Günter Tolar

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Günter Tolar
Daten zur Person
Personenname Tolar, Günter
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 39042
GND 120919230
Wikidata Q1561141
Geburtsdatum 9. Juli 1939
Geburtsort Wels
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspieler, Fernsehmoderator, Autor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Kabarett, Film, Fernsehen, Schauspieler, Autor, Theater in der Josefstadt (Institution), Volksoper (Institution), Volkstheater (Institution), Der Würfel (1, Himmelpfortgasse 27), ORF, Theater Center Forum, Kino Modern - Roßauer Kino
Quelle Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname GünterTolar.jpg
Bildunterschrift Günter Tolar

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundessprecher der SoHo (1999 bis 30.09.2000)
  • Bundesvorsitzender der SoHo (30.09.2000 bis 24.11.2007)
  • Landesvorsitzender der SoHoWien (21.09.2001 bis 24.11.2007)

  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
  • Golden Red Ribbon


Günter Tolar, * 9. Juli 1939 Wels, Oberösterreich, Schauspieler, Fernsehmoderator, Autor.

Biografie

Günter Tolar wuchs in Bad Wimsbach-Neydharting auf, wo er auch die Volksschule besuchte. 1949 übersiedelte die Familie nach Linz. Dort besuchte er das Humanistische Gymnasium, an dem er 1957 maturierte. Im selben Jahr begann er das Lehramtsstudium für Musik an der damaligen Musikakademie und für Deutsch und Geschichte an der Universität Wien. In dieser Zeit war er aktiv beim Verband Sozialistischer Studenten Österreichs tätig.

1960 kam Günter Tolar nach diversen Jobs als Komparse ins Theater in der Josefstadt, später ans Volkstheater. Danach war er Bühnenarbeiter in der Volksoper und in der Folge Regieassistent am Volkstheater. Gleichzeitig besuchte er die Schauspielschule des Prayner Konservatoriums, die er 1963 mit Auszeichnung abschloss. 1964 stieß Tolar zum Kabarett und zum Fernsehen, zuerst mit Peter Lodynski und Mirjam Dreifuß in "Ein kabarettistischer Versuch". Die Gruppe schloss sich bald mit dem Grazer Kabarett "Der Würfel" zusammen. Das Kabarett spielte im Keller des damaligen Café Savoy in der Himmelpfortgasse und arbeitete auch für das Fernsehen. Tolar wirkte damals schon in den sogenannten "großen" Conrads-Sendungen als Schauspieler mit. Von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1999 war er Mitarbeiter für diverse, zum Teil sehr erfolgreiche Sendungen wie "Made in Austria", "Musikantenstadl", "Oh du mein Österreich" oder "Wer A sagt ...". Er schrieb unzählige Drehbücher.

Nach dem Tod seines Lebenspartners im Jahr 1991 "outete" sich Günter Tolar als homosexuell. Er gründete 2009 den Verein "Positive Life", einen Soforthilfeverein für HIV-Positive und Aidskranke, der durch die Einnahmen des Wiener Life Balls finanziert wurde.

Von 1999 bis 2007 bekleidete Tolar führende Funktionen in der Vereinigung "Sozialismus und Homosexualität" (SoHo), er wurde in den Bundesvorstand der SPÖ delegiert und war bis 2006 Mitglied im Publikumsrat des ORF. Für sein Engagement wurde er 1997 mit dem "Red Ribbon", dem österreichischen "Aids Oscar", ausgezeichnet. Im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit für den ORF wurde Tolar zu einem ausgesprochenen Publikumsliebling, aber auch sein gesellschaftliches Engagement für Randgruppen verschiedener Art fand Beachtung.

Nach seiner Pensionierung ist Tolar verstärkt als Autor eigener Bücher in Erscheinung getreten. Auch war er Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der musikalischen Unterhaltung in Österreich". Die ARGE wurde gegründet, um alljährlich den "Grand Prix der Volksmusik" auszurichten. Mit Wirkung vom 31. Dezember 2013 wurde die ARGE-Volksmusik aufgelöst, da der "Grand Prix der Volksmusik" eingestellt worden war.

Seit 2007 spielt Günter Tolar wieder verstärkt Theater. Im Frühjahr 2010 trat er am Volkstheater Wien auf, im Sommer desselben Jahres war er bei den Winnetou-Festspielen Winzendorf in einer Hauptrolle zu sehen. 2011 verkörperte er die Madame Pernelle in Molières "Tartuffe" am Theater-Center Forum Wien. Es folgten 2012 verschiedene Rollen im Theater-Center-Forum und 2013 wieder im Volkstheater (diesmal im Volkstheater in den Außenbezirken). Im April und Mai 2014 probte Günter Tolar die Rolle des St. Petrus im Stück "Himmelwärts" von Ödön von Horváth; die Premiere fand Anfang Juni 2014 statt. Auf den Internationalen Film-Festivals Mallorca und Sulmona wurde der Schauspieler 2021 für seine Mitwirkung am Kurzfilm "Fabiu" als "Best Actor" ausgezeichnet. 2022 wirkte er in "Arsen und Spitzenhäubchen" im Theater-Center-Forum mit und wird 2023 in der Sommerarena Baden den Kaiser in der Robert-Stolz-Operette "Frühjahrsparade" geben.

Außerdem ist Günter Tolar immer wieder in Gastrollen in diversen TV-Serien zu sehen.  

Werke (Auswahl)

  • Günter Tolar: Das große Rätselvergnügen. Wien: Buchgemeinschaft Donauland Kremayr und Scheriau 1984
  • Günter Tolar: Made in Austria: Begleithandbuch zur Quizsendung. Wien: Norka-Verlag 1984–1988
  • Günter Tolar: Sein Mann: Liebe, Aids und Tod. Ein Bekenntnis. Wien: Edition Va bene 1993
  • Günter Tolar: So ein Theater! Die Geschichte des Theaters an der Wien. Wien: C. Ueberreuter 1991
  • Günter Tolar: Wer hat die Karten gemischt? Roman. Wien: Edition Va bene 1994
  • Günter Tolar: Zur Hölle mit mir! Roman. Wien: Kremayr & Scheriau 1998
  • Günter Tolar: Direkt vom Herzen weg: eine Liebeserklärung. Wien: Czernin Verl. 2005
  • Günter Tolar: Mein Mann. Tatsachenroman. Wrocław: Amazon Fulfillment 2014
  • Günter Tolar: Allianz des Schweigens. Wrocław: Amazon Fulfillment 2015
  • Günter Tolar: Wen die Götter lieben. Wrocław: Amazon Fulfillment 2015
  • Günter Tolar: Die Pfeile des Sebastian. Wrocław: Amazon Fulfillment 2016

Weblinks