Entwässerungsgebiet Altmannsdorf-Hetzendorf

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges Topografisches Objekt
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 12
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 42855
GND
WikidataID
Objektbezug Kanalisation, Kanal
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns

Die Entwässerung der im Jahr 1890 zu Wien gekommenen Orte Altmannsdorf-Hetzendorf besorgte der Altmannsdorfer Graben, ein seichtes, verschlammtes Gerinne, das an der Wasserscheide zum Lainzerbach begann, längs der Hetzendorfer Straße und in ihrer geraden Fortsetzung parallel zur Straße Am Schöpfwerk führte, in Verlängerung der Eibesbrunnergasse längs der Schrebergartenkolonie nach Süden ausbog und an deren Ecke am linken Liesingbachufer über die Gelbe Haide bei Neu-Steinhof in Inzersdorf nach Osten verlief, wo es nach Durchörterung der Gleise der Badner Bahn und der Triester Straße im Draschepark in den Liesingbach mündete.

Die alte Gemeinde hatte ihn bis zu ihrer Eingliederung ins Wiener Stadtgebiet in der Hetzendorfer Straße von der Wasserscheide an der Kerngasse bis östlich des Südbahn-Viaduktes auf eine Länge von rund 1 200 Meter eingewölbt, wovon heute noch 750 Meter bestehen. Der Rest wurde später in größere Profile umgebaut. Trotzdem der Graben nur die Regenwässer des 740 Hektar großen Niederschlagsgebietes aufnehmen sollte und die menschlichen und tierischen Abgänge in Senk- und Jauchegruben gesammelt werden mussten, führte er eine langsam fließende Jauche, was sanitär sehr bedenklich war und zu infektiösen Erkrankungen Anlass gab.

Die Gemeinde Wien hat daher schon im Jahre 1891 eine weitere Länge von 329 Meter bis zur Altmannsdorfer Straße eingewölbt, doch musste dieser Kanal wegen des geringen Abflussprofils später wieder umgebaut werden. Im Jahre 1914 wurde ein generelles Projekt zur Kanalisierung von Altmannsdorf-Hetzendorf verfasst, das auf dem Trennsystem basierte. Die Niederschlagswässer soll­ten dem Liesingbach, die Schmutzwässer dem linken Lie­singtalsammelkanal zugeführt werden. Ein Anschluss an das Wie­ner Kanalnetz mit Gravitation war nicht möglich, weil ein Höhenunterschied von 30 Metern zur Wasser­scheide am Wienerberg besteht.

Durch den Bau der mechanisch-biologischen Klär­anlage auf der Gelben Heide unmittelbar an der früheren Gemeindegrenze in Inzersdorf in den Jahren 1947 bis 1951 war es möglich geworden, das in Aussicht genommene Projekt einer Trennkanalisation fallen zu lassen und das bestehende, mehr als 17 Kilometer lange Kanalnetz nach dem Mischsystem in Verwendung zu nehmen.

Literatur