Hohe Warte (Verkehrsfläche)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1875
Datum bis
Name seit 1875
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Aussichtshöhe Hohe Warte
Bezirk 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 50719
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.05.2021 durch DYN.krabina


Hohe Warte (19., Heiligenstadt), benannt 1875 nach der Aussichtshöhe Hohe Warte, Verlängerung 18. Juli 1894 (Stadtrat) von der Geweygasse bis zur Grinzinger Straße und Abtrennung der Wollergasse; ursprünglich An der Hohen Warte und südlicher Teil der Wienerstraße.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 3: ehemaliges Knabenwaisenhaus, erbaut 1907/1908 nach Plänen von Julius Fröhlich und Eduard Lasch; heute städtisches Kinderheim. Im Garten des Heims Denkmal für Franziska Gräfin Andrássy († 22. April 1871) von Hans Bitterlich (Frauengestalt, die ein Kind umarmt, auf dem Sockel Profilrelief der Gräfin, enthüllt 27. Juni 1914); die Gräfin stiftete das Heim.
  • Nummer 5: Hier stand ursprünglich die nach Plänen von Theophil Hansen 1863 erbaute Villa Kratzer (später Andrassy), danach das von ihr testierte Mädchenwaisenhaus, das 1962 aufgelassen wurde. 1990 von der Gemeinde Wien verkauft und renoviert.
  • Nummer 8: Pensionistenheim (erbaut 1988-1990). Auf dem Areal befanden sich 1899-1920 der Sportplatz Vienna (auf dem Lagerplan der Ziegelwerke Kreindl), 1919-1922 das Filmstudio "Dreamland" (das der Firma Kreindl eine höhere Pacht angeboten hatte als die "Vienna") und 1927-1987 das städtische Sommerbad Hohe Warte. Durch eine Änderung des Flächenwidmungsplans (1987) wurde der Bau des Pensionistenheims ermöglicht. 1992 wurde auf einem Teilstück des ehemaligen Badeareals der Japanische Garten eröffnet.
  • Nummer 23: Landhaus (aus einem alten Weinhauerhaus Anfang des 19. Jahrhunderts umgestaltet, angeblich von August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Null); im Haus Immaculatastatue von Georg Raphael Donner.
  • Nummer 31: Biedermeiervilla (eines der schönsten Landhäuser des Biedermeiers in Wien); durch die Lage erhält das Gebäude auch Bedeutung für das örtliche Stadtbild. In die Einfriedung eingebunden (gegenüber Wollergasse): Breitpfeiler mit Heiligenbild in Nische.
  • Nummer 32: ehemaliges Israelitisches Blindeninstitut, gestiftet vom Bankier Jonas Freiherr von Königswarter, errichtet 1871/1872 von Wilhelm Stiaßny (derzeitiges Bezirkspolizeikommissariat Döbling).
  • Nummer 36: Hier stand eine um 1850 errichtete Villa; sie war zuletzt der im Winter 2009 / 2010 abgerissene offizielle Wohnsitz der österreichischen Bundespräsidenten ("Präsidentenvilla"). Hier wohnten von 1965 bis 2004 die Bundespräsidenten Franz Jonas, Rudolf Kirchschläger, Kurt Waldheim und Thomas Klestil. Da Heinz Fischer in seiner Privatwohnung blieb, wurde die Villa verkauft und abgerissen.
  • Nummer 37: Daheimhäuschen (Therese Krones).
  • Nummer 38 (und 40): Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
  • Nummer 50: Hier stand die Villa des Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall; sie wurde 1920 abgebrochen und durch einen romantisierenden Neubau ersetzt.
  • Nummer 52: Landhaus für Gottfried Schenker, erbaut von J. Mayreder; 1940-1945 Wohnsitz des nationalsozialistichen Reichsstatthalters Baldur von Schirach.

Literatur

  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929