Grab

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Daten zum Begriff
Art des Begriffs
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Friedhöfe, Friedhof
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


Ein Grab ist ein fester, endgültig bestimmbarer Ort, an dem der Körper eines Toten oder eine Urne begraben wird.

Ältestes Grab im Stadtgebiet

Bei Grabungen anlässlich eines Hotelneubaus in 3., Rennweg 16 wurde 2016 eine kleine Gräbergruppe mit Hockerbestattungen aufgedeckt, wobei unter anderem bronzener Schmuck, ein Dolch sowie ein Beil als Grabbeigaben geborgen werden konnten. Aufgrund der charakteristischen Keramikgefäße kann diese Bestattungsgemeinschaft der sogenannten Wieselburger Kulturgruppe, somit auch der frühen Bronzezeit, zugeordnet werden, die im Wiener Becken beziehungsweise am westlichsten Rand des Karpatenbeckens beheimatet war.

Historische Grabarten der Stadt Wien

Bis zur Eröffnung des Zentralfriedhofs kannte die Wiener Verwaltung folgende Gräberarten.

  • Gräber ohne Denkmal: an ihnen entstand kein Eigentumsrecht, nach zehn Jahren fielen sie an die Gemeinde zurück.
  • Gräber mit Denkmal, aber ohne Umgitterung: Eigentum ging auf die Angehörigen des Verstorbenen über und durften nur dann neu belegt werden, wenn das ausdrückliche Einverständnis der Angehörigen vorlag.
  • Umgitterte Gräber: Eigentum ging an die Angehörigen des Verstorbenen. Diese Grabart war im 19. Jahrhundert sehr beliebt, blieb aber wegen der hohen Anschaffungskosten nur einem kleinen Teil der Bevölkerung vorbehalten.

Gewidmete Gräber der Stadt Wien

  • Ehrengräber sind auf Friedhofsdauer gewidmete, in Ehrengräbergruppen organisierte Gräber besonderer Wiener Persönlichkeiten. Sie befinden sich ausschließlich auf dem Zentralfriedhof der Stadt Wien, welche auch für deren Pflege aufkommt.
  • Ehrenhalber gewidmete Gräber werden ebenfalls auf Friedhofsdauer vergeben. Sie befinden sich auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Gruppe 40 (Ehrenhain), in allen anderen Gruppen des Wiener Zentralfriedhofes und auf allen anderen Friedhöfen in Wien. In einzelnen Ausnahmefällen wurden auch Gräber auf Friedhöfen außerhalb Wiens (damals Groß-Wien) gewidmet. Sofern noch Angehörige für die Grabpflege sorgen, werden die Gräber ohne Obhut gewidmet, wenn keine Angehörigen mehr leben, trägt die Stadt auch für die gärtnerische Grundpflege und bauliche Obhut Sorge.
  • Historische Gräber sind ebenfalls besonders gewidmete Grabstellen. Im Gegensatz zu Ehrengräbern und ehrenhalber gewidmeten Gräbern steht bei der Widmung historischer Gräber nicht der Ehrungscharakter einer Persönlichkeit im Vordergrund, sondern das Anliegen der Stadt, bestehende Grabstellen auf Wiener Friedhöfen aus historischen, kunst- oder kulturhistorischen Gründen zu erhalten. Die Kategorie wurde 2012 eingeführt, 2013 wurde die Grabstelle für die Opfer des Ringtheaterbrands als erstes historisches Grab gewidmet.

Arten der Bestattung (Bestattung Wien GmbH)

  • Erdbestattung: auch Inhumation genannt. Hierbei wird der Verstorbene in einen Sarg gelegt und in der Erde beigesetzt.
  • Feuer- beziehungsweise Urnenbestattung: Einäscherung der Leiche.
  • Naturbestattung: darunter fällt die Bestattung in der freien Natur (Baum, See, Wiese, etc.), allerdings muss zuvor der Leichnam eingeäschert werden.
  • Gruftbestattung: der Verstorbene wird in einen Sarg gebettet, aber anders als bei der Erdbestattung nicht in der Erde beigesetzt, sondern in einen Raum.

Literatur

  • Werner Kitlitschka: Grabkult & Grabskulptur in Wien und Niederösterreich – Vom Historismus bis zur Moderne. Klosterneuburg: Verlag Niederösterreichisches Pressehaus 1987

Weblinks