Robert Stolz

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Daten zur Person
Personenname Stolz, Robert
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18686
GND 118618652
Wikidata Q45095
Geburtsdatum 25. August 1880
Geburtsort Graz
Sterbedatum 27. Juni 1975
Sterbeort Berlin
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Zwischenkriegszeit, NS-Zeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 24.11.2023 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 4. Juli 1975
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32C, Nummer 24
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 24. April 1947)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 23. März 1970)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 9. Juli 1970)
  • Anton-Bruckner-Ring der Wiener Symphoniker (Verleihung: 1963)
  • Ehrenring des Landes Steiermark (Verleihung: 1968)
  • Ehrenring der Stadt Graz
  • Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film (Verleihung: 1969)
  • Großes Goldenes Ehrenkreuz für Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: 1963)
  • Grand Prix du Disque populaire (Verleihung: 1966)

Robert Stolz, * 25. August 1880 Graz, † 27. Juni 1975 Berlin, Komponist.

Biografie

Robert Stolz wuchs in Graz und Wien auf, studierte am Wiener Konservatorium (Abschluss 1896), wurde Kapellmeister in Graz, 1898 in Marburg (Maribor) beziehungsweise 1902 am Salzburger Stadttheater. Der Komponist war fünf Mal verheiratet. 1904 heiratete er Grete Holm, eine Operettensoubrette. Seine zweite Ehefrau war Franzi Ressel, seine dritte Gattin war "Fini" Josefa Maria Zernitz. Die vierte Ehefrau war Margarete ("Lilli") Egerer, geb. Karner. 1946 heiratete er Yvonne Luise ("Einzi") Ulrich.

Nach seiner Übersiedlung nach Wien wurde Stolz 1905 Kapellmeister am Theater an der Wien, wo er sich zum "Stardirigenten" der Silbernen Operettenära entwickelte. 1913 komponierte er seine erste Filmmusik ("Der Millionenonkel" mit Hubert Marischka), 1916 erfolgte in Berlin die Uraufführung der Operette "Der Favorit", 1919 komponierte er Tanzmusik (beispielsweise Salome; Hallo, du süße Klingelfee) und gründete mit Otto Hein den Boheme-Verlag. Die Uraufführung von "Der Tanz ins Glück" im Raimundtheater (1921) wurde ein großer internationaler Erfolg. Mit der nur wenige Monate existierenden "Robert-Stolz-Bühne" (1, Annagasse 3, im Annenhof) ging Stolz 1924 in Konkurs, hatte dann aber mit "Zwei Herzen im Dreiviertel-Takt" einen durchschlagenden Erfolg.

Ab 1930 lebte Stolz in Berlin, kehrte 1935 nach Wien zurück und ging 1938 freiwillig (er wurde weder politisch noch rassistisch verfolgt) in die Emigration. Er hielt sich zunächst in Paris auf, wo er seine dritte Gattin kennenlernte, und ging 1940 in die USA. Er komponierte weiterhin Filmmusik (Oscar für "Spring-Parade" und "It Happened Tomorrow"), arbeitete aber auch als Dirigent. 1946 kehrte Stolz nach Wien zurück und begann hier eine beispiellose Karriere. Der Uraufführung der Operette "Schicksal mit Musik" (Libretto Karl Farkas) folgte 1947 die Uraufführung der Operette "Drei von der Donau" und 1951 die Verfilmung von "Der Tanz ins Glück".

Ab 1952 war Stolz musikalischer Leiter und Komponist der Wiener Eisrevue, 1955 komponierte er die Filmmusik zu "Die Deutschmeister" (mit Romy Schneider), 1959 eine Neufassung der "Salome" (die als "Romeo" ein Welterfolg wurde), 1962 (Uraufführung Bregenzer Festspiele) die Operette "Trauminsel" und 1964 (Uraufführung Volksoper) die Operette "Frühjahrsparade".

In seinem Geburtshaus in Graz wurde 1991 ein Robert-Stolz-Museum eingerichtet.

Quellen

Literatur

  • Murray G. Hall: "Ausgerechnet Bananen...". Zur Geschichte des Wiener Bohème-Verlags. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 2 (2018), S. 7-40.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1 (1923), S. 20, S. 162 ff.
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Reclam 1984
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Gustav Holm: Im 3/4-Takt durch die Welt. Ein Lebensbild des Komponisten Robert Stolz. Linz [u.a.]: Ibis-Verlag 1948
  • Wolf-Dietrich Brümmel / Friedrich van Booth: Robert Stolz - Melodie eines Lebens. Ein Komponist erobert die Welt. Eine Bildbiographie. Hamburg: Schröder 1967
  • Othmar Herbrich: Robert Stolz, König der Melodie. Aufzeichnungen seines Lebens. Wien [u.a.]: Amalthea 1975
  • Rudolf Stolz / Einzi Stolz: Servus Du. Robert Stolz und sein Jahrhundert. Hg. von Aram Bakshian. München: Blanvalet 1980
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 73, S. 85
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Profil, 15 (1992), S. 110 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 06.10.1980, 21.08.1980, 25.9.1980

Robert Stolz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.