Elektro Theater American Bioscop

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1908
Datum bis 1922
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 57950
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 12., Schönbrunner Straße 249-251

Frühere Adressierung

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48° 10' 59.92" N, 16° 19' 51.27" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das Elektro Theater American Bioscop (12., Schönbrunner Straße 249-251) wurde 1908 gegründet und hatte einen Fassungsraum für 176 Personen, 1909 für 168 Personen und 1914 für 256 Personen. 1915 erfolgte ein Umbau und die Kapazitäten wurden auf 345 Personen erhöht. 1922 bot das Kino Platz für 347 Personen, in diesem Jahr wurde das Kino geschlossen.

Gründung

Das „Elektro Theater American Bioscop“ wurde 1908 vom Wanderkinounternehmer und Filmverleiher Josef Quester (10., Laxenburger Straße 79) und Bertha Walsch gegründet und hatte einen Fassungsraum für 206 Personen (176 Sitz-, 30 Stehplätze). Quester war zudem Inhaber der Lizenz zur Führung des Betriebs. Am 10. März 1908 brachte er beim Magistratischen Bezirksamt das Gesuch einer „Bauherstellung“ ein. Die Pläne für den Bau folgten am 26. November desselben Jahres und wurden von Stadtbaumeister Franz Summerauer erstellt.

Linzenznehmer und Umbauten

Im August 1909 wurde Rafael Olbrich (10., Favoritenstraße 102) Inhaber des „Kino-Theaters“ und erhielt die Bewilligung für kinematographische Vorstellungen (Lizenz) bis zum 30. Dezember 1911. In einer Verhandlungsschrift vom 13. Septembers 1911 wurde zum ersten Mal auch auf den Geschäftspartner Olbrichs, Julius Krall, verwiesen, der ab 9. Dezember 1913 neben diesem als Inhaber des Kinos galt (bis zum 27. Juni 1914). 2014 wies das Kino 256 Plätze aus, von denen immer noch eine Reihe von Stehplätzen ausgewiesen wurde.

Von 1914 bis 1916 hielten Krall sowie Josef Baumann die Lizenz, wobei in einem der erhaltenen Pläne auch auf eine „Berta Kallich“ verwiesen wird, die jedoch in keinem der weiteren Schreiben mehr aufscheint. In einer Verhandlungsschrift aus dieser Zeit wird angekündigt, dass der Zuschauerraum um 75 Sitzplätze und acht Logensitze erweitert wurde, wobei die Stehplätze nun wegfielen. Mit dem Abschluss der neuerlichen Umbauarbeiten bot das Elektro Theater American Bioscop 333 Sitzplätze und 12 Logensitze.

Am 25. Mai 1916 wurde in Hinblick auf eine neuerliche Revision auf Rudolf Walsch (18., Canongasse 9) als neuem Lizenzinhaber verwiesen, der diese von 6. Juni 1916 bis zum 31. Dezember 1918 verliehen bekam.

Am 18. Mai 1917 kam es „durch Steckenbleiben des Filmstreifens“, der „von der Lichtquelle entzündet wurde“ zu einem Brand im kleinen Meidlinger Eck- und Schlauchkino, der jedoch rasch behoben werden konnte.

Am 18. Dezember 1919 erhielt Walsch im Zuge einer sicherheitspolizeilichen Untersuchung des Betriebs eine Lizenzverlängerung bis zum 31. Dezember 1921, musste dazu jedoch folgende Aufträge erfüllen:

„1.) Der Wasserkübel in der Apparatenkammer ist neben den Standplatz des Operateurs derart aufzustellen, daß derselbe leicht zur Hand ist und den Verkehr nicht behindert.

2.) Die Schnurleitung im Apparatenraum muß durch ein armiertes Isolierrohr geschützt sein.

3.) Die Lampe im Apparatenraum muß mit einem Drahtschutzkorbe versehen sein.“

Während einer der folgenden Polizeiinspektionen wurde festgestellt, dass der Abstand zwischen den Sitzplätzen von 70 Zentimetern nicht eingehalten wurde, sondern lediglich 65 Zentimeter betrug, sodass sich mehr Sitzplätze im Kinosaal befanden, als auf dem Plan verzeichnet waren. Im Dezember 1920 wurde ersucht, auch in den Plänen die korrekten Angaben nachzureichen.

Am 10. Dezember 1921 suchte Walsch um eine weitere Erneuerung seiner Lizenz an und fügte seinem Ansuchen Unterlagen bei, in denen das Fassungsvermögen des Kinos nun mit 331 Sitzplätzen, zwei „Behinderten-Plätzen“ und 16 Logensitzen ausgewiesen wurde.

Schließung

Am 9. Juli 1922 verlängerte Rudolf Walsch seine Kinematographenlizenz ein weiteres Mal bis zum 31. Dezember 1924, schloss das „Elektro Theater American Bioscop“ jedoch in den folgenden Monaten.

Weitere Elektrotheater „American Bioscop“ gab es in Wien zeitgleich in Favoriten (ab 1905) und in Ottakring (ab 1906).

Fassungsraum

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Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Paolo Caneppele: s.v. Austro-Hungary. In: Richard Abel [Hg.]: Encyclopedia of Early Cinema. London / New York: Routledge Taylor & Francis Ltd. 2005, S. 53
  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 249

Weblinks