Haus Stadt 1035

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1639
Datum bis 1864
Andere Bezeichnung Zum Andreas Hofer
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 46362
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 15.12.2023 durch WIEN1.lanm08uns

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  • Nr.: 1035 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1063 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1098 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

Haus Stadt 1035 am historischen Stadtplan von 1858

Haus Stadt 1035 (Bereich des heutigen Albertinaplatzes).

Dieses an die Augustinerbastei angebaute Haus, das mit dem Recht auf Bierausschank versehen war, wurde kurz vor 1639 errichtet. Am 26. Jänner 1683 wurde es vom Stadtphysicus und Stadtschreiber Dr. Nikolaus Hocke erworben, der es bis zu seinem Tod besaß.

Mit Genehmigung des Magistrates vom 19. Mai 1859 erhielt das Haus den Schildnamen "Zum Andreas Hofer". Dies hatte einen historischen Hintergrund: Schon seit dem 18. Jahrhundert befand sich hier ein viel besuchter Weinkeller, zu dessen Gästen viele "Audienzschwestern" und "Audienzbettler" zählten, die mit ihren Petitionsschreiben auf dem Weg in die Hofburg waren und in diesem Lokal Rast machten. Andere Gäste erteilten ihnen gegen ein Seitel Wein gerne Ratschläge. Anfänger wurden bereitwillig in die Audienzusancen eingeweiht, außerdem wurden im Vorhinein weitere Schritte erklärt, die bei negativem Bescheid unternommen werden konnten. Der Keller wurde im Volksmund "Patrioten-" oder "Verdienstkeller" genannt, da nirgends sonst so viel von den Verdiensten um das Vaterland die Rede war, wie hier. 1809 war Andreas Hofer in diesem Lokal zu Gast. Zuvor hatte er die Oper besucht, wo er durch sein Erscheinen großes Aufsehen erregte. Danach wurde er von einem besorgten Freund ins Freie gebracht, der ihm die Gefährlichkeit dieses Verhaltens vorhielt und ihn in sein Absteigequartier brachte, das sich in diesem Haus befand. Da sich Hofer in seiner Stube langweilte, ging er in den Weinkeller, um hier einen Schoppen Wein zu trinken. In Erinnerung an diesen Gast wurde der Keller im Volksmund fortan "Tirolerkeller" genannt.

Im Jahr 1864 kaufte die Gemeinde dieses Gebäude, ließ es aber noch im selben Jahr abbrechen.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Gastwirtschaft

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 117-120