Helmut Schüller

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Daten zur Person
Personenname Schüller, Helmut
Abweichende Namensform
Titel Mag. theol.
Geschlecht männlich
PageID 37818
GND 133877051
Wikidata Q89574
Geburtsdatum 24. Dezember 1952
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Priester
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Bistum, Erzdiözese Wien, Erzbistum, Kaplan
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • WU-Manager des Jahres (Verleihung: 1993)


  • Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien (01.12.1988 bis 1995)
  • Präsident der Caritas Österreich (16.05.1991 bis 1995)
  • Generalvikar der Erzdiözese Wien (14.09.1995 bis 1999)

Helmut Schüller, * 24. Dezember 1952 Wien, Priester.

Biografie

Helmut Schüller wurde als Sohn des späteren Sicherheitsdirektors für das Bundesland Niederösterreich Emil Schüller (1926–2003) und dessen Frau geboren. Sein jüngerer Bruder ist der ORF-Journalist Christian Schüller. Nach der Volksschule in Orth an der Donau besuchte er von 1963 bis 1971 das Knabenseminar in Horn, an dem der spätere Erzbischof von Wien Hans Hermann Groër zu seinen Lehrern zählte. Nach der Matura nahm er das Studium der Theologie an den Universitäten Wien und Freiburg im Breisgau auf, das er 1977 mit dem Magister der Theologie (Diplomarbeit über den Reformtheologen Hans Urs von Balthasar) abschloss.

Nach der Priesterweihe im selben Jahr wirkte Schüller als Kaplan in der Pfarre St. Brigitta im 20. Wiener Gemeindebezirk sowie als Religionslehrer an einer Hauptschule und am Technologischen Gewerbemuseum. 1981 ernannte ihn Kardinal Franz König zum Jugendseelsorger der Diözese Wien. Ab 1986 arbeitete er in der Caritas mit, wo ihn Leopold Ungar zu seinem Nachfolger aufbaute. Von diesem übernahm er im Dezember 1988 das Amt des Direktors der Caritas der Erzdiözese Wien, im Mai 1991 folgte er ihm auch als Präsident der Caritas Österreich nach. Für die Leitung des "Sozialkonzerns" kürte ihn die Wirtschaftsuniversität Wien zum Manager des Jahres 1993. Im selben Jahr wurde der Priester zu einem der Ziele des Briefbomben-Attentäters Franz Fuchs. Die Bombe wurde jedoch rechtzeitig entdeckt.

Nach dem Amtsantritt von Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien avancierte Schüller im September 1995 zum Generalvikar der Erzdiözese. In dieser Funktion galt er als engster Mitarbeiter Schönborns, forcierte die kirchliche Medienarbeit und vollzog Sparmaßnahmen in der Kirchenverwaltung. 1999 kam es zum Bruch zwischen den beiden Priestern und Schüller verlor über Nacht seine Funktion.

Seither wirkt der Priester als Pfarrer in der Marchfeld-Pfarre St. Stephan in Probstdorf und engagiert sich im Rahmen der Hochschulseelsorge. Von 1996 bis 2005 leitete er außerdem die Ombudstelle der Erzdiözese Wien für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Seit Herbst 2006 ist er Geistlicher Assistent des Katholischen Akademikerverbandes Wien und seit Mai 2007 Vorstandsvorsitzender des Vereins Faitrade Österreich. Weit über den kirchlichen Bereich hinaus wurde Schüller aber als Mitinitiator der seit 2006 bestehenden Pfarrer-Initiative bekannt. Diese Gruppe aus heute rund 400 Mitgliedern der Amtskirche und rund 3.400 Laien setzt sich für Reformen in der katholischen Kirche wie die Zulassung von verheirateten Männern (Viri probati) und Frauen zum Priesterdienst oder die Aufwertung der Laien ein. Der im Juni 2011 von ihm lancierte "Aufruf zum Ungehorsam" führte vermutlich zur Aberkennung des kirchlichen Ehrentitels "Kaplan Seiner Heiligkeit" (mit der Anrede "Monsignore") durch den Heiligen Stuhl im Jahr 2012.

Werke

  • Helmut Schüller: Gott entgegen. Die Chance der späten Jahre. St. Pölten / Wien: Niederösterreichisches Pressehaus 1994
  • Helmut Schüller: Notizen eines Landpfarrers. Wien: Edition Steinbauer 2007

Literatur

Weblinks