Wienflussregulierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die umfassende Regulierung des Wienflusses am Ende des 19. Jahrhunderts, bei der die Hochwasserrückhaltebecken in Auhof gebaut wurden, sein Bett in einen betonierten Kanal, von der Stadtbahn durch eine Mauer getrennt, gelegt wurde und die Sammelkanäle auf beiden Seiten bis zur neuen Stadtgrenze bei Auhof verlängert wurden, stellte freilich den massivsten und langanhaltendsten Eingriff in das Flusssystem dar. Der Wienfluss war davor aber keineswegs ein unreguliertes Gewässer. Seit dem Mittelalter sind Mühlen am Wienfluss urkundlich erwähnt, für die mit Hilfe von Wehren (Gumpendorfer Wehr) eine bestimmte Wassermenge in parallel zum Fluss verlaufende Mühlbäche abgeleitet wurde. Im Bereich der ehemaligen Vorstädte wurde der Wienfluss zumindest im 18. und 19. Jahrhundert nach und nach begradigt, vertieft, seine Breite begrenzt und die Ufer stabilisiert. Außerhalb der Linien gab es im 19. Jahrhundert vereinzelte Regulierungen, z.B. in Verbindung mit dem Bau der [[Kaiserin-Elisabeth-Bahn|Westbahn]].  
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Die umfassende Regulierung des Wienflusses am Ende des 19. Jahrhunderts, bei der die Hochwasserrückhaltebecken in Auhof gebaut wurden, sein Bett in einen betonierten Kanal, von der Stadtbahn durch eine Mauer getrennt, gelegt wurde und die Sammelkanäle auf beiden Seiten bis zur neuen Stadtgrenze bei Auhof verlängert wurden, stellte freilich den massivsten und langanhaltendsten Eingriff in das Flusssystem dar. Der Wienfluss war davor aber keineswegs ein unreguliertes Gewässer. Seit dem Mittelalter sind Mühlen am Wienfluss urkundlich erwähnt, für die mit Hilfe von Wehren (zum Beispiel das Gumpendorfer Wehr) eine bestimmte Wassermenge in parallel zum Fluss verlaufende Mühlbäche abgeleitet wurde. Im Bereich der ehemaligen Vorstädte wurde der Wienfluss zumindest im 18. und 19. Jahrhundert nach und nach begradigt, vertieft, seine Breite begrenzt und die Ufer stabilisiert. Außerhalb der Linien gab es im 19. Jahrhundert vereinzelte Regulierungen, z.B. in Verbindung mit dem Bau der [[Kaiserin-Elisabeth-Bahn|Westbahn]].  
  
 
==Regulierungspläne im 18. Jahrhundert==
 
==Regulierungspläne im 18. Jahrhundert==

Version vom 29. Mai 2015, 15:07 Uhr

Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke
Daten zum Eintrag
Datum von 1894
Datum bis 1904
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.05.2015 durch DYN.sygierli
Bildname Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke.JPG
Bildunterschrift Wienflussregulierung 1897 Elisabethbrücke

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Der Wienfluss vor der umfassenden Regulierung 1890
Datei:Wieneinwölbung im Stadtpark 1926.jpg
Die Wienflusseinwölbung im Stadtpark 1926

Die umfassende Regulierung des Wienflusses am Ende des 19. Jahrhunderts, bei der die Hochwasserrückhaltebecken in Auhof gebaut wurden, sein Bett in einen betonierten Kanal, von der Stadtbahn durch eine Mauer getrennt, gelegt wurde und die Sammelkanäle auf beiden Seiten bis zur neuen Stadtgrenze bei Auhof verlängert wurden, stellte freilich den massivsten und langanhaltendsten Eingriff in das Flusssystem dar. Der Wienfluss war davor aber keineswegs ein unreguliertes Gewässer. Seit dem Mittelalter sind Mühlen am Wienfluss urkundlich erwähnt, für die mit Hilfe von Wehren (zum Beispiel das Gumpendorfer Wehr) eine bestimmte Wassermenge in parallel zum Fluss verlaufende Mühlbäche abgeleitet wurde. Im Bereich der ehemaligen Vorstädte wurde der Wienfluss zumindest im 18. und 19. Jahrhundert nach und nach begradigt, vertieft, seine Breite begrenzt und die Ufer stabilisiert. Außerhalb der Linien gab es im 19. Jahrhundert vereinzelte Regulierungen, z.B. in Verbindung mit dem Bau der Westbahn.

Regulierungspläne im 18. Jahrhundert

1781 entwarf der Architekt und Hofstatuarius Wilhelm Bayer einen Plan zur Regulierung des Wienflusses; er wurde, ebenso wie ein bereits 1713 erstelltes Projekt von Adam Gußmann, nie ausgeführt. 1782 wurden im Rayon der Stadt die Ufer des Wienflusses mit Weiden und Akazien bepflanzt, außerdem ließ man durch Sträflinge ein tieferes Flußbett graben. Als man sich auch von militärischer Seite für die Regulierung zu interessieren begann, entwarf Oberst Brequin einen entsprechenden Plan. (Wienflussregulierungsprojekte um 1780)

Regulierungen im 19. Jahrhundert

Anfang des 19. Jahrhunderts begann man sich intensiver mit der Regulierung zu befassen: 1814 wurde sie beschlossen, allerdings nur für den Flusslauf innerhalb der "Linien", 1817 waren die Arbeiten zwischen Schönbrunn und Stubentor beendet. 1830/1831 baute man beiderseits des Wienflusses Sammelkanäle (Cholerakanäle; Wienflusssammelkanal; Linker Wienfluss-Sammelkanal; Rechter Wienfluss-Sammelkanal). 1832 wurde für die Einmündung des Wienflusses in den Donaukanal ein neues Bett gegraben.

Regulierungsprojekte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

Ausgelöst durch das Jahrhunderthochwasser 1851 und den Assanierungsdiskurs wurden rund um 1870 zahlreiche Projekte vorgelegt, die zwar nicht umgesetzt wurden, aber deren Ideen die spätere Regulierung beeinflussten. (Wienflussregulierungsprojekte um 1870)

Umfassende Regulierung Ende des 19. Jahrhunderts

Die umfassende Regulierung und gleichzeitig partielle Überwölbung des Flusses auf der 17 Kilometer langen Strecke von Weidlingau bis zum Donaukanal (durch die einige Brücken überflüssig wurden) kam erst im Zuge des Baus der Stadtbahn zustande, die über weite Strecken parallel zum Wienfluss erbaut wurde. Den Abschluss der Einwölbung beim Stadtpark bildet das 1906 errichtete Wienflussportal.

Literatur