Joseph von Hammer-Purgstall

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Daten zur Person
Personenname Hammer-Purgstall, Joseph von
Abweichende Namensform Hammer, Joseph
Titel Freiherr, Hofrat, Dr. h.c.
Geschlecht männlich
PageID 2988
GND 118545426
Wikidata Q89546
Geburtsdatum 9. Juni 1774
Geburtsort Graz
Sterbedatum 23. November 1856
Sterbeort Wien
Beruf Orientalist, Geograph, Dichter, Diplomat, Bibliothekar
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 11.12.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Weidling
Grabstelle
  • 1., Kärntner Straße 19 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident der Akademie der Wissenschaften (1847 - 1849)

  • Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden (Komtur)

Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall , * 9. Juni 1774 Graz, † 23. November 1856 Stadt 943 (1, Kärntner Straße 19; Weidlinger Friedhof; sein Grabmal [eine nach türkischer Art gestaltete „Türbe" mit Inschriften in zehn Sprachen] ließ er bereits 1844 errichten), Orientalist, Geograph, Dichter, Diplomat, Gattin (1816 Döbling) Karoline von Henikstein (* 1797,† 15. Mai 1844; Bankierstochter).

Gehörte ab 1807 der Staatskanzlei an und betätigte sich auch als Hofdolmetsch und Diplomat im Orient. Kam 1787 nach Wien, wurde an der Orientalischen Akademie ausgebildet und wurde 1799 „Sprachknabe" bei der österreichischen Internuntiatur in Konstantinopel (1801 Teilnahme am britischen Feldzug in Ägypten, 1802 Legationssekretär für Konstantinopel). 1807 kam er an die Hofkanzlei in Wien (1811 Hofkanzleirat, 1817 Hofrat).

1835 erbte er von der kinderlosen Gräfin Purgstall die Herrschaft Hainfeld, nannte sich daraufhin Hammer-Purgstall und wurde in den erblichen Freiherrenstand erhoben. Er erwarb sich große Verdienste um die Kenntnis des islamischen Orients, übersetzte zahlreiche orientalische Dichtungen (darunter erstmals „Tausendundeine Nacht") und gab die Zeitschrift „Fundgruben des Orients" heraus (sechs Bände, 1809-1818). Seinen Ruhm begründete er mit seiner „Geschichte des Osmanischen Reiches" (zehn Bände, 1827-1833), der unter anderem eine „Geschichte der osmanischen Literatur" (vier Bände, 1838) und das Werk „Gemäldesaal der Lebensbeschreibung großer moslimischer Herrscher" (sechs Bände, 1837-1839) folgten.

Nachdem er sich mit anderen für die Gründung der Akademie der Wissenschaften eingesetzt hatte, wurde er deren erster Präsident (1847-1849). „Erinnerungen aus meinem Leben 1774-1852" (1940).

Hammer-Purgstall-Gasse (1894), Hammer-Purgstall-Gesellschaft (gegründet 1959)

Quelle

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Karl A. Erhard: Hammer-Purgstall und Döbling, in: Museums Blätter 42-43/1975, 1 ff.
  • Kulturreferat Klosterneuburg (Hg.): Hammer-Purgstall in Klosterneuburg, Wien 1959
  • Charlotte Bucher: Joseph von Hammer-Purgstall, Diss. Universität Wien, Wien 1949
  • Selma Krasa: Josef Kriehuber 1800-1876. Porträtist einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 84
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 12. 11. 1981
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790 – 1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 293