwald
  • Schriftführerin: Sophie Mandl

Vereinsvorstand 1938

  • Präsidentin: Stefanie Schein[7], *27.Februar 1872 Wien, 1938 bis 1942 wohnhaft in 1., Franz-Josefs-Kai 13/7, 13. August 1942 deportiert in das Ghetto Theresienstadt, von dort deportiert 26. September 1942, † ermordet im Vernichtungslager Treblinka.[8]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Margarete, Grunwald, geb. Bloch, Tochter des österreichischen Abgeordneten Joseph Samuel Bloch war die Gattin des Rabbiners Max Grunwald. 1930 wurde ihr vom Bundespräsidenten der Titel eines Bundesstaatlichen Fürsorgerates verliehen, siehe Anno Neue Freie Presse, Nr. 23654, 22. Juli 1930, S. 6,
  2. siehe Wikipedia Regine Ulmann[Stand: 31.05.2021] und Frauen in Bewegung 1848-1938
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 10.353/1924
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 5, Karton 559.
  5. Anno: Die Österreicherin, 1. Jg., Nr. 1, S. 2, 1. Jänner 1928 und Anno: Die Österreicherin, 4. Jg., Nr. 2, S. 16, 1. Jänner 1931.
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 10.353/1924
  7. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 10.353/1924
  8. DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer