Bierimport des Bürgerspitals

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Rechnung des Bürgerspitals von 1637: Eintrag über eine Bierlieferung aus St. Marx. Quelle: WStLA, Bürgerspital, B11: 104 - 1637 fol. 232 r
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Bier, Bierwesen des Bürgerspitals, Bürgerspital, Frühe Neuzeit
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Letzte Änderung am 12.04.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname WStLA Bürgerspital B11 104 fol232r.jpg
Bildunterschrift Rechnung des Bürgerspitals von 1637: Eintrag über eine Bierlieferung aus St. Marx. Quelle: WStLA, Bürgerspital, B11: 104 - 1637 fol. 232 r

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Das Biermonopol des Bürgerspitals umfasste auch den Import von Bier und dessen Verkauf. Insbesondere in den Jahren 1529 bis 1537 konzentrierte sich das Bürgerspital auf Verkauf und Schank von importiertem Bier, da das eigene Brauhaus vor dem Widmertor im Zuge der Osmanischen Belagerung 1529 zerstört worden und keine eigene Brautätigkeit möglich war. Den Spitalmeisterrechnungen ist zu entnehmen, dass der Import und der Verkauf von Bier bereits im 15. Jahrhundert ein lukratives Geschäftsmodell für das Bürgerspital war und auch im 16. Jahrhundert blieb[1].

Die Rechnungen des Bürgerspitals geben Auskunft über die Herkunft des importierten Biers. Das Spital importierte dabei vor allem im 16. Jahrhundert von weiter entfernten Brauereien so unter anderem aus Zwettl, Ybbs und Steyr, aus dem heutigen Bayern (Passau, Rosenberg, Regensburg) und Tschechien (Prag, Budweis, Olmütz). Im 17. Jahrhundert sind auch Importe aus dem Wiener Umland verzeichnet, zum Beispiel aus Hütteldorf, St. Marx, Simmering und Schwechat.

Als das alleinige Importrecht Anfang des 17. Jahrhunderts nicht mehr durchsetzbar war, verlangte das Bürgerspital eine Entschädigung. Die Schadloshaltung erfolgte durch die Festsetzung eines Aufschlags für jeden importierten Eimer Bier (siehe Bieraufschläge).

Karte

Die Karte zeigt in den Spitalmeisterrechnungen von 1531 bis 1600 genannte Herkunftsorte der vom Bürgerspital nach Wien importierten Biere. Vermerkt sind auch die jeweiligen Preise in Pfennig pro Achtering, um die das Spital die Biere in seinen Schankstätten im betrachteten Zeitraum ausgeschenkt hat.

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Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Sarah Pichlkastner: Eine Stadt in der Stadt. InsassInnen und Personal des frühneuzeitlichen Wiener Bürgerspitals – eine Studie anhand exemplarischer Untersuchungszeiträume. Wien 2020
  • Leopold Sailer: Das Bierbrau- und Schankmonopol des Wiener Bürgerspitals. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien Band VI (1926), 1-33

Referenzen

  1. Sarah Pichlkastner: Eine Stadt in der Stadt. InsassInnen und Personal des frühneuzeitlichen Wiener Bürgerspitals – eine Studie anhand exemplarischer Untersuchungszeiträume. Wien 2020, S. 215f.